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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dass Sie diese Forderung als unhöflich ansehen könnten.«
    »Das ist keineswegs der Fall. In unserer Kultur gilt die Prüfung eines Angebots bei jeder Form von Verträgen als Selbstverständlichkeit.«
    Shaziru verzog sein Fischmaul. Ein paar Laute folgten, die an Glucksen erinnerten, oder an einen Frosch.
    Aber es bedeutet wohl kaum, dass er das lustig findet, war Rena klar. Sie wussten einfach zu wenig über diese Kultur.
    Die anderen anwesenden Fash'rar fielen in Shazirus Laute ein. Nach wenigen Augenblicken war der Geräuschpegel in der Halle für menschliche Ohren schier unerträglich.
    Hoffen wir nur, dass es sich um einen Ausdruck der Freude handelt!, durchzuckte es Rena.
    Immer schriller wurden die Gluckslaute, bis dieser eigenartige Chor schlagartig aufhörte, wie auf ein geheimes Zeichen.
    Die Stille erschien Rena wunderbar.
    »Sie sind meine Gäste, während wir Ihre Daten prüfen«, erklärte Shaziru nun.
    »Wie lange wird diese Prüfung dauern?«, fragte Aljanov.
    »Vor dem nächsten Heiligen Bad eine Entscheidung zu treffen, wäre ein Frevel am Flutgott.«
    Asgashlan meldete sich zu Wort, um diese Aussage zu erläutern. »Bei dem Heiligen Bad handelt es sich um eine religiöse Zeremonie, die täglich durchgeführt wird und uns an die Zeit der Flut erinnern soll.«
    »Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie daran teilnehmen würden«, lud der Herrscher die Menschen ein.
    »Es wäre auch uns eine Freude«, versicherte der Botschafter.

    *

    Die Audienz war damit beendet.
    Der Herrscher fuhr in seinem Wagen davon. Ein Tor öffnete sich in der Wand, er fuhr hindurch und war im nächsten Moment verschwunden.
    »Folgen Sie mir«, bat Asgashlan.
    Der Sprecher des Herrschers führte sie in eine weitere Halle, deren Grundform einem Oval entsprach. Pflanzen wuchsen an den Wänden empor und verbreiteten einen Geruch, der Rena entfernt an Seetang erinnerte. Ein Dutzend Türen führten hinaus.
    Asgashlan betätigte ein Gerät, das an dem breiten Gürtel hing, der sich auf Höhe seiner Körpermitte befand, und sämtliche Türen öffneten sich automatisch.
    »Dies sind Ihre Quartiere für die Zeit Ihres Aufenthalts«, erklärte der Sprecher des Herrschers. »Ich bin dazu ausersehen worden, Ihnen jegliche nur denkbaren Wünsche zu erfüllen.«
    »Das ist überaus freundlich«, murmelte Aljanov, »allerdings…«
    »Es würde uns sehr bekümmern, wenn Sie dieses Angebot der Gastfreundschaft nicht annähmen«, stellte Asgashlan fest.
    Aljanov stellte seinen Translator ab und wandte sich an Bruder Guillermo. »Was sollen wir von alledem halten?«
    »Sir, ich rate Ihnen dringend, auf die Gastfreundschaft der Fash'rar einzugehen und sich in Geduld zu üben. Ich habe die Aufzeichnungen des Logbuchs der ABT TARDELLI während des Flugs hierher noch einmal intensiv durchgearbeitet. Zumindest soweit das in der Kürze der Zeit möglich war. Die Besatzung der ABT TARDELLI mag ja nicht viel über die Kultur der Fash'rar herausgefunden haben, aber neben ihrem ausgeprägten Sinn für Etikette und Höflichkeit spielt Gastfreundschaft eine entscheidende Rolle. Und noch etwas: Sie haben vielleicht auch bemerkt, dass sie schnell beleidigt sind.«
    Aljanov atmete tief durch. »Ich werde Ihre Worte beachten, Bruder Guillermo.« Anschließend wandte er sich an Rena. Sein Zeigefinger fuhr hoch, als ob es sich um eine Waffe handelte.
    »Und Ihnen möchte ich sagen, dass ich nicht noch einmal erleben möchte, wie Sie mir in die Parade fahren!«
    »Wenn Sie mich fragen, dann hat der Captain Ihnen den Arsch gerettet«, mischte sich Sergeant Rolfson ein.
    »Ich schlage vor, wir reden zur Abwechslung wieder mit unserem Gastgeber«, sagte Wong. »Ein Heptagon-Tag dauert fast 36 Stunden. Es wird also noch eine Weile dauern, bis dieses mysteriöse Heilige Bad stattfinden wird.«
    Aljanov knurrte etwas vor sich hin und aktivierte wieder den Translator.
    Asgashlan wandte sich nun Bruder Guillermo zu. Rena war von Anfang an aufgefallen, dass der Sprecher des Fash'rar-Herrschers den Olvanorer immer wieder für mehrere Augenblicke angestarrt hatte. Der Grund dafür lag bislang im Dunkeln.
    »Vor vielen Sonnenumkreisungen unseres Planeten sind schon einmal Angehörige eurer Spezies hierher gekommen«, begann Asgashlan.
    Bruder Guillermo neigte den Kopf. »Das ist richtig.«
    Der Fash'rar streckte eine der Greifflossen vor und deutete auf den Körper des Olvanorers.
    Nein, erkannte Rena, während sie die Szene beobachtete. Auf seine Kutte! Der Fash'rar zeigt auf

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