Capitol
tut mir leid, Großvater.«
»Oh, mir macht es nichts aus zu verlieren«, antwortete Herman. »Es war doch schließlich nur ein Spiel, nicht wahr?«
Life – Show
Eifersuchtkatzen sind schwarz und weiß,
Eifersuchtkatzen sind ziemlich klein;
Eifersuchtkatzen sind fröhlich und schlau,
Und angenehm klingt ihr Miau.
– T. S. Eliot, Das Lied der Eifersüchtigen
Arran lag weinend auf ihrem Bett. Das Knallen der zugeschlagenen Tür hallte noch durch ihre Wohnung. Endlich wälzte sie sich herum, schaute gegen die Decke, wischte sich behutsam mit den Fingern die Tränen ab und sagte dann: »Was, zum Teufel.«
Dramatische Pause. Und dann schließlich (endlich) ertönte laut der Summer. »Alles in Ordnung, Arran«, sprach eine Stimme aus dem versteckt angebrachten Lautsprecher, und Arran stöhnte, warf sich herum, um sich auf den Bettrand zu setzen, löste das Aufnahmegerät von ihrem nackten Bein und schleuderte es müde gegen die Wand. Es zerbrach.
»Hast du eine Ahnung, wieviel diese Geräte kosten?« fragte Triuff vorwurfsvoll.
»Ich bezahle dich, damit du es weißt«, sagte Arran und warf sich einen Morgenrock über. Triuff fand den Gürtel dazu und reichte ihn ihr. Während sie ihn durch die Schlaufen zog, freute sich Triuff. »Das war bisher das Beste. Hundert Milliarden Arran-Handully-Fans brennen darauf, ihre sieben Scheine fürs Zuschauen hinzublättern. Du hast es ihnen mal wieder gegeben.«
»Siebzehn Tage«, sagte Arran und starrte die andere an. »Siebzehn stinkige Tage. Und drei davon mit diesem Scheißkerl Courtney.«
»Man bezahlt ihn dafür, daß er den Scheißkerl mimt. Es ist nun mal seine Rolle.«
»Und in ihr ist er verdammt überzeugend. Wenn ich das nächste Mal auch nur drei Minuten mit ihm kriege, schmeiß ich dich raus.«
Barfuß und nur mit ihrem Morgenmantel bekleidet verließ Arran die Wohnung. Triuff folgte ihr, und ihre hochhackigen Schuhe klapperten in einem Rhythmus, der Arran so vorkam, als sagte er ständig: »Geld, Geld, Geld.« Wenn er nicht gerade sagte: »Bums deine Mutter, bums deine Mutter.« Sie regelte die Geschäfte hervorragend. Auf der Bank lagen schon Milliarden.
»Arran«, sagte Triuff. »Ich weiß, daß du sehr müde bist.«
»Daß ich nicht lache«, sagte Arran.
»Aber während man die Aufnahmen mit dir machte, hatte ich Zeit, ein kleines Geschäft zu tätigen –«
»Während man die Aufnahmen mit mir machte, hattest du Zeit, einen ganzen Planeten herzustellen!« knurrte Arran. »Siebzehn Tage! Ich bin Schauspielerin und kümmere mich nicht um Geschäfte. Ich bin die höchstbezahlte Schauspielerin der Geschichte, äußertest du, glaube ich, in der letzten Presseerklärung.
Warum arbeite ich mir also siebzehn Tage lang den Hintern ab, wenn ich nur einundzwanzig wach bin? Vier lausige Tage Ruhe, und dann ein wahrer Marathon.«
»Ein kleines Geschäft«, fuhr Triuff unbeirrt fort. »Ein kleines Geschäft, und anschließend kannst du dich zur Ruhe setzen.«
»Zur Ruhe setzen. Stell dir vor – drei Wochen wach und nur Gastauftritte in den Vorstellungen anderer Trottel. Spaß haben und dafür noch bezahlt kriegen.«
»Dann habe ich die Nächte für mich allein?«
»Wir werden die Aufnahmegeräte abschalten.«
Arran runzelte die Stirn. »Du kannst das Ding sogar abnehmen«, ergänzte Triuff.
»Und was muß ich tun, um so viel zu verdienen? Vielleicht einen Liebesakt mit einem Gorilla vorführen?«
»Das ist schon dagewesen«, sagte Triuff, »und es ist unter deiner Würde. Nein, diesmal geben wir ihnen die totale Wirklichkeit. Total.«
»Was geben wir ihnen jetzt? Soll ich etwa in eine Glastoilette scheißen?«
»Ich habe arrangiert«, sagte Triuff, »daß ein Aufnahmegerät im Schlafraum aufgestellt wird.«
Arran zog scharf die Luft ein und starrte ihre Managerin an. »Im Schlafraum! Ist denn nichts mehr heilig?« und dann lachte Arran. »Du mußt dafür ein Vermögen ausgegeben haben! Ein absolutes Vermögen!«
»Eigentlich bedurfte es nur einer kleinen Bestechung.«
»Wen hast du bestochen? Die Große Mutter?«
»Du bist nahe daran. Aber noch besser, denn die Große Mutter darf sich ohne Zustimmung des Kabinetts nicht einmal in der Nase bohren. Es handelt sich um Farl Baak.«
»Baak! Und ich dachte immer, das sei ein anständiger Kerl.«
»Es war keine richtige Bestechung. Jedenfalls geht es nicht um Geld.«
Arran schielte zu Triuff hinüber. »Triuff«, sagte sie, »du weißt, daß ich bereit bin, vierundzwanzig Stunden lang
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