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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Zeitgenossen im Nacken saßen, machte er sich auf den Weg zu einem Antiquariat.
    Auf der Union Street, einen Häuserblock vom Potomac entfernt, stieg er vor dem Geschäft aus dem Taxi. Dicht gefolgt von den Jägern, eilte Stone hinein und nickte Douglas zu, dem Ladeninhaber. Früher hatte der Mann schlicht Doug geheißen und aus dem Kofferraum seines Cadillacs pornografische Comics verscherbelt. Insgeheim jedoch war er ein Bewunderer seltener Bücher und zudem von dem Wunsch beseelt gewesen, reich zu werden. Sein Traum war unerfüllt geblieben, bis Stone ihn Caleb vorgestellt hatte. Deshalb führte Douglas heute mit großem Erfolg ein hochklassiges Antiquariat. Als Gegenleistung hatte Stone jederzeit Zutritt zum Haus und im Keller eine eigene Räumlichkeit, wo er einige seiner wichtigsten Besitztümer aufbewahrte. Außerdem boten sich dort Möglichkeiten, die Stone nun zu nutzen beabsichtigte.
    Stone stieg in den Keller hinunter, sperrte eine Tür auf und betrat den Raum, in dem es einen alten, seit Langem unbenutzten Kamin gab. Stone schob einen Arm in den Schlund des Kamins, in dem neben der Abzugsklappe eine kurze Kordel hing. Er zog daran, und die Tür zu einer Geheimkammer öffnete sich, dem alten Versteck eines Priesters. Regale säumten die Wände dieser Kammer. Und auf den Regalen waren – deutlich oberhalb der höchsten Flutmarke – in ordentlichen Reihen Kartons gestapelt.
    Stone entnahm einem Karton eine Kladde und steckte sie in seine Reisetasche. Aus einem anderen Karton holte er eine Garnitur Oberbekleidung hervor, außerdem einen Schlapphut, und zog die Sachen an. Eine kleine Metallschatulle enthielt einen Gegenstand, der für ihn kostbarer war als alles Gold der Welt. Es war ein Handy, in dessen Speicher eine ganz spezielle Nachricht schlummerte.
    Um den Laden zu verlassen, kehrte Stone nicht nach oben zurück. Stattdessen durchquerte er einen unterirdischen Gang, der in die Richtung Fluss führte. Er ging durch eine zweite Tür, kauerte sich hin und zerrte kräftig an einem Eisenring, der in den Fußboden eingelassen war. Eine viereckige, an Scharnieren befestigte Luke tat sich auf. Stone stieg in die Öffnung. Er folgte dem Verlauf eines zweiten finsteren Stollens, der nach Fluss, totem Fisch und Moder stank, stieg eine morsche Treppe hinauf, öffnete eine weitere Tür und trat hinter einer Baumgruppe ins Freie. Von dort strebte er einen Fußweg am Fluss entlang und stieg in ein kleines Boot, das Douglas gehörte und an einem Landungssteg vertäut lag.
    Stone warf den Mercury-Außenborder an und steuerte das Boot nach Süden. Die weißliche Hecklaterne war im Dunkeln das einzige Zeichen seiner Anwesenheit. Rund dreieinhalb Kilometer nördlich von Mount Vernon, der Heimat George Washingtons, lenkte er das Boot ans Ufer und band die Bugleine an einen Baum. Nach kurzem Fußmarsch erreichte er eine Tankstelle und rief an einem Münztelefon ein Taxi.
    Auf der Rückfahrt in die Stadt blätterte Stone in der Kladde. Ihr Inhalt betraf einen bedeutsamen Teil seiner entfernteren Vergangenheit. Mit dem Anlegen dieser Aufzeichnungen hatte er angefangen, unmittelbar nachdem er in die Abteilung 666 der CIA aufgenommen worden war. Ob die CIA diese Sonderabteilung noch heute unterhielt, wusste er nicht, sodass er nicht beurteilen konnte, ob die Männer, die ihm heute zu folgen versucht hatten, ihr angehörten.
    Seite um Seite beförderte die Kladde Stone auf einen schmerzlichen Rückweg in seine Vergangenheit als Agent der US-Regierung. Sein Blick fiel auf eine Anzahl Fotos, die er auf eine Seite geklebt hatte, zu seinen handschriftlichen Notizen und einigen Vermerken über »inoffizielle« Informationsbruchstücke, die er dann und wann hatte aufschnappen können.
    Die Mehrzahl der Bilder zeigte seine drei Kameraden von der Drei-Sechser-Abteilung, die jetzt alle tot waren: Judd Bingham, Bob Cole und Lou Cincetti. Auf dem letzten Foto, ganz unten auf dem Blatt, war ein älterer Brillenträger zu sehen.
    »Rayfield Solomon«, murmelte Stone. Die Aktion war schnell und effizient durchgeführt worden und trotzdem eine der ungewöhnlichsten in Stones dienstlicher Laufbahn gewesen. Die Sache hatte in São Paulo stattgefunden. Der Befehl war vollkommen unmissverständlich gewesen. Solomon sei ein Spion, umgedreht von der berüchtigten russischen Topagentin Lesya, Nachname unbekannt. Auf Verhaftung und Anklage wollte man verzichten; ein Gerichtsverfahren könne, so hieß es, für die amerikanische Öffentlichkeit zu

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