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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Phantasterei handelte. Die Geheimdienstszene war ein widerliches Gewerbe, in dem man genauso schmutzig und brutal wie die Gegenseite handeln musste. Die einzige Regel lautete: Es gibt keine Regeln. Leute wie Macklin Hayes waren über alles und jeden erhaben. Sie waren unantastbar. Doch es gab Ausnahmen. Man denke nur an Carter Gray. John Carr hatte ihn zu sich hinunter in die Scheiße gerissen.
    Gut gemacht, John.
    »Zu allem Unglück verfügt John Carr über gewisse Informationen«, sagte Hayes. »Möglicherweise hat er sogar Beweise für Aktionen, die unser Vaterland in schwierigen Zeiten unternommen hat und die uns – natürlich nur durch unverantwortliche Kurzsichtigkeit – in eine peinliche Lage bringen könnten. Nach meiner festen Überzeugung war auch Gray sich dessen bewusst. Ich glaube, er wollte Carr unschädlich machen, aber Carr ist ihm zuvorgekommen.«
    »Mit anderen Worten, Carr hat so viel gegen uns in der Hand, dass er kein Fall für die Gerichte ist?«
    Hayes lächelte. »Ich habe Ihre rasche Auffassungsgabe immer schon zu schätzen gewusst, Knox. Das erspart uns viel Zeit.«
    »Ich bin kein Liquidator, Sir. Sie haben mir befohlen, ihn zu finden. Ich werde mein Bestes geben, aber dann wird meine Arbeit getan sein.«
    »Mehr wird von Ihnen auch gar nicht verlangt. Danach übernehmen andere Spezialisten die Sache.«
    »Falls Carr so gerissen ist, wie ich glaube, ist er sich über das alles im Klaren. Möglicherweise hat er Vorsichtsmaßnahmen getroffen und dafür gesorgt, dass im Fall seiner Liquidierung genau die Dinge ans Licht kommen, die Sie verborgen halten wollen. Vielleicht liegt für den Fall, dass er eine Kugel ins Hirn kriegt, Informationsmaterial für die New York Times bereit.«
    »Spüren Sie ihn auf, Knox. Dann können wir ihn davon überzeugen, dass ein solches Verhalten nicht ratsam ist.«
    »Welches Druckmittel würde ihn denn überzeugen?«
    »Es ist so, wie Sie gesagt haben. Er ist einer von der anhänglichen Sorte.«
    Knox überlegte einen Moment. »Dann sind seine Freunde seine Achillesferse? Er würde sich eine Kugel einfangen, damit seine Freunde am Leben bleiben?«
    »Das ist sicherlich ein Szenario.«
    »Eins oder das einzige?«
    »Finden Sie ihn, Knox. Mehr brauchen Sie nicht zu tun. Haben Sie irgendwelche interessanten Spuren?«
    »Seine Freunde haben mir eine Nase gedreht, und wenn wir die Nachforschungen außerhalb des gesetzlichen Rahmens durchführen wollen, läuft für mich alles darauf hinaus, den materiellen Indizien nachzugehen.«
    »Also wieder am Tatort anzufangen?«
    »Ja.«
    »Die Zeit arbeitet gegen uns.«
    »So wie immer. Offen gestanden, Sir – hätte ich diese Information früher erhalten, wäre sie mir nützlicher gewesen.«
    »Wahrscheinlich. Aber jetzt sind Sie ja informiert.«
    »Also konkurriere ich in diesem Fall auch mit der Polizei? Was, wenn sie ihn eher schnappt als wir?«
    »Wir haben gewisse Vorkehrungen getroffen, die das verhindern sollen.«
    »Und wenn irgendein Kripobeamter einen glücklichen Tag hat?«
    »Damit ist kaum zu rechnen, weil die Polizei nichts über John Carr und seine Verbindung zu Gray und Simpson weiß. Also sind Sie sehr im Vorteil. Aber falls die Polizei ihn wider Erwarten erwischt, sorgen wir dafür, dass er ihrem Gewahrsam entzogen wird. Die nationale Sicherheit steht über allem, Knox.«
    »Allerdings. Darf ich fragen, wie in dieser Sache die Befehlshierarchie aussieht, Sir?«
    »Sie melden sich bei mir, bei sonst niemandem.«
    »Und wem erstatten Sie Bericht, General?«
    Hayes leerte das Glas und setzte es behutsam auf einem antiken Beistelltisch ab. »Das will ich nicht gehört haben. Viel Glück. Melden Sie sich regelmäßig.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Eines noch. John Carr ist wahrscheinlich der beste Attentäter, den dieses Land je hervorgebracht hat. Die Tatsache, dass er dreißig Jahre nach seinem Abgang aus der Drei-Sechser-Abteilung imstande war, ohne große Umstände ein Dutzend unserer besten paramilitärischen Feldagenten zu töten, spricht Bände. Du lieber Himmel, was für ein Mann muss er in seiner Glanzzeit gewesen sein! Was für eine Ehre, das Kommando über einen solchen Tötungsroboter zu haben! In dieser Hinsicht hatte Gray Glück. Seine kometenhafte Karriere war zu einem großen Teil Carrs Begabung zu verdanken, immer wieder ins Schwarze zu treffen.«
    »Warum sagen Sie mir das?«
    »Damit Sie einen Überblick über das Aktionsfeld haben. Wir brauchen ihn lebend, Knox. Wir müssen wissen,

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