Carla geht Ihren Weg
direkt in die Augen. Sie tanzte etwas entfernt.
Er lächelte erfreut aber sie grüßte nur knapp und wandte sich ab.
"Die ist aber heute komisch." Auch in der Schule war sie, was das Private anging, ziemlich reserviert. Dabei wollte er eigentlich mehr über sie erfahren.
Sie gefiel ihm ganz gut. Auch heute sah sie richtig hübsch aus, fand er.
Sie hatte immer so einen leichten, melancholischen Blick. Er schaute öfters zu ihr hinüber. Wenn sich ihre Blicke begegneten, schaute sie stets schnell weg.
Auf einmal war ihm Sybilles Nähe unangenehm. Nach dem Tanz ging er mit ihr auch gleich zum Platz zurück. Sybille bedauerte es. Sie hätte gern noch weiter getanzt. Doch das war ihm plötzlich egal. Auch ihre Flirtversuche scheiterten.
Er gab sich zwar alle Mühe, auf ihre Gespräche einzugehen. Das war es aber dann auch. Robert überlegte, ob er Carla zum Tanz auffordern sollte.
Er verwarf dann den Gedanken, denn er wollte sich keinen Korb holen.
Ein paar Mal tanzte er doch noch mit Sybille.
Nach dem Feuerwerk verabschiedete er sich dann. Alle bedauerten es am Tisch, doch er ließ sich nicht umstimmen.
Sybille rief noch hinter ihm her:"Du kannst dich ja einmal bei mir melden!"
Robert grinste und hob die Hand zum Abschied. Beim Verlassen des Saales schaute er, ob er Carla sah, doch es standen zu viele Menschengruppen herum.
Er ging hinaus in die kalte Winternacht und schaute nach oben.
Der Himmel war voller leuchtender Sterne. An den Dachrinnen der Häuser hingen Eiszapfen herunter. Es war eine eiskalte Nacht. Er atmete tief durch und zog seinen Mantelkragen hoch ins Genick.
Es hatte ein Neues Jahr angefangen. Das Jahr 2007.
„Was es wohl bringen wird?“ Er war voller Zuversicht.
Carla hatte der Silvesterball sehr gut gefallen. Sie feierte ausgelassen.
Nur, als sie Robert sah, war sie wieder sehr gehemmt. Sie wollte nicht, dass er merkte, was er für einen besonderen Eindruck auf sie machte.
"Das musste seine Frau gewesen sein, mit der er immer tanzte.", grübelte sie.
"Schade!“ Er war genau ihr Typ.
Aber es machte keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen.
Sie hatte es mit Katrin ihrem Vater erlebt, als er sich in eine andere Frau verliebte. Diese vielen Lügen, bis sie es durch Zufall erfuhr. Sie hatte so etwas nie von ihm gedacht und hatte ihm blind vertraut. Das wollte sie keiner anderen Ehefrau antun.
Verheiratete Männer waren für sie tabu.
Das brachte nur Komplikationen, und die hatte sie schon so zur Genüge.
Kapitel 23
Robert war happy. Er hatte einen Großauftrag von der Tourismus GmbH bekommen. Er sollte ein Gastgeberverzeichnis von der Region erstellen, mit Sehenswürdigkeiten und Unterkünfte. Er hatte einen festen Termin für die Abgabe. Um noch genügend Zeit für Tim zu haben, musste er sich alles genau einteilen. So nutzte er den Vormittag für die Recherchen. Da lernte Tim in der Schule. Abends bis spät in die Nacht saß er am Computer. Die Arbeit machte ihm Freude. Wenn es weiter so gut lief, konnte er sich ein Büro im Stadtzentrum nehmen. Vielleicht konnte er auch einen Mitarbeiter einstellen.
Das war sein Ziel.
Trotz seiner Erfolge fühlte er sich gerade in den Abendstunden ziemlich einsam, wenn Tim schlief. Wie schön könnte es sein die richtige Frau an seiner Seite zu haben. Mit ihr sein momentanes Glück zu teilen.
Mit Sybille hatte er sich schon einige Male getroffen. Er hatte ihr von seinem Sohn erzählt. Sie wechselte darauf immer schnell das Thema. Er hatte das Gefühl, dass es sie nicht sehr interessierte. Sie wollte immer nur mit ihm ausgehen. Wenn er wegen Tim nicht konnte, sollte er ihn zu seinen Eltern geben. Bis es dann zu einem Streit deswegen kam, seitdem war Funkstille.
Er sah es auch nicht ein. Sein Sohn gehörte zu ihm und er wollte ihn nicht immer abschieben. "Punkt!"
Kapitel 24
Carla war heute wieder mit Gabi im Café Alfredo verabredet.
Zwei Wochen alt war das Neue Jahr. Es war klirrend kalt.
Gabi und Olaf hatten nach Silvester eine Woche in Österreich verbracht.
Sie schwärmte nur so davon, von der guten Küche und so. Gleichzeitig bedauerte sie ihre zugelegten Pfunde. Carla war es gleich aufgefallen.
Sie äußerte sich aber nicht dazu. Ihr ging es ja selbst so, wenn sie Urlaub machte. Wer achtet da schon auf die Kalorien. Nach zwei, drei Wochen hatte sich das Gewicht dann wieder normalisiert. Das sagte sie Gabi auch.
Trotzdem bestellten sich Carla und Gabi jeder eine Pizza.
Nach der Devise: "Abnehmen ja, aber erst Morgen!"
Beide
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