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Carina - sTdH 3

Carina - sTdH 3

Titel: Carina - sTdH 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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mein
Testament schon geschrieben habe, hmmm? Und ich sage dir, ich schreibe es erst,
wenn die Hochzeit vorbei ist.«
    »Du
brauchst dir dein niedliches kleines Köpfchen weder so noch so über mein
Junggesellendasein zu zerbrechen«, sagte Lord Harry liebenswürdig. »Ich brauch'
deine Geldsäcke nicht.«
    »Aber
freilich brauchst du sie«, spöttelte Mr. Blewett. »Die Carchesters haben ihr
Geld doch noch nie zusammenhalten können.«
    »Sie haben
auch nie Geld machen können«, erwiderte Lord Harry fröhlich, »bis ich
daherkam.«
    »Erzähl mir
ja nicht, daß du arbeitest, um dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen!« rief
Mr. Blewett aus.
    »Nein, so
was Furchtbares doch nicht. Spielen ist meine Rettung.«
    »Ah, das
hätte ich mir denken können. White's und Brook's sind schon für manch ein
Vermögen zur Grabstätte geworden.«
    »Ich spiele
nicht dort. Ich spiele an der Börse. Ich habe einen sechsten Sinn fürs
Spekulieren. Ich bin der Besitzer eines beachtlichen Vermögens, Onkel.
Plötzlich ist der Reichtum über mich hereingebrochen. Du siehst, du wirst dich
darauf konzentrieren müssen, Silas Dubois zu piesacken.«
    Mr. Blewett
sah sehr enttäuscht aus. »Ich wollte ihm nie auch nur einen Penny hinterlassen.
Er mag mich nicht und hat nicht einmal genug Anstand, das vor mir zu
verheimlichen.«
    »Das
geschieht dir recht, du elender alter Sünder. Wie dem auch sei, mir brauchst du
kein Geld zu hinterlassen, und ich brauche nicht zu heiraten.«
    »Du liebst
das Mädchen wohl nicht, was?«
    »Das habe
ich nicht gesagt. Ich habe lediglich betont, daß ich dank meines
außerordentlichen Talents zum Herumjonglieren von Aktien und Dividenden die
Freiheit genieße, zu heiraten, wen ich will und wann ich will.
Nichtsdestoweniger kannst du deinen Rollstuhl für die Hochzeit schon einmal in
Gang setzen und deine Verwünschungen wie die böse Fee im Märchen beizeiten
ausstoßen. Aber hol bitte den schrecklichen Silas aus seinem elendigen Zustand.
Er ist glatt imstande und bringt dich um, nur um an dein Geld zu kommen, wenn
du ihn weiter tratzt.«
    »Der Zwerg
Nase! Niemals! Fall nicht beim Hinausgehen über die anderen Verwandten. Sie
warten wie die Aasgeier auf meinen Tod.«
    »Behaupte
bloß nicht, du genießt das nicht. Das ist es doch, was dich aufrechthält,
lieber Onkel, die Intrigen und Fäden, die du überall spinnst.«
    Mr. Blewett
ließ wieder sein mißtönendes, gackerndes Gelächter hören. »Vielleicht hast du
recht, Harry. Wahrscheinlich hinterlasse ich dir mein Geld sowieso. Du hast
dich nie einen Deut darum geschert, daß ich dich damit tyrannisieren wollte,
und du bist nie um mich herumgekrochen wie dieser speichelleckerische Dubois.«
    »Oh, ich
mag dich auf meine Art«, sagte Lord Harry liebenswürdig.
    »Wo gehst
du jetzt hin?«
    »Ich treffe
mich mit der Frau, die ich liebe. Etwas, was ich zur Zeit selten tue. Wenn ich
ihr vorm Altar begegne, werde ich ganz vergessen haben, wie sie aussieht.«
    Lord Harry
ging beschwingt hinaus und wäre beinahe mit Silas Dubois zusammengestoßen, der
draußen stand.
    »Ich würde
hier nicht lauschen, mein lieber Junge«, sagte Lord Harry ernst. »Die Tür ist
so dick, daß Sie kein Wort verstehen; Sie bekommen höchstens fürchterlich
Ohrenweh, wenn Sie Ihr Ohr an das Schlüsselloch pressen.«
    Und damit
ging er schnell die Treppe hinunter, bevor sich Mr. Dubois eine Antwort
überlegt hatte.
    Mr. Dubois
ging in das Schlafzimmer.
    »Ach, du
bist es«, schnauzte Mr. Blewett mürrisch. »Wartest du immer noch darauf, daß
ich sterbe, Silas?«
    »Natürlich
nicht«, sagte Mr. Dubois und verzog seinen schmalen, von seiner Nase
beschatteten Mund zu etwas, von dem er hoffte, es sei ein liebevolles Lächeln.
»Ich bin Desire auf der Treppe begegnet. Es geht das Gerücht, daß er vielleicht
doch nicht heiratet.«
    »Unsinn«,
sagte Mr. Blewett und schaute Mr. Dubois verschlagen aus den Augenwinkeln an.
»Er muß heiraten.«
    »Ich habe
aber gehört, daß er mit einigem Erfolg an der Börse spekuliert«, sagte Mr.
Dubois.
    »Ach was,
das ist doch alles Humbug«, sagte Jeremy plötzlich gutgelaunt. »Die Bedingung
in meinem Testament gilt immer noch. Wenn Desire heiratet, kriegt er das Geld.
Wenn nicht, kriegst du es.«
    Silas
grinste. Morgen früh würde jeder, einschließlich dieses alten Wracks von einem
Mann, wissen, daß Lord Harrys Braut mit Guy Wentwater weggelaufen war.
    »Was macht
dich denn plötzlich so glücklich?« herrschte Mr. Blewett ihn an.
    »Ich bin
nur

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