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Caras Schatten

Caras Schatten

Titel: Caras Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Woods
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»Was kann ich tun, um es wiedergutzumachen?«
    Zoe wirbelte herum und sah Cara fest in die Augen. »Ich will hier raus.«
    Cara trat einen Schritt zurück. »Was? Nein, Zo! Das geht nicht. Das ist viel zu gefährlich.« Sie sah sich im Zimmer um. »Willst du vielleicht etwas anderes essen? Ich kann losziehen und uns was besorgen. Oder einen Film? Oder … ein paar Bücher?«
    »Nein.« Zoes Gesichtsausdruck blieb finster. »Ich bin es leid, immerzu hier eingesperrt zu sein. Entweder du kommst mit, oder ich geh allein raus. Aber ich geh auf jeden Fall. Du kannst mich nicht aufhalten, Cara.« Sie ging zur Tür.
    »Zoe, warte!« Cara packte sie am Arm. »Deine Eltern sind auf der Suche nach dir. Sie haben höchstwahrscheinlich die Polizei angerufen. Bitte! Es würde mich echt fertigmachen, wenn sie dich mir wegnehmen!« Ein hysterisches Schluchzen erfüllte ihre Stimme und drohte sie zu überwältigen. Caras Körper zitterte bei dem Gedanken, ihre Freundin ein weiteres Mal zu verlieren. Die Angst war ihr anscheinend am Gesicht abzulesen, denn sie spürte, wie sich Zoes Arm unter ihrem Griff entspannte.
    »Mich würde es auch fertigmachen«, erwiderte Zoe. Langsam ließ sie sich aufs Bett sinken.
    Cara nahm einen tiefen, zittrigen Atemzug. »Okay«, sagte sie vorsichtig. »Warte mal.« Sie holte zwei Paar Stiefel aus dem Schrank. »Ich weiß die perfekte Lösung.«
    Zehn Minuten später trotteten sie gemeinsam über eine verwilderte Wiese hinter Caras Haus, die Regenjacken trotz des leichten Nieselregens geöffnet, während ihnen die hohen Goldruten oberhalb der Stiefel die Beine streiften. Zoe trug immer noch Caras rotes Kleid, das vom Regen inzwischen völlig durchnässt war. Sie schien skeptisch. »Cara, das ist eigentlich nicht das, was ich mir vorgestellt habe.« Sie richtete ihren Blick in den grauen Himmel.
    Cara nahm Zoes Hand und zog sie weiter. »Komm schon!«, drängte sie. »Es ist direkt hinter dem nächsten Feld.« Sie deutete auf einen dunklen Flecken in der Ferne. »Siehst du? Da drüben im Wald.«
    »Wo sind wir hier überhaupt?« Zoe trat ein dickes Büschel Gras zur Seite.
    »Auf einer ehemaligen Farm«, erklärte Cara. »Die Felder sind total überwuchert. Niemand kommt mehr hierher. Ich schätze, der Typ, dem das alles gehört, schaut einmal im Jahr vorbei oder so. Ansonsten steht das Ganze einfach nur hier rum.« Vor ihnen ragte der Wald auf. Cara zerrte Zoe zwischen den rauen Stämmen der Kiefern hindurch. »Hier.« Sie blieb stehen.
    »Oh, wow«, hauchte Zoe. Sie standen vor einer verfallenen Scheune. Die Bretter waren am Boden verrottet und abgebrochen wie faule Zähne. An einigen Stellen konnte man Reste von roter Farbe erkennen, doch ansonsten hatte die Scheune einen verwitterten, silbergrauen Farbton angenommen. Das Dach schien beinah ein Hohlkreuz zu bilden, so gefährlich hingen die Dachbalken durch. Ein paar glaslose Fenster klafften in der Seitenwand wie schwarze Löcher. »Was ist das?«
    Cara zog eines der großen Vordertore auf. Es gab widerwillig nach und quietschte in seinen verrosteten Schienen. Sie betraten den feuchten, muffig riechenden Innenraum. »Das ist mein Versteck. Ich komme manchmal hierher, um zu lesen oder zu faulenzen – einfach, um alles andere hinter mir zu lassen.« Sie deutete in den Raum. Bei Sonnenschein tanzten hier die Staubpartikel fröhlich in der Luft, doch heute schien sich der bleierne Himmel durch die Schlitze in den Wänden drängen zu wollen. Ein gleichmäßiges tropf tropf drang aus den Tiefen der Scheune zu ihnen herüber.
    Links und rechts befanden sich Boxen, die einst Pferde und vielleicht eine Kuh beheimatet hatten, doch inzwischen waren die hölzernen Trennwände verrottet und zum Teil zusammengebrochen. Der Boden war bedeckt von uraltem Stroh, das nach Schimmel roch. Hier und da standen rostige Landwirtschaftsgeräte, die aussahen wie Überbleibsel der Inquisition. In einer Ecke des Raums führte eine grobe Holztreppe zu einem offenen Heuboden hinauf, der den hinteren Bereich der Scheune überspannte. Zoes Blick schweifte ins ferne Dachgebälk, das sich schwindelnde fünfzehn Meter über ihnen erhob. An jedem Ende der Scheune befand sich ein hohes Fenster, doch heute flogen dort keine Schwalben ein und aus.
    Cara führte Zoe in die hinterste Box, wo eine grobe graue Decke zu einer Art Nest ausgebreitet lag. »Hier mache ich es mir immer bequem«, sagte sie. »Ich habe eine Taschenlampe, eine Flasche Wasser, ein Kissen. Und …« Sie griff

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