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Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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zu und lacht. Seine Zähne funkeln in der Rabenschwärze. Er beugt sich vor, wuschelt ihr durchs Haar und fragt: „Was ist hier eigentlich los? Lehrerausflug?“
    „Äh …“, macht Carlotta.
    „Manu und Julian sind verschwunden“, kommt Sofie ihr zu Hilfe.
    „Ach“, sagt Niko. „Und deshalb rückt das komplette Lehrerkollegium aus und bringt mich um meine Nachtaufnahmen? Ich hab eure Freundin und diesen komischen Engländer vorhin gesehen. Sie sind Richtung Pferdestall gelaufen. Es sah nicht so aus, als wären sie auf der Flucht. Die sind ganz locker an mir vorbeispaziert.“
    „Was?“, schnappt Carlotta, ohne auf ihre Lautstärke zu achten. „Bist du sicher?“
    Nikolas nickt. „Hundertpro.“
    „Und warum versteckst du dich hier?“, erkundigt sich Sofie.
    „Weil es zufällig nicht so gerne gesehen wird, wenn ich spätabends noch aus dem Schloss gehe, um zu fotografieren. Ich bin schon zweimal erwischt worden. Glaubt mir, auf ein drittes Mal kann ich ganz gut verzichten.“ Niko hebt seine Kamera und macht einen Schnappschuss von den beiden Mädchen.
    „Kann ich verstehen“, grinst Carlotta, wobei sie sich bemüht nicht daran zu denken, dass sie auf dem Foto garantiert wie eine geistesgestörte Vogelscheuche aussehen wird. „Was willst du eigentlich fotografieren? Den Sturm?“
    „Den Himmel, den Mond, die Wolken“, antwortet Niko wie aus der Pistole geschossen. „Alles in Schwarz-Weiß. Das Wetter ist genial! So richtig fett dramatisch. Wie auf einem Gemälde von Caspar David Friedrich.“
    „Ah, ja, klar“, murmelt Carlotta. Wer zum Teufel ist Caspar David Friedrich? Hat sie den Namen nicht neulich in Kunst gehört?
    Als sie den Strahl einer Taschenlampe näher kommen sehen, ducken sie sich gleichzeitig. Carlotta hält den Atem an, bis das Licht hinter einer Wegbiegung verschwindet.
    „Ich glaub, die Fotos kann ich vergessen“, seufzt Niko. „Zu viele Störfaktoren.“
    Carlotta nickt mitfühlend, aber dann hat sie eine Idee. „Komm doch mit uns! Wenn du sagst, Manu und Julian sind Richtung Stall gegangen, ahne ich, wo sie sind. Vielleicht kannst du auf dem Rückweg noch ein paar Fotos machen.“
    Niko ist sofort einverstanden.
    „Okay, warum nicht?“, sagt er locker. „Ich hab heute Nacht sowieso nichts anderes vor.“
    Seite an Seite traben sie im Slalom um die Parkbäume herum, immer auf der Hut vor den Taschenlampen der Lehrer und jederzeit bereit sich zu verstecken.
    Es reicht, wenn Manu und Julian Stress kriegen, denkt Carlotta. Es muss nicht sein, dass Sofie, Niko und ich auch noch welchen bekommen.
    „Ist der Stall denn nicht abgeschlossen?“, fragt Sofie, als sie wenig später vor einer großen Schiebetür stehen, hinter der die Reithalle und die Stallungen liegen.
    „Keine Ahnung“, gibt Carlotta zu. „So oft war ich hier noch nicht. Und nachts noch nie.“
    Niko ruckt probehalber an dem Türgriff. „Die ist zu. Lasst es uns mal auf der Rückseite versuchen. Bestimmt gibt es irgendwo eine Hintertür oder einen Notausgang.“
    „Garantiert“, murmelt Carlotta. „Irgendwie müssen Manu und Julian schließlich reingekommen sein.“ Falls sie wirklich im Stall sind, fügt sie im Stillen hinzu. So sicher wie vorhin ist sie sich plötzlich nicht mehr. Aber wenigstens schwirren hier keine Suchtrupps herum. Noch nicht jedenfalls. Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Lehrer auf die Idee kommt, das Stallgelände abzusuchen. Im Moment scheinen sie sich eher auf den See, den Park und die alten Gewächshäuser zu konzentrieren. Ihr fällt ein, dass Dr. Brönne irgendwann bestimmt auch die Polizei alarmieren wird. Bis dahin müssen Manu und Julian auf jeden Fall wieder im Schloss sein, sonst wird der Ärger, den sie bekommen, noch größer.
    Auf der Rückseite des Stalls entdecken sie nach kurzer Suche eine niedrige Tür, die nur angelehnt und mit einem Besenstiel gegen das Zufallen gesichert ist.
    Carlotta ist sich sicher, dass sie Manus Schlupfloch entdeckt haben. Sie schiebt sich durch den schmalen Spalt in den warmen Stall. Drinnen ist es wesentlich angenehmer als draußen im Sturm und der Kälte. Obwohl – ein Pferd schnaubt, ein anderes tritt laut gegen seine Boxentür. Carlotta zuckt erschrocken zusammen.
    „Hoho, ganz ruhig“, brummt Niko mit tiefer Stimme. „Wir dürfen sie nicht erschrecken, sonst machen die einen Mörderlärm.“
    „Haha, sehr witzig!“ Carlotta versucht ihren Atem wieder zu normalisieren. „Mir reicht schon das Gepruste und

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