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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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tauchte das Camp der Olvanorer in den Anzeigen der Ortung auf.
    Eine Reihe unscheinbarer Baracken mitten in der Einöde am Rande eines kleinen Gebirges.
    Kronstein zoomte das Camp näher heran. Neben den Baracken waren mehrere Gleiter am Boden geparkt worden.
    Außerdem ragten einige Antennen in die Höhe.
    Titus Naderw landete die L-1 sanft in unmittelbarer Nähe des Camps.
    Die Marines legten nur leichte Bewaffnung an, da mit einem Kampfeinsatz nicht zu rechnen war. Sie verzichteten auf ihre schweren, kraftverstärkenden, mit Servofunktionen ausgestatteten und zur Not sogar raumtauglichen Kampfanzüge und trugen nur eine Montur mit leichter Panzerung und ihre Gauss-Gewehre. Bruder Guillermo trug seine gewöhnliche Olvanorer-Kutte, einen Translator und ein Ortungsgerät. Er hatte auf jegliche Bewaffnung verzichtet. Die restlichen Mitglieder des Außenteams waren mit Nadlern zur Selbstverteidigung, Translatoren und Ortungsgeräten ausgestattet. Dr. Nikolaidev hatte außerdem noch ihre ärztliche Ausrüstung bei sich.
    Nach einer letzten Kontrolle der Atmosphärendaten wurde das Außenschott geöffnet.
    David Kronstein trat als Erster ins Freie. Bruder Guillermo und Corporal Gento folgten ihm. Titus Naderw und der Marine DiStefano hatten zunächst die Order, bei der Landefähre zu bleiben.
    Bruder Leander trat aus einer der Baracken hervor. In Begleitung mehrerer Ordensbrüder ging er auf die Ankömmlinge zu.
    »Freut mich wirklich, Sie hier begrüßen zu dürfen, Lieutenant Kronstein.«
    »Danke gleichfalls.«
    Kronstein stellte kurz und knapp die restlichen Mitglieder seines Teams vor und fragte anschließend: »Ihr Camp liegt ziemlich abgelegen, wie mir scheint. Ich dachte, Sie erforschen hier die Kultur der Neetrass!«
    Leander lächelte überlegen.
    »Sie irren sich, Lieutenant«, erklärte der Olvanorer. »Die meisten Siedlungen der Neetrass sind unterirdisch angelegt worden und mit außerordentlich gut abschirmenden Isolierschichten versehen. Darum werden Sie auf Ihren Ortungsschirmen auch nicht viele von ihnen entdeckt haben.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Kronstein. »Selbst im Infrarotbereich war kaum etwas zu erkennen, was auf irgendwelche Wohnanlagen hingewiesen hätte.«
    »Wahrscheinlich sind Ihre Ortungsprogramme nicht so konfiguriert, dass sie die für Neetrass-Siedlungen entscheidenden Merkmale herausfiltern können«, vermutete Leander.
    Bruder Guillermo schaltete sich nun in das Gespräch ein.
    »Dann schützt sich diese Spezies also vor den Strahlungsbelastungen während der Zeit des Durchzugs zwischen den beiden Sonnen dadurch, dass sie sich in ihren Planeten eingraben«, stellte er fest.
    Bruder Leander nickte.
    »Das ist richtig, aber es ist nur ein Teil der Anpassungsleistung dieser Spezies.«
    »Sie spielen damit auf ihre Panzerung an?«, fragte Guillermo.
    Leander bestätigte dies.
    »Diese Panzer enthalten einen hohen Bleianteil und sind besser als alles, was die menschliche Technik auf diesem Gebiet entwickelt hat. Die Eier der Neetrass wurden übrigens von ein paar Prospektoren der OMC für natürliche Bleiknollen gehalten und eingesammelt. Bei einigen Gruppen ist es nämlich in den Warmphasen des Planeten immer noch üblich, die Eier im Freien von den beiden Sonnen ausbrüten zu lassen, während sich in den letzten Jahren künstliche, unterirdische Bruträume mehr und mehr durchgesetzt haben. Sie können sich vorstellen, dass es daher für uns nach dem taktlosen Auftritt der Prospektoren nicht ganz einfach war, das Vertrauen der Neetrass zurückzugewinnen.«
    Bruder Leander führte seine Gäste ins Innere der Hauptbaracke, die aus Fertigteilen errichtet worden war, wie sie die Olvanorer häufig für ihre Forschungscamps verwendeten.
    Notfalls hielten diese provisorischen Gebäude auch starken Klimaschwankungen stand. Allerdings hatte auch das seine Grenzen.
    Gegen das Inferno, das auf der Oberfläche Aldrins toben würde, wenn der Planet die Passage zwischen den beiden Apollo-Sonnen nahm, halfen wohl nur die Schutzmaßnahmen, die die Einheimischen selbst im Lauf ihrer Geschichte entwickelt hatten.
    Im Inneren der Baracke saßen eine Reihe von Menschen an Konsolen und Kontrollpulten, über die offenbar Messungen durchgeführt wurden. Bruder Leander erläuterte, dass seine Mitbrüder außerdem damit beschäftigt waren, den Funkverkehr der Neetrass aufzuzeichnen und zu analysieren. »Wir tun das im Übrigen mit dem Einverständnis des Rates der Weisesten der Neetrass-Nationen«,

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