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Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
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Sternenkaisers? Es war unwahrscheinlich, dass ein Aufstand der Eingeborenen Erfolg haben würde. Ihre Waffen waren höchst primitiv. Und was hatte die Ausbreitung der Seuche mit all dem zu tun?
    Diese Gedanken schossen dem Androiden in Sekundenschnelle durch den Kopf. Dennoch antwortete er Guro, ohne zu zögern.
    »Ja, wir sind bereit loszuschlagen, sobald er den Befehl gibt«, bestätigte er voller Eifer.
    »Das ist gut«, murmelte der stattliche Jovianer. »Es wird schon bald so weit sein. Der Zorn der mächtigen Ahnen auf die Erdlinge wächst von Tag zu Tag, und jeden Tag verwandelt er mehr von ihnen in primitive Bestien. Der ›Lebende Ahne‹ wird uns schon bald zum Kampf rufen.«
    Otho überlegte fieberhaft und bemühte sich dann um einen ebenso enthusiastischen Tonfall.
    »Ich bin entsandt worden, um dem ›Lebenden Ahnen‹ von unseren Vorbereitungen zu berichten«, sagte er zu Guro. »Er hat uns befohlen, ihn wissen zu lassen, wenn wir bereit sind. Aber ich weiß nicht, wo ich unseren mächtigen Führer finden kann.«
    »Der ›Lebende Ahne‹ wird sich morgen Nacht in der Nähe unseres Dorfes einfinden«, flüsterte Guro ihm mit seiner Bassstimme zu. »Er erscheint auf dem ›Platz der Toten‹.«
    »Davon habe ich gehört«, log Otho. »Aber wie soll ich diesen Ort finden, wenn ich mich hier im Norden nicht auskenne?«, setzte er zweifelnd hinzu. »So nahe am Feuermeer war ich noch nie.«
    Guro beruhigte ihn.
    »Du wirst keine Schwierigkeiten haben, dorthin zu gelangen, denn du sollst uns begleiten. In zwei Nächten kannst du mit uns zum ›Platz der Toten‹ gehen und unserem Führer die Nachricht überbringen.«
     
    *
     
    Otho bedankte sich rasch. Es war offensichtlich, dass Guro und die beiden anderen Jovianer ihn als ihresgleichen akzeptiert hatten.
    »Wir müssen jetzt gehen«, erklärte Guro. »Die Aufgabe, die uns hierher geführt hat, ist vollbracht. Unsere Reittiere warten draußen vor der Stadt im Dschungel auf uns.«
    Otho schlurfte den drei Jovianern nach; Guro führte sie durch die lauten Straßen der interplanetaren Siedlerstadt. Sie wurden nicht weiter behelligt, und bald hatten sie die metallischen Straßen von Jovopolis hinter sich gelassen und gingen einen Weg entlang, der durch die weitläufigen Getreidefelder führte, welche die menschlichen Siedler angelegt hatten.
    Othos Gedanken rasten. Er musste Curt Newton unbedingt wissen lassen, was er herausgefunden hatte und wohin er unterwegs war. Obwohl er den Taschentelevisor in seinem Lederharnisch bei sich trug, wagte er nicht, von ihm Gebrauch zu machen, solange die Jovianer in seiner Nähe waren.
    Die drei Jovianer und der getarnte Androide schlurften im hellen Glanz zweier Jupitermonde die Straße entlang. Schon bald hatten sie das Ende der Getreidefelder erreicht und betraten den monddurchfluteten Dschungel, dessen Wildnis sich ungehindert bis zum Feuermeer ausbreitete.
    Direkt hinter der Baumgrenze erwartete sie ein vierter Jovianer mit vier ›Springern‹, wie die Jovianer ihre eigenartigen Reittiere nannten. Die Springer waren große, echsenartige Tiere mit geschuppten, fassförmigen Leibern und krummen Beinen, mit denen sie unglaublich schnell laufen konnten. Sie hatten lange, schlangenartige Hälse mit kleinen Echsenköpfen und wurden mithilfe von ledernem Zaumzeug und einer Trense im zahnlosen Maul gelenkt.
    »Wir brauchen deinen Springer für den Fremden. Du wirst hier warten, bis wir dir ein Reittier schicken«, erklärte Guro dem Jovianer, der auf die Tiere achtgegeben hatte. Dann sagte er zu Otho: »Steig auf, Zhil.«
    Otho war zwar noch nie auf einem dieser echsenartigen Kreaturen geritten, dennoch sprang der Androide, der weder Tod noch Teufel fürchtete, ohne zu zögern in den derben Ledersattel.
    Das Tier wand sich und zischte ihn wütend an, wobei es ihn mit seinen kleinen, roten Augen böse anfunkelte. Otho sah, dass die anderen Jovianer ihren Reittieren ein paar Hiebe versetzten, um sie zu besänftigen, und tat es ihnen nach. Der Springer beruhigte sich.
    »Auf in den Norden!«, rief Guro mit seiner tiefen Bassstimme und schrie den vier Reittieren ein lautes Kommando zu.
    Im nächsten Moment war Otho gezwungen, sich mit aller Kraft an seinen Springer zu klammern, um nicht herunterzufallen. Wie eine Kanonenkugel schoss das Tier vorwärts.
    Alle vier Springer rasten mit albtraumhafter Geschwindigkeit einen dämmrigen Pfad entlang, der durch den im Mondlicht liegenden Dschungel führte. Obwohl die Tiere unglaublich

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