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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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peinlich werden. Aber nicht, dass man den Dreimal-Sechs-Teams jemals umfassende Begründungen geliefert hätte.
    Noch heute erinnerte Stone sich an den Gesichtsausdruck ihres Opfers, nachdem sie die Tür eingetreten hatten. Seine Miene hatte keine Furcht widergespiegelt, das wusste Stone genau. Zuerst war da ein Ausdruck des Erstaunens gewesen; dann jedoch war sein Gesicht hart geworden. Höflich hatte er gefragt, wer befohlen hätte, ihn zu liquidieren. Bingham lachte, doch Stone war in seiner Eigenschaft als Teamchef vorgetreten und hatte Solomon die Frage beantwortet. Dazu gab es kein dienstliches Erfordernis – Stone hatte bloß die Meinung vertreten, ein zum Tode Verurteilter habe ein Recht, es zu erfahren.
    Rayfield Solomon war ein Mann von durchschnittlicher Größe und Statur gewesen, der gar nicht wie ein Geheimagent ausgesehen hatte, eher wie ein Gelehrter. Doch bis auf den heutigen Tag erinnerte Stone sich an seine ausdrucksstarken Augen, in denen sich ein brillanter Verstand spiegelte – und nicht die geringste Furcht vor dem nahen Tod. Er sei kein Verräter, hatte Solomon erklärt. »Selbstverständlich werden Sie mich trotzdem liquidieren, aber seien Sie sich darüber im Klaren, dass Sie einen Unschuldigen töten.« Es hatte Stone beeindruckt, wie gelassen der Mann sich äußerte, obwohl ihm vier Bewaffnete gegenüberstanden. »Sicherlich hat man Sie angewiesen, dafür zu sorgen, dass es wie Selbstmord aussieht«, hatte Solomon hinzugefügt. Stone staunte, denn genauso hatte der Befehl gelautet. »Ich bin Rechtshänder. Wie Sie selber sehen, ist meine Rechte größer und kräftiger, also lüge ich nicht. Also schießen Sie in meine rechte Schläfe. Wenn es Ihr Wunsch ist, nehme ich die Pistole in die Hand und lege den Finger um den Abzug, damit meine Abdrücke auf der Waffe sind.« Er richtete einen Blick auf Stone, bei dem es sogar diesem abgebrühten »Terminator« eiskalt über den Rücken lief. »Aber ich werde nicht abdrücken. Das müssen Sie tun. Unschuldige begehen keinen Selbstmord.«
    Als es vorüber war, flohen die Männer so schnell vom Tatort, wie sie ihn aufgesucht hatten. Am nächsten Tag brachte ein amerikanisches Frachtflugzeug, das einer CIA-Scheinfirma gehörte, die Männer zurück nach Miami. Bingham, Cincetti und Cole gingen noch in derselben Nacht auf Sauftour, weil das Team zur Belohnung für einen glanzvoll ausgeführten Auftrag ein paar freie Tage bekam. Stone schloss sich den anderen nicht an. Das tat er nie. Er hatte inzwischen eine Frau und ein kleines Kind. Also blieb er allein in seinem Hotelzimmer … und lag die ganze Nacht wach. Rayfield Solomons Anblick ließ ihm keine Ruhe. Immer wenn er die Lider schloss, sah er Solomons Augen, die sich in sein Innerstes brannten, hörte er seine Worte, die sich ihm in die Seele fraßen.
    Dass Sie einen Unschuldigen töten.
    Damals hatte Stone es sich nicht eingestehen wollen, doch heute, nach so vielen Jahren, fühlte er sich dazu imstande: Solomon hatte die Wahrheit gesprochen. Stone hatte einen Unschuldigen erschossen. Irgendwie hatte er schon früh geahnt, dass sein Tod ihn noch verfolgen sollte. Tatsächlich war der Fall Solomon einer der Gründe gewesen, warum Stone den Entschluss gefällt hatte, den Dienst in der Abteilung 666 zu quittieren. Und diese Entscheidung hatte letzten Endes zur Vernichtung seiner Familie geführt.
    Man hatte ihn einen Verräter geschimpft, genau wie zuvor Solomon. Und ebenso wie Solomon war er unschuldig gewesen.
    Wie viele weitere Rayfield Solomons mochten durch seine Hand schuldlos zu Tode gekommen sein?
    Er klappte die Kladde zu und stieg ein paar Minuten später aus dem Taxi. Er rief Reuben an, denn falls es Gray nicht gelang, Stone aufzustöbern, würde er alle erdenklichen Mittel anwenden, um ihn aus der Reserve zu locken, beispielsweise auch seine Freunde verschleppen.
    »Der große Häuptling, von dem wir dachten, er sei fort, ist noch da«, sagte Stone mit ruhiger Stimme. »Ist das Telefon auf deinen Namen angemeldet?« Stone stellte diese Frage zur Sicherheit, obwohl er Reuben sehr gut kannte und deswegen die Antwort zu wissen glaubte.
    »Nee, ich benutze das Handy von ’nem Kumpel«, lautete Reubens ausweichende Auskunft.
    »Ein Glück, dass du kürzlich umgezogen bist und keinen amtlichen Wohnsitz hast. Andernfalls hätte ich dich den Aufenthaltsort schon wechseln lassen.«
    »Aus meiner vorherigen Wohnung bin ich rausgeekelt worden, Oliver. Mitten in der Nacht bin ich ausgezogen, um

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