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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bedächtig noch ein paar Schritte weit auf die Gruppe der Menschen zu.
    »Mein Name lautet Ayre. Ich verkünde hiermit öffentlich und unwiderruflich meine Individualbezeichnung und erwidere damit die Geste desjenigen, dessen Namen auszusprechen ich als Geste der Freundschaft die Erlaubnis bekommen habe!«
    Im nächsten Moment verfielen sämtliche Neetrass in einen Chor dumpfer, sehr tiefer Brummlaute.
    Kronstein spürte plötzlich ein unangenehmes Drücken in der Magengegend, fast so, als ob man direkt neben einem Basslautsprecher stünde, der ein riesiges Stadion zu beschallen hatte.
    Nach ein paar Sekunden war es vorbei.
    Dann ergriff wieder Ayre das Wort.
    »Wir brauche Ihre Hilfe«, erklärte das Mitglied im Rat der Weisesten.
    Kronstein war etwas irritiert darüber, dass sich diese Anfrage nun zunächst einmal direkt an ihn richtete und nicht an Bruder Leander und seine Olvanorer, die ja schon seit Jahren auf Aldrin ihre Station betrieben.
    »Ich bin überzeugt davon, dass die Mitglieder des auf Ihrem Planeten stationierten Forschungscamps Sie in jeder Hinsicht unterstützen würden«, wich Kronstein aus.
    »Es heißt, dass Ihre Spezies über die Geheimnisse der Lebensbausteine Bescheid wüsste.«
    »Antworten Sie nicht«, raunte Bruder Leander dem Ortungsoffizier zu. Der Olvanorer hatte dabei seinen Translator abgeschaltet.
    »Wieso nicht?«, fragte Kronstein, der sein Gerät ebenfalls abschaltete.
    »Ich habe schon seit Längerem den Verdacht, dass die Neetrass hinter gentechnischem Wissen her sind wie der Teufel hinter der armen Seele. Vor einem halben Standardjahr haben Händler von den Armstrong-Monden hier versucht, entsprechende Datenbanken auf Aldrin an den Mann zu bringen. Sie scheiterten nur, weil sie sich offenbar diplomatisch etwas ungeschickt anstellten.«
    »Das wäre ein Verstoß gegen sämtliche Bestimmungen«, meinte Kronstein.
    »Wir sind in Not und brauchen das Wissen Ihrer Spezies«, erklärte Ayre, der seinen eigenen Translator offenbar so konfiguriert hatte, dass er auch noch aus einiger Entfernung Sprachmaterial so auswerten konnte, dass er in der Lage war, den Bedeutungsgehalt zu erfassen. »Es ist etwas geschehen, was wir nicht zu erklären vermögen. Ein Einäugiger ist geboren worden! Und das um hundert Jahre zu früh. Das ist noch nie geschehen und macht uns große Angst. Denn wenn dies kein Einzelfall bleibt, bedeutet es das Ende der Neetrass.«

    *

    Rena Sunfrost registrierte beiläufig, dass Yasuhiro von Schlichten die Brücke betreten hatte. Er nahm seinen Platz an einer freien Konsole ein. Rechts neben ihm standen Raynor Schmitz und Alexander Gawuljan, die beiden Astronomen der EAGLE-Station, und diskutierten lebhaft ein paar Messwerte, die widersprüchlich interpretiert werden konnten. Kemmo Dambison – von Schlichtens rechte Hand – war ebenfalls anwesend, denn nun trat die Mission in die entscheidende Phase.
    Seit Stunden schon bremste die STERNENKRIEGER ab, um nun in gemächlicher Geschwindigkeit auf den Planeten Collins zuzufliegen.
    »Unter Beibehaltung des gegenwärtigen Kurses haben wir etwa zwei Stunden Zeit, SEETEE SHOCK 005 abzufeuern und ins Ziel zu bringen, ohne die kritische Grenze zu überschreiten«, meldete Rudergänger John Taranos.
    »Dann bremsen Sie bitte noch etwas stärker ab, Lieutenant Taranos«, forderte Rena Sunfrost den Piloten der STERNENKRIEGER auf.
    Dieser nickte knapp, ohne dabei den Blick von seinen Kontrollen zu nehmen. »Aye, Captain«, sagte er und nahm ein paar Schaltungen an seiner Konsole vor.
    »Fähnrich Riggs? Was sagt die Ortung?«, erkundigte sich Rena anschließend.
    »Ich orte verschiedene fluktuierende Magnetfelder, deren Ausdehnung und Feldstärke noch innerhalb der Toleranzwerte liegen«, erklärte Riggs. »Allerdings…«
    Der junge Fähnrich stockte.
    Eine tiefe Furche erschien mitten auf seiner Stirn. Er nahm noch ein paar Schaltungen vor und mehrere Anzeigen blinkten auf. Schließlich schüttelte Wiley Riggs den Kopf und meinte:
    »Da ist noch etwas Ungewöhnliches, Captain.«
    »Worum handelt es sich?«
    »In einem sehr entlegenen Frequenzbereich wurden von unseren Sensoren Radiowellen empfangen, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie möglicherweise künstlichen Ursprungs sind und ein Kom-Signal enthalten.«
    »Könnte es sich um Abstrahlungen der im Orbit befindlichen Satelliten handeln?«, fragte Wong.
    Riggs schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sir, das ist völlig ausgeschlossen.«
    Jetzt mischte sich Alexander

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