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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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forderte Rena den Fash'rar auf.
    »Da gibt es nicht viel zu berichten. Die Kapuzenmenschen erhielten die Erlaubnis, ihren Studien nachzugehen, zumal sie versprachen, ihre Erkenntnisse mit uns zu teilen und wir nur gute Erfahrungen mit ihnen gemacht haben. Sie verschwanden in der Weite unserer Wüsten. Wir haben nie wieder etwas von ihnen gehört. Wahrscheinlich sind sie einem der zahllosen Sandstürme zum Opfer gefallen…«
    »Es wurde nicht nach ihnen gesucht?«, wunderte sich Sunfrost.
    Die Mundwülste des Fash'rar bildeten jetzt eine nahezu gerade Linie, bevor er schließlich antwortete: »Sie haben noch keinen Sturm auf unserem Planeten erlebt. Sie sind so heftig, dass es gut sein kann, dass sie unter meterhohen Sandbergen begraben wurden. In manchen Gegenden ist der Sand so fein, dass er in jedes technische Gerät eindringt. Der Sand enthält stark magnetisierte Teilchen, die für ein Versagen von höher entwickelter Kommunikationstechnik sorgen. Wir haben die Kapuzenmänner gewarnt und ihnen auch Führer mitgegeben, die ihnen behilflich sein sollten. Aber so etwas wie absolute Sicherheit gibt es dort draußen nicht.«
    Rena Sunfrost wandte sich an Bruder Guillermo. »Ist es möglich, dass auf Heptagon eine Olvanorer-Station existiert, von der weder in den Dossiers der Regierung noch in den Datenfiles des Space Army Corps auch nur der geringste Hinweis existiert?«
    BruderGuillermo hob leicht die Schultern. »Es gibt bei uns durchaus Missionen, die der Geheimhaltung unterliegen. Forschungsgruppen, die sich unter völligem Kontaktverbot auf Planeten aufhalten, die in außenpolitisch brisanten Zonen liegen.«
    »Was man vom Tardelli-System mit Sicherheit sagen kann«, ergänzte Wong.
    »Captain«, fuhr Guillermo fort. »Sie müssen sich nur vor Augen halten, was geschehen würde, wenn eine Gruppe von Olvanorern von Heptagon aus Funkkontakt zur Erde hätte und diese Signale durch die Qriid abgehört würden. Es wäre unweigerlich zu Komplikationen gekommen. Daher gab es in der Vergangenheit immer wieder so genannte Klausur-Missionen, deren Mitglieder häufig jahrelang ohne jegliche Kommunikation zur Außenwelt operierten. Oft genug ist das im Übrigen auch unerlässlich, um das Vertrauen der einheimischen Intelligenz zu erringen.«
    Rena Sunfrost hob den Arm und aktivierte den Kommunikator an ihrem Handgelenk.
    David Kronstein meldete sich.
    »Lieutenant, schicken Sie über Sandström-Funk einen codierten Richtspruch an unser Oberkommando. Ich möchte wissen, ob es auf Heptagon eine Klausur-Mission der Olvanorer gibt.«
    »Ich bin davon überzeugt, dass mein Orden trotz grundsätzlicher Geheimhaltung bei einer konkreten Anfrage kooperativ sein wird«, versicherte Bruder Guillermo.

    *

    Die L-3 setzte ihren Weg fort.
    »Captain«, sagte plötzlich Crewman Oranda, »das sollten Sie sich ansehen.«
    Auf einem Bildschirm erschienen Zehntausende Fash'rar. Die Fischartigen zogen wie in einer gewaltigen Prozession durch die öde, von feinem Staub bedeckte Landschaft. Sie trugen große Hüte, die an Schirme erinnerten.
    »Was geschieht dort?«, fragte Rena Asgashlan.
    »Dies ist die Senke der wiedergeborenen Toten«, erläuterte der Fash'rar. »Wenn die Flut aus dem Inneren des Planeten hervorbricht, bildet sich hier ein kochendes Meer.«
    Asgashlan erläuterte kurz den biologischen Zyklus der Fash'rar. Er sprach von dem Selbstbegräbnis bei lebendigem Leib, dem Verfall in die nakoleptische Totenstarre bei extrem reduziertem Stoffwechsel und das Erwachen im Augenblick der kochenden Flut, die zuerst die Senke der wiedergeborenen Toten, später aber auch je nach Stärke der Flut weitere tiefer gelegene Regionen des Planeten überschwemmte.
    »Diese Fash'rar wissen, dass ihre Zeit gekommen ist«, erklärte Asgashlan.
    »Wer sagt es ihnen?«, erkundigte sich Sunfrost.
    »Ein inneres Gefühl«, antwortete der Sprecher des Herrschers. »Wenn die Flut kommt, tauschen die sieben Geschlechter ihre Gene aus und legen die Eier ab. Anschließend werden die wiedergeborenen Toten eins mit dem Flutgott.«
    »Das heißt sie sterben.«
    »Ob der biologische Zerfall das Ende der eigentlichen Existenz bedeutet, halten wir für fraglich«, beschied der Fash'rar Captain Sunfrost.
    »Natürlich. Eine Frage noch.«
    »Bitte!«
    »Wann findet die nächste Flut statt?«, fragte Rena.
    »Das weiß allein der Herrscher…«

    *

    Die L-3 ließ die gewaltige Prozession derer, die in den Sand gingen, wie die Fash'rar die Selbstbeerdigung

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