Carla geht Ihren Weg
gekreuzten Beinen an der Bordsteinkante und schaute gelangweilt den Autos hinterher. Der Rucksack lag neben ihm.
"Papa!", sagte er traurig. "Ich dachte, du kommst gar nicht mehr."
"Tut mir leid! Das Auto wollte schon wieder nicht. Ich glaube, es muss doch einmal in die Werkstatt.", entschuldigte sich Robert zerknirscht.
Er machte die Beifahrertür auf und Tim stieg ein.
Er durfte vorn sitzen und schmiss den Rucksack auf den Rücksitz.
"Papa?", fragte er. "Darf ich heute noch zu Lukas spielen gehen?"
Lukas wohnte einen Häuserblock weiter. Seine Oma passte nachmittags auf ihn auf.
"Du machst erst einmal deine Hausaufgaben und dann fragen wir seine Oma. Einverstanden?"
Tim schaute mürrisch vor sich hin und sagte nichts dazu.
Robert ließ ihn gewähren. Diese Trotzreaktion dauerte nicht lange an.
Zuhause angekommen, aßen sie erst einmal zu Mittag. Es gab Spaghetti mit Tomatensauce. Da, Robert kein sehr guter Koch war, gab es dieses Gericht öfters. Tim machte es nichts aus. Er hatte immer Appetit darauf.
Nach den Schularbeiten ging Tim zu Lukas, und Robert konnte sich seiner Geschäftsidee widmen.
Er rief Klaus an. Der arbeitete in der Tourismusbranche.
Klaus kannte er schon lange. Sie waren zusammen zur Schule gegangen.
Sie hatten aber schon längere Zeit keinen Kontakt mehr gehabt.
Eine Frauenstimme meldete sich.
"Ist Herr Klaus Meinhardt im Haus?", wollte Robert wissen.
"Er ist gerade in einer Besprechung."
"Sagen Sie ihm bitte, Robert Wagner hat angerufen. Er möchte mich doch bitte zurückrufen. Meine Telefonnummer müsste er noch haben."
"Ich richte es ihm aus.", erwiderte die freundliche Stimme.
Am nächsten Tag klingelte das Telefon. Robert hatte Tim in die Schule gefahren.
Er war gerade zur Wohnungstür hereingekommen.
"Hallo,altes Haus! Was verschafft mir die Ehre? Wir haben ja schon eine Weile nicht mehr miteinander gesprochen."
Robert wusste gleich, wer dran war.
"Hi!" Robert wusste nicht genau, wie er die Sache auf dem Punkt bringen sollte. Er wollte auch nicht gleich sprichwörtlich mit der Tür ins Haus fallen.
So erkundigte er sich erst, wie es Klaus und seiner Familie ging.
"Du rufst doch bestimmt nicht nur an, um mit mir Smalltalk zu halten.", unterbrach ihn Klaus direkt." Sag mir einfach was los ist. Ich sage dir dann, ob ich dir irgendwie helfen kann."
Robert war sprachlos.
"Na gut, wenn du so direkt bist, will ich es auch sein. Wie ich weiß bist du auch für die Organisation von Veranstaltungen zuständig. Brauchst du nicht eine Werbeagentur, die Plakate und Flyer für dich erstellt.?"
Nach kurzem Zögern antwortete Klaus:
"Eigentlich, haben wir seit Jahren die gleiche Firma. Warum fragst du?"
Robert erzählte ihm seine Geschichte.
"Bring doch einfach deine bisherigen Arbeiten vorbei. Ich schau sie mir einmal an.", versprach Klaus.
Sie verabredeten sich für kommende Woche, sprachen noch einige belanglose Dinge und beendeten dann das Gespräch
"Wenn das klappen würde, hätte ich ausgesorgt. Ich hätte meine Kontakte mehr pflegen sollen.", bedauerte Robert.
Er hätte ständig Aufträge, so dass regelmäßig Geld ins Haus käme.
Eine Woche später ging er zu Klaus, der in einem großen, hellen Büro mit noch einer Mitarbeiterin saß.
Klaus schaute sich kritisch die Entwürfe an, bis er schließlich sagte:
"Du bist gut und kreativ. Die Aufmachung ist völlig anders als bei unseren bisherigen Werbeprospekten und Plakaten. Da kommt `mal frischer Wind rein."
Er räumte ein: "Ich kann es aber leider nicht allein entscheiden. Lass deine Arbeiten hier. Ich melde mich bei dir. Natürlich kommt es auch auf dein Honorar an. Wir haben nur einen bestimmten Etat zur Verfügung, welches wir für Werbung ausgeben können."
"Da mach dir mal keine Sorgen.", erwiderte Robert froh gestimmt. "Ich als Einzelunternehmer, werde wohl im Limit liegen. Darüber werden wir schon miteinander einig werden."
Klaus erhob sich von seinem Bürostuhl und verabschiedete sich von Robert.
"Du hörst von mir!"
Kapitel 11
Carla war nun wieder seit ein paar Tagen Zuhause.
Der Urlaub war toll gewesen. Mit ein wenig Wehmut dachte sie an Jannec.
Er war ein schöner Urlaubsflirt gewesen, doch die Realität sah anders aus.
Am 01.Juni 2006 wollte sie ihr Home-Office eröffnen.
Es musste noch einiges getan werden bis dahin. Sie hatte sich für einen Existenzgründerlehrgang angemeldet, der gleichzeitig beginnen sollte.
Wenn sie daran dachte, überkamen sie zwiespältige Gefühle. Auf der einen
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