Camel Club 03 - Die Spieler
sagte er.
»Käme nicht der andere Mann als Täter in Frage, der Fahrer?«, sagte Alex rasch, wobei er Stone einen Blick zuwarf, der besagte: Lass es gut sein.
»Der Bodyguard hatte so starke Schmerzen, dass er nicht mal sagen kann, ob es ein Mann war«, räumte der FBI-Agent ein. »Aber warum hätte der Fahrer davonlaufen sollen, wenn er Erste Hilfe geleistet hätte?«
»Weil er mit der Explosion zu tun hatte«, antwortete Stone. »Welche Rückschlüsse ziehen Sie denn daraus, dass er verschwunden ist? Nicht etwa, dass ich mir anmaßen würde, Ihnen in Ihre Ermittlungen hineinzureden, aber ich finde, das gibt zu denken.«
»Wir haben auch darüber nachgedacht«, erwiderte der Agent.
»Haben Sie irgendetwas Aufschlussreiches im Haus gefunden?«, fragte Stone.
»Falls ja, stehen Sie nicht auf der Liste der Leute, die wir einweihen.«
Stone schmunzelte und drehte sich um. Dabei sah er etwas, das seine Aufmerksamkeit erregte. »Tja, da Sie mich nicht an Ihren Ermittlungen teilhaben lassen«, sagte er nachdenklich, »haben Sie bestimmt nichts dagegen, wenn ich ein bisschen am Kliff entlangspaziere. Aber behalten Sie mich im Auge, damit ich nicht unversehens davonlaufe.«
»Mal ganz unter uns«, wandte der FBI-Agent sich an Alex, während Stone sich entfernte. »Wer ist dieser sonderbare Kauz?«
»Jemand, dem ich mein Leben anvertrauen würde. Dem ich mein Leben schon anvertraut habe.«
»Möchten Sie Genaueres erzählen?«
»Nein. Es betrifft die nationale Sicherheit. Außerdem würden Sie mir sowieso nicht glauben.«
Der Agent sah Stones ein wenig schäbiger Erscheinung hinterher. »Nationale Sicherheit! Der Bursche kommt mir vor wie ein obdachloser Borderline-Fall.«
»Eigentlich ist er Friedhofsgärtner«, setzte Alex ihn hilfsbereit in Kenntnis.
Der FBI-Agent schüttelte den Kopf und folgte Stone, der sich am Rande des Kliffs aufhielt.
Was Stones Aufmerksamkeit geweckt hatte, war der Pfosten mit dem Gasregulator. »Wir haben die Anlage schon überprüft«, rief der Agent, als Stone sich dem Pfosten näherte. »Das lag ja auf der Hand.«
»Und?«
»Funktioniert tadellos, und die Klappe wurde nicht gewaltsam geöffnet.«
»Wenn der Täter wusste, was er tat, hat er bestimmt keine Spuren von Gewaltanwendung hinterlassen. Jedenfalls hätte der Gasdruck an dieser Stelle manipuliert werden können, oder?«
»Vermutlich. Aber wir haben die Anlage untersucht. Der Druck wurde nicht verändert.«
Stone erinnerte sich an das lange Fenster, durch das man aus Grays Villa auf die Klippe hatte schauen können. Irgendetwas regte sich in seinem Gedächtnis. Er wandte sich dem Agenten zu.
»Wenn der Druck sich ändern lässt, kann man ihn auch wieder auf den vorherigen Wert zurückdrehen.«
»Okay, kommt Ihnen sonst noch was komisch vor?«, fragte der FBI-Mann.
»Sagen wir mal, jemand erhöht den Druck, mit dem das Gas ins Haus geleitet wird, in beträchtlichem Umfang, sodass die Sicherheitsventile überfordert sind. Dann füllt sich innerhalb von Sekunden das gesamte Haus mit Gas.«
»Aber das Gas muss auf irgendeine Weise entzündet werden.«
»Schon die Betätigung eines Lichtschalters würde einen Funken erzeugen, der ausreicht.«
»Ja, sicher. Wir haben Sprengstoffsuchhunde angefordert. Falls sie kein Dynamit oder C-Vier schnuppern, müssen wir der Theorie mit dem Gas gründlicher nachgehen.«
Plötzlich fiel bei Stone der Groschen. Er ließ den Agenten stehen und gesellte sich wieder zu Alex.
»Ist dir was eingefallen?«, fragte Alex.
»Man füllt das Haus mit Gas, indem man den Druck der Gaszufuhr manipuliert. Der Funke eines Lichtschalters kann das Gas entzünden, aber wenn Gray schläft, ist kein Verlass darauf. Und man will vermeiden, dass er das Gas riecht und entwischt. Also stellt man sich ungefähr hundertachtzig Meter hinter dem Haus auf, nahe am Kliff da hinten. Man schießt ein Brandgeschoss durchs Fenster. Das Projektil durchschlägt die Scheibe, zündet beim Aufschlag und löst die Gasexplosion aus. Sollte in der Ruine ein farbiges Klümpchen Metall gefunden werden, könnte es von der Spitze des Projektils stammen. Brandgeschosse werden markiert, um Verwechslungen zu vermeiden.«
Versonnen nickte Alex. »Aber wie soll der Täter sich abgesetzt haben? Die Vorderseite des Grundstücks wurde bewacht. Es sei denn, der Bodyguard hat den Mann nicht abhauen sehen, weil er das Bewusstsein verloren hatte.«
Stone und Alex schlenderten zu dem FBI-Agenten. »Gibt es Hinweise darauf, dass der
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