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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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haben einen Unschuldigen ermordet.«
    »Das habt ihr doch nicht gewusst, Oliver«, wandte Milton ein. Reuben und Caleb schlossen sich ihm an.
    Erleichtert bemerkte Stone, dass die restlichen Camel-Club-Mitglieder seine offene Einlassung, früher Regierungskiller in der Abteilung 666 der CIA gewesen zu sein, ohne sonderliches Erstaunen aufnahmen.
    »Uns war klar, dass du kein pensionierter Bibliothekar bist, Oliver«, erklärte Caleb. »Solche Leute rieche ich gegen den Wind.«
    »Warum werden Sie Oliver genannt?«, fragte Lesya. »Ihr Name ist John Carr.«
    Verblüfft schauten Milton, Reuben und Caleb einander an. Stone erwiderte Lesyas Blick. »Haben Sie etwa während all der Jahre Ihren richtigen Namen beibehalten?«, fragte er. Lesya schüttelte den Kopf. »Na, sehen Sie, ich auch nicht. Aus nachvollziehbaren Gründen.« Stones nächste Worte galten Alex Ford. »Alex, du bist der einzige Gesetzeshüter unter uns. Und weil das, was ich vorschlagen möchte, nicht gerade legal ist, gebe ich dir jetzt die Gelegenheit zum Aussteigen.«
    Alex zuckte mit den Achseln. »Mich interessiert die Wahrheit genauso wie jeden hier.« Sein Blick streifte Lesya. »Aber um für einen Moment des Teufels Advokat zu spielen: Woher wissen wir, ob es wahr ist, was sie sagt? Wir haben nur ihre Aussage. Was, wenn Solomon wirklich Spion der Sowjetunion war? Und wenn sie in Wirklichkeit nicht auf die amerikanische Seite übergelaufen ist? Ich meine, ich habe über Rayfield Solomon so einiges gehört. Ich hatte stets den Eindruck, dass die Vorwürfe stimmen, die man gegen ihn vorbringt.«
    Sämtliche Augen richteten sich auf Lesya.
    »Ich persönlich sehe jede Veranlassung, ihr zu glauben«, sagte Stone, »zumal ich bei der CIA jemanden kenne, der ebenfalls über alles Bescheid wissen muss.«
    »Sicher, sicher«, erklärte Alex. »Aber wir würden uns alle ganz schön weit aus dem Fenster lehnen. Deshalb hätte ich gern die Gewissheit, dass es für die richtige Sache geschieht. Ich meine, wenn sie eine so unglaublich erfolgreiche Spionin war, muss sie ja wohl eine hervorragende Lügnerin sein.«
    Stone setzte zu einer weiteren Entgegnung an, doch Lesya hob eine Hand und stand auf. »Wenn Sie einverstanden sind, möchte ich mich selber rechtfertigen. Es wundert mich, dass diese Fragen nicht eher angesprochen wurden.« Sie nahm ihren Gehstock, drehte ihn um, entfernte vom unteren Ende die Gummikappe und schraubte einen Verschluss von dem Metallrohr ab. Dann zog sie zwei zusammengerollte Blätter aus dem Hohlraum. »Das sind die schriftlichen Weisungen, die wir von der CIA erhalten hatten. Wegen der Tragweite der Aufgabe, die man uns gestellt hat, haben wir nämlich darauf beharrt.«
    Sämtliche Anwesenden lasen die Schriftstücke. Beide Schreiben waren auf CIA-Briefpapier getippt und an Lesya und Rayfield Solomon adressiert worden. Der erste Brief beauftragte sie mit der Liquidierung Juri Andropows, das zweite Schreiben mit der seines Nachfolgers Konstantin Tschernenko. Unter jedem Brief stand die Unterschrift Roger Simpsons. Alle Versammelten wirkten arg konsterniert.
    »Ich gehe davon aus«, meinte Stone, »dass Sie Simpson nicht vertraut haben.«
    »Wir haben nur einander vertraut«, antwortete Lesya.
    »Das ist Simpsons Originalunterschrift«, bestätigte Stone. »Ich kenne sie gut.«
    »Und es gibt keine Gegenzeichnung durch den Präsidenten?«, fragte Alex ungläubig. »Soll das heißen, dass Sie auf Geheiß eines niederrangigen Sachbearbeiters zwei politische Führer der Sowjetunion getötet haben?«
    »Glauben Sie im Ernst, ein Präsident der Vereinigten Staaten würde jemals seine Unterschrift unter einen derartigen Befehl setzen?«, hielt Lesya ihm ebenso ungläubig entgegen. »Wir haben uns bei der Arbeit an die Weisungen der übergeordneten Stellen gehalten. Wenn von dort etwas kam, mussten wir darauf bauen, dass man es ganz oben gebilligt hatte. Wir hätten unsere Aufgaben nicht erfüllen können, hätten wir uns darauf nicht verlassen können.«
    »Sie hat recht«, sagte Stone. »Bei der Drei-Sechser-Abteilung ist es genauso gelaufen.« Er hob einen der Briefe gegen die Glühbirne und blickte Lesya an. »Neben dem Wasserzeichen ist eine Codierung.«
    Lesya nickte. »Briefpapier mit dieser speziellen Codierung gab es nur eine Stufe über Simpson.«
    »Bei Carter Gray?«
    »Ja. Wir wussten, dass die Befehle eigentlich von Gray kamen. Und nach unseren Erfahrungen stammten sie ursprünglich von ganz oben, wenn sie von Gray kamen. Auf

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