Cantz schoen clever
gespart
Q – Quebec
Wort mit Q
R – Romeo
Juliets Stubennachbar
S – Sierra
brachte unsere Fahrgemeinschaft am Wochenende nach Hause
T – Tango
siehe Foxtrot
U – Uniform
findet man im Zivil-Leben unter K wie Klamotten
V – Victor
mein dritter Stubennachbar
W – Whiskey
im Spind, oberes Fach, ganz hinten rechts
X – X-Ray
strahlt wie ein Soldat bei der Entlassung
Y – Yankee
weit weg
Z – Zulu
noch weiter weg
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Ganz ohne Hilfe des NATO -Alphabets wurde übrigens meine Bundeswehrzeit abgekürzt. Angetreten war ich noch zu fünfzehn Monaten Wehrdienst. Dann kam die deutsche Einheit, und mir wurden rückwirkend drei Monate geschenkt. Das war übrigens das letzte Mal, dass ich vom Staat etwas geschenkt bekam.
Schon nach zwölf Monaten war für mich die Zeit des Uniformtragens also vorbei, aber trotzdem habe ich das ganze Jahr lang auf eine ganz bestimmte Abkürzung gewartet. Leider habe ich sie nie hören dürfen. Sie lautet: » KZH bis DZE «. Für alle Zivilisten: »Krank zu Hause bis Dienstzeitende.«
Am Anfang des Kapitels sagte ich, dass ich mir nie hätte vorstellen können, ein Kapitel über Abkürzungen zu schreiben. Jetzt sind es fast 20 Seiten geworden. Immerhin bin ich meiner Chronistenpflicht nachgekommen: Sie wissen jetzt, wie viel Verwirrung durch Abkürzungen ausgelöst werden kann. Ich für meinen Teil werde in Zukunft, wenn es eben geht, auf Abkürzungen verzichten. Ich frage Sie, liebe Leser: Werden Sie es genauso machen?
u.A.w.g.
I ch war ein sehr gläubiges Kind. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, mein Morgen- oder Abendgebet an IHN zu versäumen. Ich verehrte IHN mit Haut und Haar. Jedes Wochenende traf ich mich mit anderen Jüngern, um IHM zu huldigen. Ich kritzelte SEINEN Namen in meine Schulhefte, SEINE Bildnisse hingen an den Wänden meines Zimmers, sogar meine Bettwäsche erinnerte an IHN . Und heute? Heute sehe ich das Ganze ein wenig nüchterner. Das liegt zum einen daran, dass ich älter und reifer geworden bin. Hinzu kommt, dass ich IHN mittlerweile persönlich kennengelernt habe, und ich muss sagen: Hansi Müller ist total normal geblieben.
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GUT ZU WISSEN
Das große Fußball-Idol meiner Kindheit und Jugend, Europameister Hansi Müller vom VfB Stuttgart, spielte von 1982 bis 1984 bei Inter Mailand. Während dieser Zeit veröffentlichte er gemeinsam mit dem Orchestra Spettacolo Raoul Casadei die italienische Single Calcio di rigore ( Elfmeter ). Hätte ich diese Scheibe bereits 1982 gehört, hätte ich mich vermutlich damals schon von meiner VfB-Stuttgart-Bettwäsche getrennt.
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Als Deutschland 1980 mit Hansi Müller Europameister wurde, war ich acht Jahre, neun Monate und drei Tage alt (bis zum Teenager-Alter spielen exakte Altersangaben noch eine Rolle. Später verliert sich das. Normalerweise. Ich habe vor ein paar Jahren mal in einer Vormittagstalkshow eine ältere Frau gesehen, die der Überzeugungwar, jünger auszusehen, als sie war. Nachdem sie sich lange zierte, verriet sie dem Publikum endlich stolz ihr wahres Alter: »Ich bin achtundfünfzigeinhalb!« Damit war sie der wahrscheinlich älteste gefühlte Teenie der Welt). Die Aufstellung der Mannschaft, die im Finale von Rom die Elf aus Belgien mit 2:1 bezwang, kann ich heute noch auswendig aufsagen: Hansi Müller natürlich, dann Toni Schumacher im Tor, Horst Hrubesch hat die beiden Buden gemacht, dann noch … äh … Kaltz und … noch sieben andere. Manche Götter verblassen mit der Zeit dann doch.
Und trotzdem war es für mich etwas sehr Besonderes, Hansi Müller 25 Jahre später persönlich zu treffen. Wie gesagt, der Hansi ist ein prima Kerl, und er ist Gott sei Dank (früher hätte ich gesagt »Hansi sei Dank«) mit beiden Beinen fest im Hier und Jetzt verankert. Wir haben sogar schon gegeneinander gekickt. Ein unvergessliches Erlebnis. Noch Wochen später dachte ich jeden Morgen beim Aufstehen zuerst an meine sportliche Begegnung mit Hansi Müller – und das lag nicht nur an der Adduktoren-Zerrung, die ich mir dabei zugezogen hatte.
Ich schaue immer noch gern Fußball und nehme immer noch lebhaft am Schicksal des VfB Stuttgart Anteil. Ich bin sogar Vereinsmitglied Nummer 33663, aber ich weiß mittlerweile zwischen dem Herrn Müller und dem Herrgott zu unterscheiden. Aber beides, Fußball und Religion, fasziniert mich gleichermaßen. Schon seit meiner Kindheit. Ob als VfB-Fan oder als Messdiener, ich fand beides toll – Hauptsache, ich konnte diese todschicken rot-weißen
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