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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Wad öffnete die Tür zu dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude im Hof. An der Wand über der Tiefkühltruhe schob er einen alten Messingbeschlag zur Seite und gab auf dem Display, das dahinter zum Vorschein kam, einen Code aus neun Ziffern ein. Dann wartete er, bis die Rückwand das bekannte Klicken von sich gab und die mittlere Partie zur Seite glitt.
    In dem dahinterliegenden riesigen Hohlraum hatte all das Platz, was außer den Gesinnungsgenossen keinen etwas anging: der Tiefkühler mit den illegal abgetriebenen Embryos und der Karteischrank, die Mitgliederliste, das Notebook, das er bei Konferenzen benutzte, und nicht zuletzt die alten Aufzeichnungen aus der Zeit seines Vaters, die Grundlage ihrer gesamten Arbeit.
    Curt öffnete den Tiefkühler, nahm einen Kasten mit Plastiktüten heraus und reichte ihn dem Chauffeur. »Hier, die Embryos, für deren Kremierung wir selbst sorgen. Der Tiefkühler im Auto ist hoffentlich noch nicht voll.«
    Mikael lächelte. »Nein, dazu gehört dann doch mehr.«
    »Und hier ist die Kurierpost für unsere Leute. Du wirst schon sehen, für wen.«
    »Ja.« Der Chauffeur überflog die Namen auf den Umschlägen. »Leider komme ich nicht vor nächster Woche bis nach Fredensborg. Den Norden von Seeland habe ich gestern abgedeckt.«
    »Ist auch nicht so wichtig. Hauptsache, du kommst nach Århus. Dort bist du morgen, nicht wahr?«
    Mikael nickte und warf einen Blick in den Plastikbehälter. »Die hier werde ich schon loswerden. Haben wir auch Embryos für das Krematorium in Glostrup?«
    Curt Wad schloss die Schiebetür vor dem Hohlraum und ging zu einer Kühltruhe im vorderen Raum. Die war völlig unverfänglich.
    »Ja, diese hier.« Er hob den Deckel der Truhe an und nahm einen weiteren Plastikkasten heraus.
    Den stellte er auf dem Fußboden ab und zog eine Plastikhülle aus dem Regal über der Truhe. »Hier sind die dazugehörigen Papiere.« Er reichte dem Fahrer die Unterlagen. »Alles so, wie es sein soll.«
    Mikael glich jede einzelne Tüte im Kasten mit den Begleitschreiben ab. »Völlig in Ordnung, da kann niemand was sagen«, befand er und brachte alles zum Lieferwagen, verteilte den Inhalt der beiden Kästen in den jeweiligen Minitiefkühlern, sortierte die internen Mitteilungen in die Fächer der verschiedenen Verbände und legte zum Abschied die Hand an die Mütze.
    Curt Wad hatte die Hand noch zum Gruß erhoben, als der Lieferwagen schon den Brøndbyøstervej hinunterfuhr und verschwand.
    Was für ein Gottesgeschenk, dass man in meinem Alter noch immer für die Sache tätig sein kann, dachte er.
    »Also nein, dass du gerade achtundachtzig geworden bist, das ist wirklich nicht zu glauben«, sagten die Leute immer wieder, und es stimmte. Wenn er sich selbst im Spiegel betrachtete, fand auch er, dass man ohne Weiteres fünfzehn Jahre von seinem Alter abziehen konnte, und er wusste genau, warum.
    Im Leben geht es darum, im Einklang mit seinen Idealen zu bleiben - so hatte das Motto seines Vaters gelautet. Weise Worte, nach denen auch er immer gelebt hatte. Solange es dem Kopf gut ging, ging es auch dem Körper gut. Aber klar: Das gab es natürlich nicht umsonst.
    Curt durchquerte den Garten und trat durch die Hintertür ins Haus, das machte er während der Konsultationszeit immer so. Wenn sein Nachfolger in der Praxis arbeitete, gehörte der vordere Teil des Hauses nicht mehr Curt, so war das eben. Aber er hatte auch mehr als genug damit zu tun, die Partei aufzubauen. Nein, die Zeit, als er dafür zuständig war, ungeborenes Leben - da, wo es sich empfahl - im Keim zu ersticken, gehörte der Vergangenheit an. Sein Nachfolger tat das im Übrigen genauso gut und gründlich.
    Er zog die Kaffeemaschine heran und strich das Häufchen Kaffeepulver im Messlöffel mit dem Finger glatt. Beates Magen war letzthin so empfindlich geworden.
    »Nanu, Curt, du bist ja hier hinten in der Küche?«
    Sein Nachfolger Karl-Johan Henriksen stand in der Tür. Genau wie Curt früher trat er am liebsten in einem frisch gewaschenen und gebügelten Kittel auf. Denn wie fremd man seinen Patientinnen auch sein mochte, dieser frisch gewaschene und gebügelte Kittel brachte es mit sich, dass sie einen als Autorität betrachteten und einem in aller Seelenruhe ihr Leben anvertrauten. Diese Idiotinnen.
    »Bisschen Ärger mit dem Magen«, sagte Henriksen und nahm ein Glas aus dem Schrank. »Warme Kastanien, Butter und Rotwein sind zwar beim Verzehr gut, aber selten anschließend.«
    Er grinste, füllte ein Glas mit

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