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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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den Job aufgeben, den er gerne machte und in dem er ein Ass war?
    In seinem Leben hatte Finn sich viele Wünsche erfüllt. Doch es gab auch Dinge, mit denen er sich nie hatte befassen wollen. Er empfand es als ungerecht, dass er es dennoch tun musste. Doch wie hätte er jetzt noch aufhören können? Es hatte sich ihm eingeprägt, so weit seine Erinnerung zurückreichte; es war Teil seiner selbst geworden und war stärker als sein Selbstverständnis als Ehemann und Vater.
    Und das jagte ihm Angst ein.
    Finn verbarg die Hände unter der Bettdecke und versuchte zu schlafen.

KAPITEL 15

    »Bagger hat Tony erwischt«, sagte Annabelle. Sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen und im ersten Morgenlicht ihren Ex-Komplizen Leo Richter angerufen. Annabelle hatte zwar keine Ahnung, in welcher Zeitzone er sich aufhielt, aber das war ihr schnuppe.
    Geräusche am anderen Ende der Leitung verrieten, dass Leo sich kerzengerade hinsetzte. Er stieß Laute aus, als käme ihm die letzte Mahlzeit hoch. »Verdammt, was redest du da?«
    »Tony hat Scheiße gebaut. Er hat mit dem Geld um sich geschmissen, dadurch konnte Bagger ihn aufspüren. Bagger hat drei Kerle kaltgemacht, Tony das Hirn weichgeklopft und ihn halbtot liegen gelassen.«
    »Dann kannst du darauf wetten, dass Tony, das kleine Stinktier, uns verpfiffen hat. Wieso geht nicht mal jemand hin und pustet Bagger das Licht aus? Ist das denn so schwierig?«
    »Was ist, wenn Tony meinen Nachnamen kannte? Du hast Freddy den Namen genannt, und vielleicht hat der ihn Tony ausgeplaudert. Oder der Bursche hat was aufgeschnappt.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Annabelle. Vielleicht sind wie beide geliefert, so oder so. In der Welt der gehobenen Trickbetrügerei kann es nur eine gewisse Anzahl Annabelles und Leos geben.«
    »Falls du weißt, wo Freddy steckt, solltest du ihn warnen.«
    »Ich tue mein Bestes. Hör mal, wollen wir uns treffen? Um gemeinsam einen Ausweg aus der Klemme zu suchen?«
    »Damit es Jerry leichterfällt, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen? Bleib, wo du bist, Leo, und halte dich so bedeckt, wie es nur geht.« Annabelle legte den Hörer auf und hockte sich aufs Bett. Möglicherweise sollte sie all die Millionen nun zu ihrem Vorteil nutzen. Um sich irgendwo in der Ferne in Sicherheit zu bringen. Privatflugzeug, Privatinsel, jede Menge Bodyguards. Die Vorstellung war verführerisch, doch ihr Gespür sagte Annabelle, dass sie dann genauso gut ein rotes Tuch vor einem Stier schwenken könnte. Sie überlegte noch, was sie unternehmen sollte, als das Telefon summte. Der Anrufer war Oliver Stone.
    »Ich hoffe, ich habe Sie nicht geweckt«, sagte er.
    »Ich bin Frühaufsteherin«, log Annabelle.
    »Es gibt Neuigkeiten«, sagte Stone. »Wir könnten uns im Lauf des Tages bei mir im Häuschen zusammensetzen.«
    »Warum kommen Sie nicht lieber rüber zu mir, Oliver?«, machte Annabelle einen Gegenvorschlag. »Dann könnten wir zusammen frühstücken. Hier um die Ecke ist ein Bistro.« Sie nannte ihm die Anschrift.
    Dreißig Minuten später saßen sie in einigem Abstand von den übrigen Gästen an einem Ecktisch. Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, erzählte Stone, was er in Erfahrung gebracht hatte.
    »Ich wüsste nicht, wie das eine Hilfe sein sollte«, gestand Annabelle, während sie Zucker in ihren Kaffee löffelte.
    »Angriff ist die beste Verteidigung. Die Regierung würde Bagger gerne hinter Gitter schicken. Wenn wir sie dabei unterstützen, wird der Kerl für Sie kaum noch Zeit abzweigen können. Es könnte schon genügen, ihn mit regierungsbehördlichen Ermittlungen abzulenken, um Ihr Leben wieder sicher zu machen.«
    Annabelle schien wenig überzeugt. »Sie kennen Jerry nicht. Er hat vierzig Millionen Gründe, um den Rest seines Lebens der Aufgabe zu widmen, mich umzubringen.«
    Wissenden Blickes nickte Stone. »Doch, ich kenne Jerry, oder wenigstens Männer wie ihn. Natürlich dreht es sich nicht allein ums Geld. Es geht darum, das Gesicht zu wahren und nicht an Respekt zu verlieren. Er muss auf alles und jeden den Eindruck der Unbezwingbarkeit machen, sonst wäre er nicht Jerry Bagger.«
    »Sie durchschauen ihn gründlich.«
    »Wie gesagt, ich habe schon viele Burschen wie Bagger gekannt. Für einige habe ich sogar gearbeitet.«
    »Aber wenn wir Jerry ins Handwerk pfuschen wollen, wie sollten wir das anfangen?«, fragte Annabelle vorsichtig.
    »Wir müssen seine Schwachpunkte aufdecken. Ich sehe da schon einen lohnenswerten Ansatz. Er hat

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