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Caras Gabe

Caras Gabe

Titel: Caras Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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auf“, rief ich, als er sich mir erneut nähern wollte. „Ich werde bald ein Schwert besitzen und dann –“
    „Dann was?“, unterbrach Arun mich lachend. „Wirst du mich damit kitzeln? Ist dir das warme Wasser in den Kopf gesickert?“
    Ich qualmte förmlich vor Wut. „Oh, du!“, stieß ich aus. „Du … du bist der Einzige, dem ich erlaube, mich so zu ärgern.“
    Arun hob eine Augenbraue. „Vielen Dank“, grinste er und wich meinem Hieb aus.
    „Oh, du verd –“
    Sein stürmischer Kuss brachte mich zum Schweigen, wie nichts anderes es vermocht hätte. Was ich vorher gedacht und empfunden hatte, wurde überrollt von einem heiß lodernden Gefühl, das alles andere fortschwemmte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und presste mich an ihn. Zeit verlor jegliche Bedeutung. Nichts war mehr wichtig als sein Geruch, sein Körper an meinem und das tiefe Schlagen meines Herzens.
    Atemlos schob Arun mich von sich und starrte auf mich hinab. In seinen Augen brannte das gleiche Feuer wie in meinen. Er hob den Umhang von meinen Schultern und breitete ihn auf dem Schnee aus. „Leg dich zu mir“, bat er und ließ sich darauf nieder.
    Ich sah zu den Sternen empor, dann zu ihm und seufzte leise. Er war einfach zu schön, wenn er mich so ansah.
    Der Dämon lächelte. „Hab keine Angst“, sagte er.
    „Ich habe keine Angst“, gab ich zurück und sank neben ihm auf die Knie.
    Arun lächelte nur. „Furchtlos.“
    Ich legte meine Hände auf seine Schultern, drückte ihn sanft zu Boden und beugte mich über ihn. „Bei dir habe ich mich von Anfang an sicher gefühlt“, flüsterte ich zu meinem eigenen Erstaunen. „Als würde ich dich schon ewig kennen.“
    Arun hob eine Hand an meine Wange. Seine grauen Augen waren aufgewühlt wie bei einem Sturm. Er legte einen Finger über meine Lippen. „Keine Worte mehr“, flüsterte er. Dann zog er mich zu sich hinab, küsste meinen Hals, die Stirn, meinen Mund.
    Seine warmen Hände strichen über meinen Rücken. Geschickt zog er mir die Tunika über den Kopf und warf sie zur Seite. Das gleiche geschah mit seinem Hemd. Ich freute mich sehr über den Anblick seines bloßen Oberkörpers und versäumte nicht, ihn mit Küssen zu bedecken.
    Aruns Finger strichen dabei über meine Rippen und sandten wohlige Schauer durch meinen Körper. Ich seufzte ergeben. „Niemals“, murmelte ich. Wenn das die Bedingungen sein sollten, würde ich tatsächlich nie wieder sprechen müssen.
    Arun legte eine Hand an mein Knie, mit der anderen umfasste er meine Schulter und in nächsten Moment lag ich auf dem Rücken und er war über mir. Das Gewicht seines Körpers war angenehm schwer auf meinem. Ich fasste nach seinem Haar, zog ihn daran zu mir herab und küsste ihn.
    Mir hätte kalt sein sollen, hier inmitten des Schnees unter freiem Himmel, doch das Gegenteil war der Fall. Ich glühte. Es fühlte sich an, als würde mein Körper singen. Alles kribbelte und vibrierte und ich konnte nicht genug davon bekommen.
    Es gab einen Moment des Schmerzes, doch Arun vertrieb ihn mit seinen Küssen. Ich ließ mich gänzlich fallen und sauste empor zu den Wolken. Wie damals, als Arun das erste Mal mit mir geflogen war. Nur diesmal sprühten die Sterne Funken in die Nacht. Ich reckte mich ihnen entgegen und berührte sie. Berührte das rauschende Licht der Sterne und zersprang mit ihnen in einem gleißenden Feuerregen.
    Schließlich fand ich meinen Weg zurück auf die Erde. Ich lag in Aruns Armen in den Umhang gewickelt und freute mich über den Anblick der schmelzenden Schneeflocken, die ich von meinen Fingern auf Aruns Brust fallen ließ.
    „Wunderschön“, murmelte ich selbstvergessen.
    Arun lachte. „Was hältst du von einer herzhaften Mahlzeit und einem prasselnden Feuer?“
    Ich hielt inne und hörte auf, Schnee auf ihm zu verteilen. „Hmmmm, ja …“, schnurrte ich. „Wie genau würdest du das bewerkstelligen?“
    Wir zogen uns an. Dunkelheit umwirbelte mich und einen Herzschlag später stiegen wir über gefrorenes Gras und niedrige, von Frost überzogene Büsche. In einiger Entfernung machte ich spitze Gebilde aus, die in einer Gruppe zusammenstanden und aus denen Rauch aufstieg. Abseits dieser Gruppe befand sich ein Gatter, in dem seltsame Tiere, etwas kleiner als Hirsche, aber mit einem ebenso prächtigen Geweih, friedlich grasten.
    „Wo sind wir?“, fragte ich und schaute mich entgeistert um. Die Berge waren noch immer zu sehen, nur dass wir uns nun an ihrem südlichen Ende

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