Camel Club 03 - Die Spieler
›Weil dein Mann, die feige Memme, mich beschissen und dich in der Bredouille sitzen gelassen hat. So sehr liebt er dich, du blöde Kuh.‹ Und dann hab ich ihr eine Kugel direkt ins Hirn gejagt. Willst du noch mehr hören, ehe ich dir die Eier abschneide?«
»Nein, das genügt«, sagte eine Frauenstimme.
Alle wandten sich um, während Annabelle und Alex hinter einem Stapel Packkisten hervorkamen. Alex hatte seine Pistole auf Bagger gerichtet, aber sofort zielten Baggers Gorillas mit acht Waffen auf ihn und Annabelle.
»Verdammt, wie kommst du denn hier rein?«, fragte Bagger.
»Ich bin mit dem FBI hier«, erklärte Annabelle.
»Niemand hätte meine Jungs verfolgen können …«
»Ihre Schläger haben wir auch nicht beschattet, Jerry. Wir haben Sie beschattet. Das Gebäude ist umstellt. Es gibt keinen Ausweg mehr für Sie.«
»Ach, wirklich? Du arbeitest jetzt fürs FBI? Also nein, Schätzchen. Du hast mich einmal über den Tisch gezogen, aber ein zweites Mal? Nein, daraus wird nichts.« Aus Jerrys Stimme sprach Selbstbewusstsein, doch auf seinem Gesicht spiegelte sich Verunsicherung.
»Sie spricht die Wahrheit, du Wichser«, rief Alex. »Deshalb rate ich euch, die Waffen wegzulegen, bevor euch diese Wahl nicht mehr bleibt.«
»Legt sie um«, befahl Bagger.
Einen Sekundenbruchteil später flogen an allen vier Seiten des Gebäudes sämtliche Türen und Tore der Lagerhalle auf, und zwei Dutzend mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer schwärmten herein.
»FBI! Legen Sie sofort die Waffen nieder!«
Bagger ließ das Messer fallen. Angesichts der bundespolizeilichen Übermacht legten auch seine Gorillas die Pistolen auf den Fußboden. Baggers Blick huschte von Annabelle zu Paddy. »Zwei Schwindler arbeiten mit den Bundesbullen zusammen?«
»Man tut, was man tun muss, Jerry«, sagte Paddy, während er hastig wieder in seine Hosen schlüpfte.
Bagger heftete den Blick auf einen der FBI-Agenten und plusterte sich sogleich wieder auf. »Die Schlampe hat mich um vierzig Millionen betrogen. Hat sie das zufällig erwähnt, als sie die Petze spielte?«
»Das geht mich nichts an.«
»Aha. Und was wird mir vorgeworfen?«
»Außer Entführung und Körperverletzung wird Ihnen die Ermordung Tammy Conroys, dreier Personen in Portugal sowie Tony Wallaces vorgeworfen, der gestern verstorben ist.«
Bagger prustete. »Ich hab ein Dutzend Zeugen, die aussagen werden, dass ich nicht dabei war, als diese Leute getötet wurden.«
Annabelle hielt einen Videorekorder in die Höhe. »Wir haben Ihr Geständnis vollständig aufgenommen, Jerry. Ich muss Sie loben, Sie sprechen sehr deutlich.« Sie reichte das Gerät dem FBI-Einsatzleiter.
Bagger sah die FBI-Männer, Paddy, Alex und zum Schluss Annabelle an.
»Tja, das war’s dann wohl …« Er schob die Hand in die Jackentasche.
»Halt«, sagte ein FBI-Agent. »Ziehen Sie die Hand ganz langsam aus der Tasche.«
Bagger tat wie geheißen. Er hielt etwas in der Faust. »Das ist ein Fernzünder, Leute. Wenn ich den Daumen fortnehme, wird in dem Geländewagen da hinter mir eine Ladung C4 detonieren, die im Umkreis von fünfzig Metern alles und jeden himmelhoch in die Luft sprengt.« Er nickte dem Einsatzleiter zu. »Wenn Sie mir nicht glauben, sehen Sie nach.«
Der Einsatzleiter nickte einem seiner Untergebenen zu. Der Mann warf einen Blick ins Heck des Fahrzeugs. Als er sich wieder seinem Vorgesetzten zudrehte, sprach seine Miene Bände.
»Nun machen wir Folgendes«, sagte Bagger. Mit der freien Hand deutete er auf Paddy und Annabelle. »Ihr begleitet mich.«
»Wir gestatten nicht, dass Sie das Gebäude verlassen«, entgegnete der FBI-Einsatzleiter.
»Dann bombe ich uns alle in die Hölle.«
»Ich glaube Ihnen nicht«, erwiderte der FBI-Agent.
»Die schönste Aussicht, die ich noch habe, ist eine Giftinjektion, oder? Also gebe ich den Löffel nicht allein ab.« Er sah zu zwei Scharfschützen hinüber, deren Waffen rote Zielmarkierungen auf seine Stirn projizierten. »Und falls Ihre Jungs mich umnieten, Sie dämliche FBI-Lusche, rutscht mein Daumen ganz bestimmt ab, ob’s Ihnen gefällt oder nicht.«
Voller Unbehagen blickte der Einsatzleiter erst Alex, dann Annabelle an.
Annabelle trat vor. »Also gut, Jerry, Sie haben die besseren Karten. Gehen wir.«
Alex trat ebenfalls vor. »Ich komme mit.«
»Nein, auf keinen Fall«, widersprach Annabelle ungehalten.
Bagger grinste boshaft. »Alex? So, Alex heißen wir? Das klingt ja, als hättest du endlich einen Freund
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