Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Caras Schatten

Caras Schatten

Titel: Caras Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Woods
Vom Netzwerk:
gezielt in eine Ecke und zog einen Zellophanbeutel hervor. »Ta-taa! Tortillachips! Die hab ich beim letzten Mal hier liegen lassen.«
    Zoe lächelte. »Es wäre echt cool gewesen, wenn wir früher so einen Ort gehabt hätten.« Sie ließ sich auf die Decke sinken und riss die Chipstüte auf. Ihr Kleid rutschte nach oben, sodass Cara ihre graue Unterwäsche erkennen konnte, aber Zoe schien sich nicht daran zu stören.
    »Stimmt! Weißt du noch, wie viel Zeit wir draußen hinter deinem Haus verbracht haben?« Cara setzte sich zu ihr.
    »Um Feennester zu bauen?« Zoe grinste.
    »Froschnester«, korrigierte sie Cara.
    »Stimmt, Froschnester!« Sie lachten zusammen. Cara dachte zurück an den lehmig säuerlichen Geruch der Erde und daran, wie sich die starren Geißblattstängel in ihre Beine und ihren Rücken gebohrt hatten. Sie erinnerte sich auch an die großen braunen Flaschen, die überall im Dreck gelegen hatten. »Colt 45 « hatte auf den verblassten Etiketten gestanden. Damals wusste Cara noch nicht, was das war. »Colt« erinnerte sie an einen Pferdenamen, aber warum sollte man ein Getränk nach einem Pferd benennen?
    »Weißt du noch, wie wir diese alten Bierflaschen gefunden haben?«, fragte Cara. »Und du hast sogar daraus getrunken. Ich fand dich damals extrem ungezogen!«
    Zoe nickte. »Ich war schon ein ziemlich verkorkstes Kind.« Sie schüttelte den Kopf, ein winziges Lächeln auf dem Gesicht.
    »Nicht, dass sich daran groß was geändert hätte!« Cara stieß ihrer Freundin sanft in den Bauch. Zoes Miene verfinsterte sich, und ihr wurde klar, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Zoe presste die Lippen aufeinander und kratzte mit einem Stock über den Scheunenboden, während Cara nervös wartete. Auf ihre Strafe. Nein – dieser Gedanke war ihr nur zufällig durch den Kopf geschossen. Zoe war ihre Freundin. Sie konnten sich gegenseitig necken, so wie sie es immer getan hatten.
    Zoe warf den Stock beiseite, als wäre sie zu einem Entschluss gekommen. Sie setzte sich so hin, dass sie Cara geradewegs ansehen konnte.
    »Also, wie war das heute Morgen mit Ethan?« Ihre Stimme klang freundlich und gelassen. Die Anspannung der letzten Sekunden war schlagartig verflogen.
    Cara atmete aus. »Also«, begann sie, während sie es sich für eine gute Unterhaltung bequem machte. »Ich war, wie gesagt, im Fitnessraum, um mich zu dehnen, und hab mir mein T-Shirt ausgezogen, weil es irre warm war.« Sie beschrieb Ethans Gesichtsausdruck, als er zur Tür hereinkam, und wie er hochrot wurde und sie ebenfalls. »Wir haben richtig geredet irgendwie, fünf Minuten oder so. Und ich glaube, er fand mich witzig – Jungs stehen da drauf, oder?«
    Zoe nickte. »Total. Die behaupten meistens, das wäre das Wichtigste an einer Frau. Und natürlich große Titten.« Sie steckte sich einen weiteren Tortillachip in den Mund.
    Cara verdrehte die Augen. »Na, wenigstens hab ich eins von beidem.« Sie dachte daran, wie sich Ethans Augenwinkel kräuselten, wenn er lächelte. Mit einem Mal konnte sie nicht mehr still sitzen und sprang auf, um die Boxenwand abzuschreiten, während ihre Finger über das splittrige Holz glitten. »Was soll’s. Spielt ja eh keine Rolle. Er würde sowieso niemals mit mir zusammenkommen – er hat schließlich Alexis.«
    Cara drehte sich um. Zoe beobachtete sie. Sie schien über irgendetwas nachzudenken. »Glaubst du, er würde etwas mit dir anfangen, wenn sie nicht wäre?«
    »Du meinst, wenn sie sich echt trennen würden?« Cara schnaubte. »Zo, erstens wird es niemals dazu kommen. Die sind schon seit Beginn der Highschool zusammen. Sie trennen sich zwar immer mal wieder, aber das hält nie lange an. Und zweitens würde sich Ethan sowieso niemals für mich interessieren, weil ich … eben ich bin. Ich meine, sieh mich mal an.« Sie breitete ihre Arme aus und präsentierte ihr dreckiges, blaues Kapuzenshirt und die weiten, verschossenen Jeans.
    »Das stimmt doch überhaupt nicht«, widersprach Zoe empört. »Du bist tausendmal süßer als diese Oberschlampe Alexis. Er hat es nur noch nicht begriffen. Aber das wird er – ich weiß es.«
    Cara zuckte mit den Schultern und ließ sich zurück auf die graue Decke sinken. »Ich freue mich jedenfalls auch über Kleinigkeiten. Wenigstens habe ich mal allein mit ihm geredet.«
    Zoe blinzelte. »Warte mal. War das etwa das erste Mal, dass du mit einem süßen Typen allein warst?«
    Cara erwog kurz, die Tatsache abzustreiten – sie war sich durchaus bewusst, wie

Weitere Kostenlose Bücher