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Canard Saigon (German Edition)

Canard Saigon (German Edition)

Titel: Canard Saigon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Friesenhahn
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Jahre alt, wohnhaft in Krakau. Ewa war ein uneheliches Kind. Krystyna Gartner heiratete vor zehn Jahren ihren Mann und zog mit ihm nach Wien. Die Tochter blieb bei den Großeltern in Polen. Alois Gartner war Lkw-Fahrer von Beruf. Krystyna arbeitet, seit sie in Österreich ist, im Büro einer Spedition. Sie wohnt in der Gudrunstraße, im 10. Bezirk. Auf ihren Namen ist ein silberner VW Polo angemeldet. Alle anderen Daten, einschließlich Kreditrating, Sozialversicherungsnummer und Religionszugehörigkeit, könnt ihr dem Ausdruck entnehmen.“
    „Wauh!“, entfuhr es Marc. „Woher habt ihr das alles so schnell?“ Er blickte begeistert auf den Computerausdruck.
    „Du kannst noch mehr haben, vor allem detaillierter, wenn du willst“, sagte Fritz und tätschelte liebevoll das Computergehäuse. „Oh, sag nur ein Wort und dein Wille geschehe. Meine Babys sind in Topform.“
    „Und das ist legal?“, fragte Marc.
    „Mmmh!“, brummte Johannes und nickte zögerlich. „Wir haben aber auch Zugriff auf, na sagen wir mal, sensiblere Daten. Dazu müssen wir abseits des rechten Weges wandeln und den Pfad des Gerechten einschlagen, wenn du weißt, was ich meine.“
    Marc sah auf den Zettel und nickte wortlos. Sie hatten also Zugriff auf Daten, die vor Gericht niemals als Beweise zugelassen würden. Eine heikle Angelegenheit, die im Einzelfall entschieden werden muss, dachte er. In diesem Moment fühlte er sich mächtig. Aber er wusste, dass er mit dieser Macht sorgsam umgehen musste.
    „Ich denke, ich weiß, was du meinst“, antwortete Marc nachdenklich. „Habt ihr sonst noch etwas gefunden?“
    „Natürlich haben wir eine Vielzahl kleiner Delikte aufgespürt“, sagte Johannes. „Die müssen wir filtern, ob sie für unsere Mordfälle relevant sind. Sollten wir fündig werden, alarmieren wir euch sofort.“
    „Super! Und ich setze Nicole auf Krystyna Gartner an“, sagte Marc.
    „Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen“, sagte Johannes. „Die stärksten Elektroschocker im freien Handel kosten etwa 70 Euro. 750.000 Volt und ein halbes Milliampere setzen bei drei bis vier Sekunden Einwirkung fast jede Person außer Gefecht. So ein Gerät braucht keinen Waffenschein und ist problemlos zu beziehen.“
    Marc löste die kleine Versammlung auf und ging in den Konferenzraum, um die neuen Informationen auf der Pinnwand zu verewigen. Dann rief er Nicole Sandmann an. Sie berichtete, dass sie soeben vom Anwesen der Meisners kam. Erfolglos, da Max Meisner schon außer Haus war. Seine Frau hatte ihn telefonisch erreicht, wobei er bat, mit dem Chefermittler persönlich sprechen zu dürfen. Marc ließ sich die Telefonnummer geben. Dann informierte er Nicole über die neuesten Entwicklungen und gab ihr die Adresse von Krystyna Gartner. Nicole sollte sie sofort kontaktieren. Marc beendete das Telefonat. Er fühlte sich wohl, denn die Dinge schienen in Bewegung zu kommen. Marc rief Max Meisner an und vereinbarte einen Termin für 14 Uhr im Schweizerhaus.
    Marc beschloss, eine Rauchpause einzulegen, und ging in den Pausenraum. Aber er konnte seine Zigarette nicht genießen. Kaum hatte er ein paar Züge inhaliert, kam Emma Szinovek mit der Nachricht, dass die nächsten DNA-Ergebnisse verfügbar seien. Marc dämpfte die Zigarette hastig aus und eilte in den War Room. Er setzte sich an seinen Computer und öffnete die Datenbank des Innenministeriums. Als er die Resultate sah, nickte er grimmig. Seine Vermutung hatte sich bestätigt. Acht DNA-Spuren im Mordfall Emine Düzel, davon sieben von verschiedenen Personen, und keine Übereinstimmung mit bereits erfassten Personen. Der aussagekräftigste Test war am Ende der Liste angeführt. Die DNA der Entenfedern stimmte in beiden Mordfällen überein. Sie stammten vom selben Tier. Damit hatten sie die endgültige Gewissheit, dass es sich bei beiden Morden um denselben Täter handelte.
    „Sandra“, rief er quer durch den Raum. Sie hob die Hand und winkte.
    „Ich habe es eben gesehen, Marc. Ich arbeite die Informationen in das Täterprofil ein“, rief sie, ohne vom Schreibtisch aufzusehen.
    „Marc, ich habe vielleicht etwas gefunden“, rief Johannes Schmied.
    „Moment“, sagte Marc und druckte die DNA-Analyse aus. Er holte den Ausdruck, brachte ihn zu Thomas Gridler und bat ihn, das Ergebnis an die Pinnwand zu schreiben. Dann ging er zu Johannes. Marc hatte das Gefühl, als ob sich die Ereignisse überschlagen würden. Johannes war fündig geworden.
    „Sieh mal“, sagte er und zeigte

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