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Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
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schwergewichtigen Minenarbeiter zusammenstieß.
    »Aus dem Weg, Grünflosse!«, brüllte der aufgebrachte Mann und versetzte Otho einen Stoß, der ihn zur Seite taumeln ließ.
    Seinem impulsiven Wesen gemäß spannte sich sein Körper automatisch an. Doch dann wurde ihm klar, dass der Angriff eines Jovianers auf einen Erdenmenschen einen Aufstand hervorrufen und ihn verraten würde.
    »Das war keine Absicht, Erdling«, sagte er demütig in jovianischer Sprache.
    »Warum könnt ihr Grünflossen nicht einfach in eurem Dschungel bleiben und euch von unserer Kolonie fernhalten?«, fragte der Minenarbeiter rüde und ging dann seiner Wege.
    Otho hatte bemerkt, dass drei Jovianer, die am Straßenrand standen, den Zwischenfall beobachtet hatten. Dem Androiden war sofort klar, wie er die Situation zu seinem Vorteil nutzen konnte.
    Er ging hinüber zu den drei stämmigen Eingeborenen und sprach sie an, wobei seine gedehnt klingende Bassstimme vor Abscheu bebte.
    »Ich will nur fort aus Jungletown«, erklärte er ihnen. »Aber diese Erdlinge wollen mir nicht einmal erlauben, mich frei in der Stadt zu bewegen.«
    Die Jovianer musterten ihn eingehend. Einer von ihnen war sehr stattlich, und sein nichtmenschliches grünes Gesicht mit den dunklen runden Augen wirkte überdurchschnittlich intelligent.
    »Bist du fremd hier?«, fragte er Otho. »Ich habe dich noch nie in einem der nördlichen Dörfer gesehen.«
    »Ich komme nicht aus dem Norden«, erwiderte Otho rasch. »Ich stamme aus einem Dorf, das südlich von Jovopolis im Dschungel liegt. Mein Name ist Zhil.«
    »Und ich bin Guro, der Häuptling meines Stammes«, erklärte der große Jovianer stolz mit seiner tiefen Bassstimme.
     In diesem Moment wurde ihre Unterhaltung unterbrochen. Ein Stück die Straße hinunter öffnete sich eine Tür, und ein weiterer Erdenmensch, der sich mit der Seuche infiziert hatte, stolperte auf die ›Straße der Raumfahrer‹ hinaus.
    »Ein Infizierter!« Ein ganzer Chor von Stimmen erhob sich und stimmte in den gefürchteten Aufschrei ein, der in Jovopolis mittlerweile häufig zu hören war. »Ruft die Polizei!«
    »Bloß nicht näher herangehen, sonst steckt ihr euch noch an!«, riefen andere Stimmen entsetzt.
     
    *
     
    Innerhalb von kürzester Zeit traf ein Düsengleiter ein, und die Sanitäter überwältigten den knurrenden Erdenmenschen und brachten ihn fort. Otho entging nicht, dass die Menschenmenge wie schon zuvor nach dem Vorfall eilig das Weite suchte, als hoffte sie, auf diese Weise einer möglichen Ansteckung zu entgehen.
    »Der Fluch der Ahnen verbreitet sich schnell«, sagte Guro feierlich an seine beiden jovianischen Begleiter und Otho gewandt.
    »Ja, es kann jetzt nicht mehr lange dauern«, erwiderte einer der beiden anderen grünhäutigen Eingeborenen.
    Otho staunte nicht schlecht. Was meinten sie mit dem »Fluch der Ahnen«?
    Er wusste, dass die Jovianer glaubten, die gewaltigen, mysteriösen Ruinen im Dschungel seien einst die Städte von Halbgöttern gewesen, die sie die ›Ahnen‹ nannten. Doch was hatten diese Legenden mit dem Ausbruch der schrecklichen Seuche zu tun?
    Kurz entschlossen versuchte Otho es mit einem Bluff. Er musste herausfinden, was die Jovianer über den Sternenkaiser wussten, und deshalb riskierte er mit seinen nächsten Worten, dass seine Tarnung aufflog.
    »Unser dunkler Führer hat die Wahrheit gesprochen«, sagte Otho feierlich und blickte zu den anderen hin.
    Guro sah ihn aus runden Augen überrascht an.
    »Dann habt ihr in den Dörfern des Ostens ebenfalls den ›Lebenden Ahnen‹ gesehen und gehört? Er ist euch also auch erschienen?«
    Der »Lebende Ahne«? So also nannten die Jovianer den Sternenkaiser? Otho fragte sich, was der Name bedeuten mochte.
    »Ja, er ist uns erschienen«, erklärte er Guro. »Er hat uns die Botschaft ebenfalls überbracht.«
    Das konnte fast alles bedeuten, dachte Otho bei sich. Dennoch erstaunte es ihn, dass die Jovianer den Sternenkaiser als den »Lebenden Ahnen« bezeichneten. War es möglich, dass ihr Feind ein Jovianer war?
    »Dann seid ihr also ebenfalls bereit, euch zu erheben und die Erdlinge vom Jupiter zu verjagen, sobald der ›Lebende Ahne‹ den Befehl dazu erteilt?«, fragte Guro.
    Offenbar hatte er mit seiner Vermutung richtig gelegen! Beinahe wäre Otho zusammengezuckt und hätte sich damit selbst verraten.
    Ein Aufstand der Jovianer gegen die Menschen von der Erde? War das wirklich die treibende Kraft hinter dem weitreichenden Komplott des mysteriösen

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