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Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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gut.“
    „Für mich hört es sich nach Cha Cha an“, antwortet ihr Vater lachend. „Ach, egal … Wir kriegen das schon irgendwie hin.“
    „Klar“, grinst Carlotta zufrieden. „Zusammen kriegen wir alles hin!“

    Um Mitternacht geht der Ball zu Ende. Zum Abschluss wird noch einmal Wiener Walzer getanzt. Zuerst rechtsherum, dann linksherum. Carlotta tritt ihrem Vater nicht ein einziges Mal auf die Füße. Glücklich und müde verabschieden sie sich voneinander, als er sich auf den Weg in sein Hotel macht.
    „Wir sehen uns morgen“, sagt er, als Carlotta ihn zum Ausgang bringt. „Ich hol dich gleich nach dem Frühstück ab.“
    „Gute Nacht.“ Carlotta winkt ihm hinterher. „Und schlaf schön!“
    Sie wartet, bis er ins Auto gestiegen ist, dann dreht sie sich um und flitzt ins Schloss zurück. Die Standuhr in der Eingangshalle zeigt sieben Minuten nach Mitternacht. Ihr Herz klopft zum Zerspringen, als sie die breite Holztreppe hinaufeilt. Manu und Sofie wissen Bescheid. Frau Heselein und die anderen Lehrer sitzen noch im Ballsaal zusammen. Gruppen von Schülern stehen herum, unterhalten sich oder gehen langsam auf ihre Zimmer. Carlotta sieht die Barbies in ihren Designerkleidern neben drei Jungs aus Nikos Klasse stehen. Sie nickt ihnen flüchtig zu und nimmt den letzten Treppenabsatz gleichzeitig so schwungvoll, dass sie fast über den Saum ihres Kleides stolpert.
    Niko ist schon da. Er wartet auf sie und lächelt.
    „Komm!“, sagt er und nimmt ihre Hand.
    Seite an Seite laufen sie noch eine Treppe höher und dann einen langen, dunklen Flur entlang, an dessen Ende sich eine Tür befindet. Niko drückt die Klinke herunter. Hinter der Tür ist eine weitere Treppe. Carlotta ist außer Atem, aber Niko hält ihre Hand fest und zieht sie einfach hinter sich her.
    Die schmale, steile Treppe wird nur von dem hellen Licht des Mondes beleuchtet, das durch staubige Sprossenfenster fällt. Ganz kurz fragt sich Carlotta, wo sie überhaupt sind. In dieser Ecke des Schlosses war sie noch nie und es sieht auch nicht so aus, als würde häufig jemand hier aufkreuzen – außer Niko vielleicht.
    Überall hängen Spinnweben. Die Treppenstufen knarzen. Ihr fällt die alte Legende ein, nach der die Geister von zwei unglücklich verliebten Prinzen im Schloss herumspuken, die sich vor Urzeiten im See ertränkt haben sollen. Hier und heute wäre die perfekte Spuknacht für ruhelose Gespenster. Wäre Niko nicht bei ihr, würde sie sofort umkehren.
    Oben angelangt stehen sie wieder vor einer Tür. Niko lässt ihre Hand los, tastet oberhalb des Türrahmens die Wand ab und hält plötzlich einen rostigen Schlüssel in der Hand. Es quietscht, als er ihn in das Schloss steckt und langsam umdreht.
    Carlotta hält die Luft an, als er die Tür öffnet.
    „Aber das ist –“, sagt sie.
    „Das Turmzimmer“, vollendet Niko den Satz. „Da vorne ist die Rückseite der Uhr, die über dem Haupteingang hängt. Da ist das Uhrwerk. Siehst du? Hier hinten gibt es ein Fenster, das auf den Park und den See hinausgeht. Komm, ich zeig’s dir!“
    Wieder nimmt er Carlottas Hand. Es fühlt sich warm und sicher an. Carlotta folgt ihm, ohne zu zögern.
    Die Luft ist trocken und staubig. An den Wänden stehen ausrangierte Schulmöbel aus dem vorvorigen Jahrhundert. Alte Landkarten stehen zusammengerollt in einer Ecke. Daneben ein Globus, der – wie Carlotta vermutet – noch aus der Zeit vor der Kontinentalverschiebung stammen muss. Es kommt Carlotta vor, als hätte sie einen Zeitsprung gemacht.
    Kurz darauf steht sie vor einem kreisrunden Fenster und schaut hinaus. Der Schlosspark mit seinen großen Bäumen breitet sich vor ihr aus. Der Prinzensee glitzert verwunschen im Mondlicht. Der Vollmond erinnert sie an einen Pfannkuchen und wirkt so nah, dass sie unwillkürlich eine Hand ausstreckt, als könnte sie ihn berühren. Am Himmel hängen einzelne Wolkenfetzen. Ein Nachtvogel schwebt lautlos vorbei und verschwindet wenig später hinter den Bäumen.
    „Ist das schön!“, sagt Carlotta andächtig.
    Niko tritt hinter sie. „Ich wusste, dass es dir gefällt.“
    Carlotta dreht sich zu ihm um. Nikos Augen wirken fast schwarz.
    „Willst du gar keine Fotos machen?“, fragt sie ihn leise.
    Niko schüttelt den Kopf. Er tippt sich zuerst an die Schläfe, anschließend auf die Brust und lächelt.
    „Besondere Bilder deponiere ich hier drinnen. Da sind sie besser aufgehoben als auf einer Speicherkarte. Ich kann sie mir anschauen, wann immer ich

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