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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Mutter ermordet worden war, weil Paddy Conroy ihn um 10000 Dollar betrogen hatte. Sie konnte sich gar keine Strafe vorstellen, die hart genug gewesen wäre. Und doch musste Annabelle zugeben, der Verlust von 40 Millionen Dollar war ein ganz netter Anfang.

 
    KAPITEL 25

KAPITEL 25
    Roger Seagraves hatte Oliver Stones Wohnsitz ermittelt und in Stones Abwesenheit Männer in das Friedhofsgärtnerhäuschen geschickt. Sie hatten es gründlich durchsucht, ohne eine Spur zu hinterlassen. Am wichtigsten war jedoch, dass sie Stones Fingerabdrücke gesichert hatten – einmal von einem Glas, einmal von der Arbeitsfläche in der Küche.
    Seagraves hatte nach den Fingerabdrücken im allgemeinen CIA-Datenbestand gefahndet, aber nichts gefunden. Mittels eines Passworts, das er von einem Kollegen »organisiert« hatte, versuchte er es mit einer äußerst geheimen Datenbank, erhielt Zugang und ließ dort nach den Fingerabdrücken forschen. Nach einer Minute geriet er an Unterverzeichnis 666, von dem er wusste, doch kam auf seine Suchanforderung bezüglich der Fingerabdrücke Stones der Bescheid »Zugriff verweigert«. Seagraves kannte Unterverzeichnis 666, weil sich darin auch seine Personaldatei befand, auch wenn er heute nicht mehr als die Art von »Personal« tätig war, die man in diesen Dateien erfasste. Über die Nummerierung 666 hatte er oft gelacht, weil er sie als ebenso pfiffig wie zutreffend empfand.
    Seagraves schloss die Bildschirmfenster und dachte über den neuesten Stand der Dinge nach. Stone hatte für die CIA gearbeitet, aber seinem Alter nach zu urteilen, musste es lange her sein. Wahrscheinlich war er »Terminator« gewesen, denn die Dreimal-sechs-Klassifikation gab es nicht für Leute, die bei der CIA Stifte schwangen oder Computertasten drückten. Vorerst wusste Seagraves nicht, was er von dieser Entdeckung halten sollte. Er hatte erfahren, dass an Stones Freund in der Kongressbibliothek der Auftrag ergangen war, DeHavens Büchersammlung zu verkaufen. Dummerweise war Stone darauf aufmerksam geworden, dass Seagraves’ Männer ihn beschatteten. Und ein Dreimal-sechs-Mann war ein Mensch mit angeborener Paranoia; sie war eine der zahlreichen Voraussetzungen für seinen Job.
    Soll ich ihn umgehend liquidieren?, fragte sich Seagraves. Oder wird dadurch alles nur noch schlimmer? Schließlich beschloss er, diese Maßnahme aufzuschieben. Die Option stand ihm auch später noch frei. Nötigenfalls, sagte er sich, erledige ich es selbst. Ein Dreimal-sechs liquidiert einen anderen Dreimal-sechs. Jung gegen Alt, und in diesem Konflikt siegt immer der Junge. Du bleibst am Leben, Oliver Stone. Wenigstens vorerst.
    Aber irgendetwas musste er gegen den Mann unternehmen. Besser heute als morgen.
     
    Zwei Tage nach dem letzten Aufenthalt in DeHavens Haus fuhren Stone und Reuben mit Reubens Motorrad zu einem Antiquariat in Old Town Alexandria. Die Buchhandlung hatte einen lateinischen Namen, dessen Übersetzung »Viertes Buch der Sentenzen« bedeutete. Caleb war Mitinhaber des Ladens, der früher »Doug’s Books« hieß, bis Caleb auf die brillante Idee kam, ihm einen Namen zu geben, der die gebildete, wohlhabende Kundschaft der hiesigen Gegend wirksamer anlockte. Doch Stone suchte das Antiquariat keineswegs auf, um sich noch mehr alte Schwarten anzusehen. Vielmehr hatte er dort ein kleines Archiv angelegt, in das er nun Einblick zu nehmen beabsichtigte.
    Der Inhaber der Buchhandlung, also Doug, der sich im Alltag aber förmlicher mit »Douglas« anreden ließ, gestattete Stone freien Zutritt in das verborgene Archiv.
    Douglas fürchtete sich nämlich vor Stone, weil ihm Caleb (auf Stones eigenen Wunsch) weisgemacht hatte, er wäre ein wahnsinniger Mörder und nur infolge eines Verfahrensfehlers aus der forensischen Klinik entlassen worden.
    Stones Privatarchiv befand sich im Keller des uralten Gebäudes hinter einer Geheimtür, die man öffnete, indem man an einem Draht zog, der im Abzug eines Kamins hing. In der Kammer hinter der Geheimtür, einem ehemaligen Priesterversteck, lagerten viele Andenken aus Stones früherem Leben, eine Sammlung etlicher Notizbücher sowie Kladden, in die er Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften geklebt hatte.
    Während Reuben die Taschenlampe hielt, kramte Stone mehrere Kladden heraus und nahm sie mit. Reuben setzte ihn am Friedhofsgärtnerhäuschen ab.
    »Halt bloß die Augen offen, Oliver«, warnte ihn Reuben. »Wenn der kleine Scheißkerl Behan hinter diesen Sauereien steckt, dürfen

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