Camel Club 03 - Die Spieler
grenzt an Aussageverweigerung«, sagte der erste FBI-Agent.
»Und könnte Beugehaft bedeuten«, äußerte sein Kollege. »Möchten Sie in einer Gefängniszelle schmoren, Mr. Stone, während wir nachforschen, wer Sie tatsächlich sind?«
»Wenn Sie glauben, dass genug gegen mich vorliegt, um mich zu verhaften, dann tun Sie’s«, gab Stone gelassen zur Antwort. »Andernfalls würde ich mich nun gern verabschieden. Ich komme sowieso schon zu spät zu einer anderen Verabredung.«
»Sie sind ein beschäftigter Mann, was, Mister Stone ?«, meinte der eine Agent sarkastisch.
»Ich versuche, produktiv zu bleiben. Aber ich bin zu einem Deal bereit.«
»Wir machen keine Deals.«
»Ich begebe mich mit Ihnen zum Tatort. Sollte ich etwas bemerken, das mir seltsam vorkommt, sage ich es Ihnen.«
»Seltsam vorkommt?«, wiederholte der Agent. »Was zum Teufel soll denn das bedeuten?«
»Was ich gesagt habe.«
»Wir lassen Sie auf gar keinen Fall an den Tatort.«
»Sollten Sie der Täter sein«, erklärte der zweite Agent, »könnten Sie ja die Gelegenheit nutzen, Hinweise zu vertuschen.«
Stone stöhnte leise auf. »Rufen Sie bitte den FBI-Direktor an.«
»Wie bitte?«, schnauzte der eine Agent und starrte Stone entgeistert ins Gesicht.
»Rufen Sie den FBI-Chef an. Er hat mir vor Kurzem ein Belobigungsschreiben geschickt. Zufällig habe ich eine Fotokopie dabei. Ich hatte ihn noch am Telefon, ehe ich mich auf den Weg zu Ihnen gemacht habe. Falls ich in Schwierigkeiten komme, habe ich ihm gesagt, rufe ich noch einmal an.« Stone reichte dem Agenten die Fotokopie. Während der Mann sie Wort für Wort las, lugte sein Kollege ihm über die Schulter. Dann sahen beide Agenten Alex an, der nur mit den Schultern zuckte. »Möchten Sie anrufen?«, fragte Stone. »Oder ziehen wir es vor, den Direktor nicht zu belästigen und umgehend zum Tatort zu fahren? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
»Es wird wohl nicht nötig sein, den Direktor zu stören«, sagte einer der Agenten.
Stone stand auf. »Freut mich zu hören.«
KAPITEL 17
Unweit der Trümmer, die von Carter Grays Haus übrig geblieben waren, stapfte Stone mit Alex Ford und einem der FBI-Agenten durchs Gelände.
»Eine Gasexplosion?«, fragte Alex den FBI-Mann.
»Es sieht so aus, obwohl ich keine Erklärung dafür habe. So alt war das Gebäude nun auch wieder nicht. Außerdem hatte es die modernste Sicherheitsausstattung.«
Stone betrachtete die Trümmer der Villa, in der er noch am gestrigen Abend gesessen hatte. »Wo hat man seine Leiche gefunden?«
»Bedaure, Genaues weiß man nicht. Man hat die Überreste eines Leichnams im Schlafzimmer zusammengekratzt.«
»Eindeutige Identifizierung?«
»Dazu kann ich nur feststellen, dass wir eine Mordermittlung in Bezug auf den Gebäudeeigentümer vornehmen.«
»Ist der Fahrer ausfindig gemacht worden, damit er Olivers Angaben bestätigen kann?«
Der FBI-Agent schüttelte den Kopf. »Nein, der Mann fehlt uns noch. Er gehörte zur CIA. Keine Ahnung, was sich dahinter verbirgt.« Er musterte Stone von der Seite. »Natürlich heißt das, wir haben nur Ihre Aussage, dass er Sie nach Hause gefahren hat.«
»Hätte ich vorgehabt, den Mann in die Luft zu jagen, hätte ich wohl kaum jemandem erzählt, dass ich ihm einen Besuch abstatte, am wenigsten einem Secret-Service-Agenten der Vereinigten Staaten. Und bestimmt hätte ich die Tat nicht noch am Abend des Besuchs begangen.«
»Sie gelten als Verdächtiger«, entgegnete der FBI-Agent, »weil das Haus explodiert ist, kurz nachdem Sie bei ihm waren.«
»Das ist der Grund, weshalb ich jetzt hier bin«, sagte Stone. »Je schneller Sie den wahren Mörder schnappen, umso eher werde ich von jedem Verdacht befreit.«
»War sonst noch jemand hier?«, erkundigte sich Alex.
Der Agent nickte, beobachtete aber unverwandt Stone. »Ein Bodyguard. Er ist aus dem Gästehaus da drüben ins Freie gelaufen, wurde von einem Trümmerteil getroffen und fing an zu brennen. Er hat ausgesagt, er könne sich daran erinnern, dass jemand ihn gepackt und die Flammen erstickt hat. Dann hat er das Bewusstsein verloren. Er kam wieder zu sich, als man ihn in einen Rettungswagen verfrachtet hat. Jetzt liegt er in der Spezialabteilung für Verbrennungen in einer Klinik in Annapolis. Er wird durchkommen.«
»Also war gestern Abend noch eine Person hier«, folgerte Alex.
Noch immer musterte der Agent Stone. Er hob die Hände. »Sie dürfen mich auf Brandwunden untersuchen, wenn es Ihnen wichtig ist«,
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