Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Ziele zu opfern. Unseren Informationen nach gibt es auf der Zentralwelt der Menschheit Pläne, uns für das Versprechen eines dauerhaften Friedens sogar System 5147 zu überlassen.«
    »Einen derartigen Handel dürfen wir nicht zulassen«, meldete sich Zorstan-Gas zu Wort. Die Entschiedenheit und Selbstbewusstsein, mit der dieser vergleichsweise junge Kommandant in dieser Runde auftrat, wirkte auf manche überraschend.
    Alle Blicke waren jetzt auf ihn gerichtet.
    Er wandte den Kopf in Richtung seines Tanjaj-Mar und Mentors Latan-Rai. Dieser senkte leicht den Kopf. Ein Zeichen der Bestätigung und der Unterstützung.
    Lass ihn sich profilieren, dachte Latan-Rai. Das Imperium braucht starke Individuen wie ihn in dieser schweren Zeit der inneren Fäulnis.
    »Notfalls müssen der Unterhändler und alle seine Begleiter getötet werden«, fuhr Zorstan-Gas fort.
    »Der Mord an einem Priester ist ein Frevel!«, ereiferte sich einer der anderen Kommandanten.
    »Ein Frevel, von dem ja niemand erfahren muss. Aber sollte sich die Lage wirklich so zuspitzen, wie unser Tanjaj-Mar es gerade skizziert hat, sehe ich darin eine Notwendigkeit zum Erhalt des Imperiums.«
    »Es wäre die Hinrichtung eines Verräters, der seine Tat noch nicht vollendet hat«, erklärte Dgor-Non und signalisierte damit seine Zustimmung. »Die Gebote heißen eine derartige Vorgehensweise durchaus gut – auch wenn niemand unter den alten Schriftgelehrten sich offenbar vorstellen konnte, dass es ein Priester sein könnte, der das Imperium der Gläubigen verrät.«
    »In dieser Sache muss Einigkeit bestehen«, sagte Latan-Rai.
    »Denn wir riskieren sehr viel dabei. Wer immer dieser Vorgehensweise nicht zustimmt, möge seine Kralle jetzt heben oder ewig schweigen.«
    Niemand hatte Widerspruch anzumelden.
    »Hoffen wir, dass dieser Fall nicht eintritt«, sagte Dgor-Non.
    »Gott würde uns verzeihen, die Priesterschaft aber wohl niemals…«
    »Es gibt noch eine Sache, die im Zusammenhang mit dem Treffen in System 5147 besprochen werden muss«, kündigte Latan-Rai an. »Da wir das Treffen an sich nicht verhindern können, sollte es noch einem anderen geheimen Zweck dienen, der mit einem Menschen-Raumschiff namens STERNENKRIEGER zu tun hat. Ich werde dazu jetzt ein paar Erläuterungen geben…«

    *

    In den letzten vier Tagen hatten die Arbeiten an der STERNENKRIEGER erhebliche Fortschritte gemacht. Fast die gesamte Mannschaft war inzwischen an Bord, und Rena Sunfrost wagte die Prognose, dass das Schiff in ein bis zwei Tagen startklar war.
    Inzwischen hatte Sunfrost auch von Commodore Jackson den offiziellen Marschbefehl ins Bannister-System bekommen.
    Allerdings hatte sie ausdrückliche Order, nur Wong und Kronstein einzuweihen, was sie bisher noch nicht getan hatte.
    Wongs Ermittlungen, was den Tod von Commander Reilly anging, traten auf der Stelle. Er hatte lediglich herausgefunden, dass das Shuttle, das kurz vor der Explosion an die STERNENKRIEGER angedockt hatte, vermutlich vom Genfer Raumhafen aus gestartet war und einer Verleihfirma gehörte.
    Der Pilot hatte zwar eine gültige Raumlizenz vorgezeigt, aber seine Identität war offensichtlich falsch.
    Sunfrost hatte sich dazu entschlossen, über den tatsächlichen oder angeblichen Mordfall Reilly mit allen Offizieren des Schiffes zu sprechen und die Angelegenheit nicht als Geheimsache im kleinen Kreis zu handeln. Schließlich wusste zumindest Lieutenant White durch ihre Assistenz von Wongs Ermittlungen, und Sunfrost nahm an, dass auch die anderen Offiziere längst eingeweiht waren.
    Wahrscheinlich war der Verdacht, dass der ehemalige STERNENKRIEGER-Captain vielleicht Opfer eines Anschlags geworden war, sogar Gesprächsstoff unter den Mannschaftsgraden.
    Daher saß sie nun mit ihrem gesamten Offiziersstab im Konferenzraum der STERNENKRIEGER – der schon jetzt überfüllt wirkte.
    Gerade erstattete Lieutenant Kronstein zu dieser Angelegenheit Bericht. Er war erfolgreicher gewesen als der Erste Offizier, indem er sämtliche ausgehenden und eintreffenden Transmissionsdaten der letzten Zeit unter die Lupe genommen hatte und auf etwas Interessantes gestoßen war.
    »Kurz vor dem Zeitpunkt der Explosion gab es eine verschlüsselte Richtstrahl- Überlichttransmission«, sagte er.
    »Sie bestand aus einer codierten Impulsfolge, die ich nicht zu entschlüsseln vermag. Diese Transmission war darüber hinaus äußerst geschickt unter anderen Daten versteckt worden, die zur gleichen Zeit die STERNENKRIEGER verließen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher