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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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da, zwei Streifenwagen sah ich ebenfalls, und ich ließ den Rover auf einer dünnen Schicht Bausand ausrollen. Man kannte uns und hielt uns nicht auf, als wir den Rohbau betraten, in dem es nicht nur typisch stank, sondern auch nach Ghoul. Die Arbeiter waren zu einer Zwangspause verurteilt. Sie hielten sich woanders auf. Nur die beiden Männer, die das Schreckliche entdeckt hatten, befanden sich in der Halle.
    Der Tote lag nicht mehr im Schacht. Man hatte ihn bereits hochgehievt. Er lag in der Halle und mit einer Plane aus Plastik abgedeckt. Man machte uns schweigend Platz. Jemand nahm die Decke ab, so daß ich mir den Toten anschauen konnte. Auch Suko sah hin, und er schluckte ebenfalls.
    Die Leiche sah so aus wie die erste, die ich mir angeschaut hatte. Es gab nur einen Unterschied, bei dieser Person handelte es sich um eine Frau.
    Grün, zusammengedrückt, mit dünnem Schleim bedeckt und widerlich riechend.
    Wie beim erstenmal…
    Ich wandte mich ab. Die Gesichter der mich umstehenden Männer waren bleich. Auch bei ihnen drängte sich der Magen hoch. »Kann ich mit den beiden Bauarbeitern reden?«
    Sergeant Mitchner nickte und führte mich zu den Männern. Sie hatten auf den Schreck einen Whisky getrunken, und ihre Fahne war zu riechen.
    »Sie haben die Tote gefunden?«
    »Ja.«
    »Bitte, erzählen Sie.«
    Sie waren angekommen, hatten den Geruch festgestellt und schließlich die grausige Entdeckung gemacht. »Gesehen haben Sie nichts?«
    »Nein, überhaupt nichts. Uns können Sie als Zeugen nicht gebrauchen, Sir.«
    »Das sehe ich auch.«
    Suko kam mit schnellen Schritten näher. »Vielleicht gibt es doch eine Spur.«
    »Welche?«
    »Zwei Polizisten waren in der Nacht hier. Durch die Rundmeldung erfuhren sie erst jetzt, daß man in diesem Bau eine Leiche gefunden hat.«
    »Wo sind die Männer?«
    »Schon auf dem Weg hierher.«
    Ich nickte. Allmählich bekamen wir ein etwas besseres Bild. Bisher waren wir nur Spuren nachgelaufen, die nichts brachten, aber die Beamten konnten uns vielleicht aus der Klemme helfen. Ich verließ den Fundort der Leiche und ging nach draußen, wo die Luft besser war.
    Sergeant Mitchner sprach mit Suko. Beide waren mir gefolgt. »Haben Sie eine Erklärung dafür?« fragte er mich.
    »Nein, aber es ist die zweite Leiche, die so fürchterlich zugerichtet wurde.«
    »Von wem?«
    »Sie sind gut, Sergeant. Wenn ich das wüßte, ging es uns allen besser.«
    »Und Sie wissen auch nicht, wie man so etwas Schreckliches machen kann? Das ist vielleicht naiv gefragt, aber ich stehe vor einem furchtbaren Rätsel.«
    »Uns geht es ebenso.«
    Mitchner hob die Schultern und ging zu seinen Kollegen. Suko und ich warteten auf die beiden Zeugen, falls man sie überhaupt als solche ansehen konnte.
    »Erst in einem Kanalschacht, jetzt in einem Aufzugschacht«, sagte Suko.
    »Das haben die Fundorte gemeinsam, aber zwischen ihnen liegt eine räumliche Distanz. Wenn wir davon ausgehen, daß sich ein Ghoul die Opfer geholt hat, müßte er sich über diese größeren Strecken hinweg durch London bewegen.«
    »So kann es sein.«
    »Wenn das mal keinen Ärger gibt.«
    Ich trat die Zigarettenkippe aus und bat darum, daß die Leiche zum Yard gebracht wurde. Dort sollten sich die Wissenschaftler um sie kümmern. Die Zeugen kamen mit einem Streifenwagen, dessen rechtes Vorderrad fast vor meinen Fußspitzen anhielt.
    Zwei Polizisten stiegen aus. Der Ältere brachte einige Pfunde zuviel auf die Waage, sein Kollege war gegen ihn ein Strich.
    Mitchner hatte sie auch gesehen, sprach mit ihnen und deutete zu mir hinüber.
    Sie kamen auf mich zu. Ich erfuhr ihre Namen und stellte meine Frage.
    »Was haben Sie in der Nacht auf diesem Gelände gewollt?«
    Der Dicke antwortete. »Wir mußten zwei Mädchen abholen, die auf den Strich gegangen sind. Die beiden sprachen Männer an, hatten aber das Pech, einer Zivilstreife in die Arme zu laufen. Wir bekamen dann den Job, sie abzuholen.«
    »Haben die sich hier versteckt?«
    »Versteckt ist gut!« sagte der Polizist lachend. »Schauen Sie sich mal die Feuerreste an. Sie haben sich mit einigen Typen hier getroffen und ein Lagerfeuerchen gemacht. Das war eine ganze Gruppe.«
    »Gab es Ärger?«
    »Nein. Wir hätten sie auch mitgenommen, aber gegen eine Kaution von fünfzig Pfund wurde eine der beiden ausgelöst. Die zweite haben wir nicht gefunden, die muß zuvor Lunte gerochen und sich rechtzeitig genug abgesetzt haben.«
    »Wer zahlte die Kaution?«
    »Das ist ja die Überraschung.

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