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Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Titel: Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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des herben Duftes.
    »Aber Sie kennen mich doch gar nicht«, erwiderte Daggy. Allmählich fing sie sich. Ihre alte Sicherheit und berufsmäßige Ruhe kehrte zurück. Der Panzer, den sie in all den Jahren um ihre Seele gelegt hatte, wurde wieder fester - fester und härter als vorher. Denn sie witterte die Gefahr, vor der jede Dirne sich fürchtet. Sie wollte sich nicht in einen Mann verlieben, mit dem sie für Geld schlief.
    »Ich habe Sie einige Male am Strand und drüben im Lokal gesehen. Madame Daggy!« entgegnete der elegante Fremde. »Glauben Sie mir, ich habe Sie gut und lange beobachtet. Sie sind das, was ich suche ...«
    »Dann zur Sache, Monsieur«, sagte Daggy rau. Sie streifte die Bluse ab und begann damit, die Gürtelschlaufe zu lockern. Sie war in diesem Augenblick wieder kalt wie Eis. Aber sie vermied es, ihm in die Augen zu sehen.
    »Lassen Sie das, Madame!«
    »Wie bitte?«,
    »Ich sagte, Sie sollen es lassen, sich auszuziehen«, wiederholte der geheimnisvolle Fremde mit dem schönen Gesicht. Er trat einen Schritt zurück.
    »Was wollen Sie dann von mir, Monsieur?«, fragte Daggy fassungslos. »Ich bin eine Dirne, ein Straßenmädchen. Ich bin diskret ...«
    »Ich unterbreche Sie ungern, doch die Diskretion schätze ich besonders. Ich kenne auch Ihren Beruf, Madame!«
    »Ich bin keine Madame!«, erwiderte Daggy scharf. »Ich bin eine Hure! Begreifen Sie nicht? Oder wollen Sie das nicht begreifen? Ich schlafe mit Ihnen, wenn Sie dafür bezahlen. Etwas anderes kann ich nicht. Ich habe nichts anderes gelernt. Bei mir muss alles schnell gehen, denn manchmal stehen die Kunden Schlange. Wenn Sie eine Nacht in Samt und Seide suchen, so gehen Sie nach Cannes, nach Paris oder sonst wohin. Diese Wünsche kann ich Ihnen nicht erfüllen, Monsieur!«
    Er hatte sie ausreden lassen, hatte dabei einige Male gelassen an seinem Ring gedreht, und sah sie dann an. Dieser Blick drang tief in Daggy ein. Mit aller Gewalt riss sich das Mädchen zusammen.
    Es zog seine Bluse wieder an, schloss die Gürtelschnalle und sah ihm dann fest in die Augen.
    »Ich fürchte, es wird nichts mit uns, Monsieur«, sagte sie dann ruhig und kühl. »Perverse Handlungen liegen mir nicht. Auch dafür gibt es spezialisierte Dirnen. Ich kann Ihnen mit Adressen dienen. Aber ...«
    Eine tiefe, resignierende Traurigkeit begann sich in den blauen Augen auszubreiten. Eine Traurigkeit, die Daggy erschütterte und am Sprechen hinderte. »Monsieur, ich bitte Sie um Verzeihung«, murmelte sie dann. Das hatte sie noch nie vorher getan. Dieses eine und erste Mal war es wie von selbst über ihre Lippen gekommen.
    »Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen, Madame«, entgegnete er ruhig. »Ich hätte es wissen müssen. Doch nun ...«
    Er unterbrach sich selbst, drehte sich um und ging zur Tür. »Warten Sie bitte, Monsieur!«, rief Daggy plötzlich. Sie hatte das intensive Gefühl, etwas sehr Wertvolles zu verlieren. Die Angst wurde übermächtig, schnürte ihr fast die Kehle ab und veranlasste sie, ihn an der Schulter zu berühren.
    Er blieb stehen und drehte sich langsam wieder um.
    »Was wollten Sie denn von mir, Monsieur?«, fragte Daggy. Ihre Stimme zitterte ein wenig.
    »Ich wollte, dass Sie eine Rolle spielen!«
    »Eine Rolle?«, Daggy kräuselte die Stirn und sah ihn verständnislos an. »Ich bin keine Schauspielerin, Monsieur. Und ich glaube, dass ich nie eine gute geworden wäre, wenn ich diese Laufbahn eingeschlagen hätte.«
    »Davon bin ich nicht restlos überzeugt, Mademoiselle Daggy«, erwiderte der Fremde. Ein schwaches, aber ermunterndes Lächeln umflog seine Lippen. Sie waren markant, nicht zu breit und auch nicht zu sinnlich. »Es würde sich um eine sehr ungewöhnliche Rolle handeln. Selbstverständlich bezahle ich sehr gut!«
    »Erklären Sie mir bitte, worum es sich handelt«, bat Daggy interessiert. Sie bot ihm mit einer einladenden Handbewegung Platz an. Doch er blieb stehen und sah sie mit seinen eigenartigen Augen eine Weile schweigend an.
    »Es ist nicht einfach zu erklären, Mademoiselle«, erwiderte er nach einer Weile ruhig, ja fast gelassen. Doch Daggy fühlte, dass er sich zu dieser Ruhe zwang. Die Angst vor ihm war merkwürdigerweise verflogen. »Ich kann es jedenfalls nicht hier und nicht heute tun. Dafür bitte ich Sie um Verständnis. - Eines jedoch kann ich Ihnen versichern, Mademoiselle Daggy, ich möchte nicht mit Ihnen schlafen, denn ich bin verheiratet!«
    Daggy lächelte.
    »Die meisten, die zu mir kommen, sind

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