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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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die sachliche Begründung dafür einer objektiven Prüfung nicht standhielt.
    »Ich werde keine Untersuchung verlangen«, sagte sie, »weil ich mir sicher bin, dass man sie ablehnen würde. Im Gegensatz zu Ihnen, Lieutenant Commander Wong, bin ich überzeugt, dass wir damit keinen Erfolg hätten. Dass ich Ihren Verdacht teile, stimmt allerdings auch. Also schlage ich vor, dass Sie weiter ermitteln wie bisher. Sollten wir während unseres Fluges in unser nächstes Einsatzgebiet zu dem Schluss kommen, dass eine Untersuchung notwendig ist, hätte ich das Recht, sie in eigener Verantwortung anzuordnen. Ich habe mir die Dienstvorschrift diesbezüglich noch mal genau angesehen.«
    Sunfrost wandte sich an Wong. »Ich glaube, diese Vorgehensweise dient unserer Sache am besten. Sie und Lieutenant Kronstein möchte ich gleich noch zu einem Sechs-Augen-Gespräch hier behalten. Die übrigen Offiziere möchte ich nicht länger von ihren Aufgaben abhalten.«

    *

    Nachdem die andern Offiziere gegangen waren, fasste Sunfrost in knappen Worten den bisher nur ihr bekannten Befehl über den Einsatz im Bannister-System zusammen.
    »Es mag ja sein, dass Captain Reilly im Bannister-System eine Flamme hat, von der er nicht loskam«, gestand Sunfrost mit Blick auf Lieutenant Kronstein zu. »Aber die Wahrscheinlichkeit ist genauso groß, dass diese verschlüsselte Nachricht irgendetwas mit dem Einsatz im Bannister-System zu tun hat. Captain Reilly waren die Einzelheiten dieses Einsatzes bereits bekannt.«
    »Es ist gut möglich, dass wir dem Motiv für den Mord an Reilly einen Schritt näher gekommen sind«, meinte Wong.
    »Vielleicht liegt sogar der Schlüssel des Falles dort – im Bannister-System«, sagte Sunfrost. »Wir werden sehen… Lieutenant Kronstein?«
    »Ja, Captain?« Er erwiderte ihren Blick.
    »Halten Sie es für möglich, dass Sie das Transmissions-Signal doch noch entschlüsseln?«
    »Ich kann es versuchen. Außerdem gibt es Sektoren in den Datenspeichern, die offenbar kurz vor der Explosion, die Commander Reilly das Leben kostete, gelöscht wurden. Wohlgemerkt vor der Explosion und nicht durch den anschließenden Computercrash. Eventuell kann man einen Teil dieser Daten rekonstruieren.«
    »Versuchen Sie es. Als Zeitpunkt für unseren Start habe ich 1106 OZ Spacedock 13 festgelegt. Ich denke, das müssten wir schaffen.«

    *

    Die Stammbesatzung der Brücke war auf Posten, die Startvorbereitungen befanden sich noch in der letzten Phase.
    Kurz bevor der Starttermin angesetzt war, erreichte ein von der Erde gestartetes Shuttle die STERNENKRIEGER und bat um Erlaubnis zum Andocken.
    An Bord befand sich Kassan Rendup, der sich jetzt meldete.
    »Wir haben Sie sehnsüchtig erwartet, Mister Rendup«, antwortete Sunfrost über die frei geschaltete Funkphase. »Sie haben uns lange warten lassen!«
    »Es war leider aus dienstlichen Gründen nicht möglich, früher an Bord zu gehen, Captain«, antwortete der Geheimdienstler.
    Auf dem kleinen Display ihrer Konsole sah Sunfrost sein Gesicht. Er hatte einen stechenden, überprüfenden Blick, bei dem man das Gefühl bekam, dass Rendup damit selbst Gedanken erkennen konnte. Das Haar war grau. Die Augenbrauen bildeten leicht nach oben zeigende Linien.
    »Ich stehe Ihnen von nun an jederzeit zur Verfügung, Captain«, versprach er.
    »Freut mich zu hören, Mister Rendup. Kommen Sie an Bord!«
    Dieser Mann ist dir auf Anhieb unsympathisch. Wie kommt das?, fragte sich Rena, sofort nachdem die Verbindung unterbrochen war.
    Sie konnte sich diese Regung nicht erklären. Es war einfach eine spontane Empfindung, ohne dass sie genau sagen konnte, was ihr an Rendup missfiel.
    Nachdem er an Bord gekommen und das Shuttle per Fernsteuerung in einem der Hangars von Spacedock 13 gelandet war, konnte die STERNENKRIEGER endlich starten.
    Captain Sunfrost hatte in ihrem Kommandosessel Platz genommen.
    »Ionentriebwerke aktiviert«, meldete Lieutenant White, die sich zwar überwiegend in den Kontrollräumen für die Maschinen aufhielt, aber auch auf der Brücke ihre Konsole besaß, von der aus die Triebwerke geregelt werden konnten.
    Ein leichtes Rumoren ging durch die STERNENKRIEGER und ließ den Boden vibrieren. Halbe Lichtgeschwindigkeit war das Maximum, das man aus den Unterlichttriebwerken herausholen konnte. Mit wesentlich mehr war auch in Zukunft nicht zu rechnen.
    »Die Kursdaten liegen Ihnen vor, Lieutenant Taranos«, wandte sich Sunfrost an den Ruderoffizier.
    Ihm war die Nervosität anzusehen,
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