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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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alles spielt heute doch keine Rolle mehr. Sie und ich sind unwichtig geworden.«
    »Weshalb haben Sie mich heute Abend zu sich gebeten?«
    Gray begab sich hinter seinen Schreibtisch und nahm eine Akte zur Hand. Er klappte sie auf und hielt drei Farbfotos von Männern hoch, die mindestens sechzig waren. »Der erste Mann ist Joel Walker, der zweite Douglas Bennett, der dritte Dan Ross.«
    »Die Namen sagen mir nichts, und die Bilder auch nicht.«
    Gray nahm drei weitere Fotos aus der Akte, diesmal erheblich ältere Schwarzweißaufnahmen. »Ich glaube, auf diesen Fotos dürften sie Ihnen bekannter vorkommen. Und ebenso die Namen: Judd Bingham, Bob Cole und Lou Cincetti.«
    Stone hörte die Namen kaum. Er starrte die Fotos dreier Männer an, mit denen er gut ein Jahrzehnt lang zusammengearbeitet und mehr als einmal beinahe den Tod gefunden hatte. Er blickte Gray in die Augen.
    »Warum zeigen Sie mir diese Fotos?«
    »Weil diese drei Männer in den vergangenen zwei Monaten gestorben sind.«
    »Wie gestorben?«
    »Bingham wurde tot im Bett aufgefunden. Er hatte Lupus. Die Autopsie ergab nichts Verdächtiges. Cole hat sich erhängt. Zumindest sah es so aus, und die Polizei hat die Ermittlungen eingestellt. Cincetti war voll wie eine Haubitze, ist anscheinend in den Swimmingpool gestürzt und ertrunken.«
    »Also natürliche Todesursache bei Bingham, Selbstmord bei Cole und tödlicher Unfall bei Cincetti?«
    »Daran glauben Sie so wenig wie ich. Drei Männer derselben Einheit sterben innerhalb von zwei Monaten?«
    »Das Leben ist gefährlich.«
    »Wie wir beide nur zu gut wissen.«
    »Sie glauben, jemand hat sie ermordet?«
    »Natürlich.«
    »Und Sie haben mich zu sich eingeladen, um mich zu warnen?«
    »Ich hielt es für angebracht.«
    »Aber John Carr gilt längst als tot, das wissen Sie doch. Wer sollte den Plan fassen, einen Toten umzubringen?«
    »Diese drei Männer hatten sorgfältig ausgearbeitete Tarnexistenzen. Cincettis Vorleben war besonders gründlich vertuscht worden. Wenn jemand ihn aufspüren konnte, ist alles möglich. Dann könnte jemand sogar dahinterkommen, dass John Carr gar nicht in Arlington im Sarg liegt, sondern quicklebendig ist und sich Oliver Stone nennt.«
    »Und wie steht es mit Ihnen? Carter Gray war der maßgebliche Planer unseres Grüppchens. Und Sie haben in all den Jahren keine Tarnexistenz geführt.«
    »Ich genieße Schutz, Sie dagegen nicht.«
    »Dann muss ich mich wohl bei Ihnen bedanken, dass Sie mich rechtzeitig gewarnt haben.« Stone erhob sich.
    »Ich bedaure, dass alles so gekommen ist. Sie hätten es besser verdient gehabt.«
    »Vor nicht allzu langer Zeit waren Sie noch bereit, meine Freunde und mich zum Wohl des Vaterlands zu opfern.«
    »Alles, was ich je getan habe, geschah zum Wohl des Vaterlands.«
    »Ja – so, wie Sie es sehen. Ich sehe es anders.«
    »Wir können uns ja darauf einigen, dass wir in dieser Frage uneins bleiben.«
    Stone wandte sich ab und ging zur Tür hinaus.

KAPITEL 14

    In einer vom FBI eigens eingerichteten Schutzzentrale außerhalb des Hauses wurde Carter Grays Post überprüft, ehe man sie ihm am Abend aushändigte. Wenn der Postbote pflichtgemäß vorfuhr, nahm einer der Männer, die zu Grays Personenschutz abgestellt waren, die Post in Empfang. Diese Männer wohnten in einem Gästehaus, ungefähr achtzig Meter vom Hauptgebäude entfernt. Gray duldete keine Mitbewohner, zumal man das Haus mit einem Sicherheitssystem modernsten Typs ausgestattet hatte.
    Gray öffnete die Briefe und Päckchen, ohne groß auf deren Inhalt zu achten, bis er eine sehr eigentümliche Sendung in der Hand hielt. Der rote Umschlag, der in Washington abgestempelt worden war, enthielt ein Foto. Gray sah sich das Bild an und blätterte dann die Akte auf, die noch auf dem Schreibtisch lag. Anscheinend schlug ihm die Stunde.
    Er knipste im Herrenzimmer das Licht aus und ging ins Schlafzimmer. Dort küsste er die Fotos seiner Frau und seiner Tochter, die Ehrenplätze auf dem Kaminsims hatten. Infolge einer grotesken Laune des Schicksals hatten beide Frauen bei den Anschlägen des 11. September im Pentagon das Leben verloren. Gray kniete nieder, sprach seine Lieblingsgebete und schaltete das Licht aus.
    Im Freien, ungefähr vierhundert Meter vom Haus entfernt, senkte Harry Finn das lichtstarke Nachtglas. Er hatte gesehen, wie Gray den roten Umschlag öffnete. Und er hatte deutlich Grays Miene erkennen können, als er auf das Foto gestarrt hatte: Gray wusste Bescheid.
    Die felsige

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