Caravan
Nacken gelegt, die weißen Knie gespreizt.
Und zwischen diesen zierlichen, kindlichen Knien hämmert Vulks massiger Leib auf sie ein, auf und nieder, auf und nieder.
»Stopp!«
Raketen explodieren in seinem Schädel. Seine ganze Taktik löst sich in Luft auf. Er kann nur noch mit den Fäusten gegen die
Scheibe trommeln und brüllen: »Stopp! Stopp! Stopp! Stopp!«
Die zwei im Wagen erstarren. Andrij sieht etwas Violettes, als Vulk sein angeschwollenes Glied aus dem Mädchen zieht. Vulk
stützt sich auf die Unterarme, wirft den Kopf zurück und brüllt: »Urrhaa!« Dann lässt er sich stöhnend auf das Mädchen fallen.
Sie hebt den Kopf und dreht das Gesicht zum Fenster, ihre Augen sind wie leere Brunnen, der Mund ist offen. Aber was hat sie
mit ihrem Haar gemacht? Schlagartig wird ihm klar, dass es nicht Irina ist.
Als sich ihre Blicke begegnen, reißt sie den Mund noch weiter auf. Sie schreit. Doch sie kann sich nicht bewegen, weil |210| sie unter Vulks massigem Körper feststeckt. Sie versucht sich aufzurichten, strampelt verzweifelt. Plötzlich bemerkt Andrij
ein Zittern neben sich – mit offensichtlicher Begeisterung verrenkt sich Emanuel den Kopf, um besser sehen zu können.
»Emanuel! Geh zurück zum Landrover! Das ist nichts für dich!«
Emanuel sieht ihn mit einem kryptischen Lächeln an. »Fleischerlust!«
Was ist in ihn gefahren?
Inzwischen haben die beiden im Wagen angefangen, sich wieder anzuziehen. Das Mädchen bedeckt mit den Händen ihre Blöße, ihr
magerer, kindlicher Körper zittert, und Vulk versucht, sich die Hose hochzuziehen, die in Knöchelhöhe an seinen Stiefeln hängen
geblieben ist. Er schafft es nicht – im Wagen ist es einfach zu eng, und so macht er die Tür auf, hängt die Beine raus und
kämpft sich mit verzerrtem Gesicht in die Hose. Andrij hat nur auf ihn gewartet.
»Was für Schwein bist du?«, schreit er. Seine Wut macht ihn mutig – und das Gewicht des Revolvers in seiner Tasche. »Wie kannst
du nur so jung Mädchen nehmen?«
»Du verdammter Idiot! Ich brring dich um!« Vulks Kiefer zuckt, er ballt die Fäuste, während er versucht, den Reißverschluss
über seinem monströsen Teil zu schließen.
»Wo ist Irina?«
»Nix hier. Ist nix hier. Du blöd Dummkopf. Siehst du nix. Ist ander.«
»Wo ist Irina? Ich weiß, dass du bist hinter ihr her.«
»Irina läuft weg. Läuft weg von Vulk. Immer läuft.«
Halb rechnet er damit, dass Vulk eine Waffe zieht, aber entweder hat er sich noch keine neue besorgt, oder er hat beschlossen,
dass er Nikotin jetzt nötiger hat als einen bewaffneten Showdown. Jedenfalls gibt er den Kampf mit |211| dem Reißverschluss auf, zündet sich mit zitternden Händen eine Zigarre an und pafft, als ginge es um sein Leben. Er zieht
den Rauch durch die Zähne ein.
»Hörr«, sagt er, »wenn du finde Irina, ich zahl gut. Gut Geld.«
Eine Mischung aus Erleichterung und Ekel macht sich in Andrij breit. »Wofür du brauchst sie noch? Jetzt hast du diese Mädchen.«
Vulk pafft, hüllt Andrij in eine Rauchwolke ein, kaut mit fleckigen Zähnen auf der Zigarre herum. Seine Lippen sind rosa und
feucht. Er leckt mit der Zunge darüber, eine schnelle Bewegung, wie eine Schlange.
»Irina ist besser. Erstklassig Mädchen. Hat nix Freund. Hrr. Gefällt mir.«
»Du bist perverser Rentner. Warum findest du dir nicht nette Babuschka zum Ficken?«
»Junge Mädchen gut für alte Mann.« Vulks Schlangenzunge züngelt über seine Lippen. »Mach schön steif. Gut Geschäft.«
Eingehüllt in eine Rauchwolke fängt er wieder an, an seinem Reißverschluss herumzufummeln, dann zerrt er ihn schließlich mit
roher Gewalt und einem erleichterten Stöhnen nach oben. Andrij starrt ihn an, fasziniert von der Körperlichkeit dieses Mannes
– den gierigen Augen, dem besitzheischenden Grinsen, dem ekelhaften Bauch, der sich wie eine Trommel über seinem Gürtel spannt,
die Schuppen auf seinem Kragen wie die Exkremente der Sterblichkeit. So also sieht die Verkörperung des Bösen aus.
»Willst du sie für Liebe? Oder für Geschäft?«
»Liebe? Geschäft?« Er grinst. »Ist Gleiche, oder?«
Dieser verdorbene alte Teufel – wahrscheinlich kennt er den Unterschied tatsächlich nicht.
»Vielleicht du kleiner Junge, du hast gern älter?« Vulk |212| grinst und senkt die Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Wenn du willst, kann ich dir finden. Gute Frau. Reif. Dicke Titti.
Besser als die hier. Macht dir schön steif.«
Dann steckt er den
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