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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Oliver«, erklärte Reuben.
    »Ist egal. Ich will jedes Risiko vermeiden. Du bist erst kürzlich umgezogen. Dein Wohnsitz hat nicht mal eine Postanschrift. Dich zu finden wäre für Bagger äußerst schwierig.«
    »Wie geht’s mit Susan voran?«
    »Könnte nicht besser sein.« Stone beendete das Telefonat und starrte in die Richtung, in die Annabelle sich entfernt hatte.
    Familie. Komplizierter konnte man es gar nicht haben.

KAPITEL 44

    In einem Bunker, den die CIA ihm zur Verfügung gestellt hatte, saß Gray an einem abhörsicheren Telefon. Dem Präsidenten war über die Angelegenheit berichtet worden, und er hatte seine Amtsgewalt eingesetzt, um Gray – wenngleich in inoffizieller Funktion – sämtliche Hilfsmittel der Regierung der Vereinigten Staaten zur Verfügung zu stellen, die er benötigte, um die Lage zu bereinigen. Natürlich hatte Gray dem Präsidenten und dessen Top-Beratern ausschließlich seine Version der Wahrheit berichtet, doch sie hatte ausgereicht, um ihm den Freibrief zu erschleichen, ohne den ihm eine erfolgreiche Erledigung der Sache verwehrt bleiben musste.
    Zwar lag der Bunker rund dreißig Meter tief unter der Erde, doch er zeichnete sich durch alle Bequemlichkeiten eines Fünf-Sterne-Hotels in Manhattan aus, einschließlich eines Hausdieners und eines Küchenchefs. Die Geheimdienstszene hatte Gray schon immer wie einen Rockstar behandelt.
    »Falls Lesya und Rayfield Solomon tatsächlich geheiratet haben, muss es irgendwo aktenkundig sein«, sagte er ins Telefon. »Ich entsinne mich, dass wir damals keinen Eintrag finden konnten, aber die Zeiten haben sich geändert. Heute sind die Russen unsere Verbündeten, wenigstens für die Öffentlichkeit. Gehen Sie diesem Ansatz in jeder Hinsicht nach. Es gibt ein paar alte Käuze im Dunstkreis der KGB-Nachfolgeorganisationen, die uns nützlich sein könnten. Gebt ihnen Euros, die sind ihnen lieber als Dollars, jedenfalls heute.« Sein Gesprächspartner sagte irgendetwas, und Gray nickte. »Der ehemalige russische Botschafter in den USA, Gregori Tupikow, ist ein langjähriger Bekannter. Vielleicht würde es sich lohnen, ihn anzurufen. Erwähnen Sie, dass es darum geht, meinen Mörder zu fassen. Fässerweise Wodka, zwei Pfund schwere Hummer und eine Rothaarige – mehr hat es nie gebraucht, um den guten alten Gregori zu bestechen.«
    Nach dem Gespräch setzte Gray die Einsichtnahme der Akte fort, während die Küche sein Vier-Gänge-Menü zubereitete. Obwohl auch Computer und Server heutzutage das Geheimdienstgewerbe beherrschten, fühlte der alte Kalte Krieger gern Papier zwischen den Fingern. Allein verzehrte er das üppige Mahl vor einem Gasofen, der diese Räumlichkeit tief unter der Erde mit romantischem Lichtschein erfüllte. Gray tat nie etwas so wie seine Zeitgenossen. Sogar als »Toter« hatte er einen Platz in dreißig Meter Tiefe, nicht in schäbigen eins achtzig, und sein »Sarg« war weitaus luxuriöser als das Durchschnittsmodell.
    Er ging mit einem Schwenker Brandy in die holzgetäfelte Bibliothek, setzte sich dort an den gediegen verzierten Tisch und dachte weiter nach. Die Auseinandersetzung lief auf den Kampf zweier raffinierter Gehirne hinaus, vergleichbar einem fortwährenden Schachspiel: Eine Seite versuchte die andere zu durchschauen und zu überlisten. Die Vereinigten Staaten hatten nie einen Mann gehabt, der auf diesem Gebiet besser gewesen wäre als Carter Gray. Durch seine Politik waren so viele Amerikaner gerettet worden, dass er längst den Überblick verloren hatte. Die Medal of Freedom war der geringste Lohn, den das Vaterland ihm schuldete. Wäre er Brite, hätte man ihn längst in den Adelsstand erhoben. Und doch war er zum Rücktritt genötigt gewesen, lange bevor er sein Amt hätte aufgeben müssen. Weil John Carr seine Hand im Spiel gehabt hatte.
    Je länger Gray darüber nachdachte, desto mehr wuchs sein Zorn. Zugleich nahm eine kaltschnäuzige Erwägung Gestalt an. Wer immer es sein mochte, der jetzt Grays früheres Liquidierungsteam Mann für Mann tötete – auch er hielt John Carr wahrscheinlich für tot. Warum aber sollte Carr der psychische Terror erspart bleiben, Zielperson zu sein? Immerhin hatte der Mann ihm den Stinkefinger gezeigt.
    Gray griff zum Hörer des abhörsicheren Telefons und tippte auf eine Taste. »Ich möchte, dass den üblichen Multiplikatoren eine Information zugeleitet wird. Sie betrifft das angebliche Ableben eines Mannes namens John Carr. Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir

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