Caroline und der Bandit
die andere auf dem weichen Teppich, ihre Haut glänzte
vor Schweiß, als die Lust, die Guthrie in ihr anfachte, fast unerträglich
wurde. »Die ganze Stadt ... wird uns hören ...« keuchte Caroline, als ihr
Körper sich unter der süßen Ekstase wand, die Guthries Liebkosungen in ihr
erzeugten. Ihre Beine umklammerten seinen Hals, als die erste Welle der
Erleichterung sie mit sich riß. »Ich sterbe ... o Guthrie, ich ... sterbe ...«
Doch er gab
nicht eher auf, bis auch die letzte Welle der Lust verklungen war, der letzte
süße Seufzer, ihr letztes heiseres Stöhnen. Erst dann drückte er sie sanft auf
den Teppich zurück. Caroline hatte erwartet, daß er sie nun in Ruhe ließ, aber
er begann gleich wieder, sie von neuem zu erregen, und das so geschickte, daß
es nicht lange dauerte, bis sie wieder lustvoll stöhnte.
»Es wird
schön sein, wieder in dir zu sein, Mrs. Hayes«, flüsterte er Caroline mit
rauher Stimme zu, worauf ein erwartungsvolles Erschauern durch ihren Körper
ging.
»Es wird
schön sein, dich in mir zu spüren, Mr. Hayes«, erwiderte sie und ließ ihre
Hand seinen Bauch hinuntergleiten, bis sie sein Glied umfassen konnte. Aber
dann rollte er sich auf sie, ließ sein Gewicht auf Ellbogen und Armen ruhen und
senkte seinen Mund auf ihre Lippen.
Sein Kuß in
sich war schon ein Inbesitznehmen, so bittersüß und mächtig, daß Caroline sich
von seiner Kraft davongetragen fühlte wie ein Blatt vom Wind. Als Guthrie mit
einem ungestümen Stoß in sie eindrang, bog sie ihm mit einem erleichterten
Seufzen ihre Hüften entgegen.
Er
unterbrach den Kuß, richtete sich halb auf und verließ sie wieder, um gleich
darauf wieder kraftvoll in sie einzudringen. Seine grünen Augen, die unablässig
auf Caroline gerichtet waren, sprühten vor Leidenschaft, als er sich immer
wieder aus ihr zurückzog und mit entnervender Langsamkeit von neuem in sie
eindrang.
Die
unfaßbare Beherrschung, die er zeigte, trieb Caroline an den Rand des Wahnsinns.
Ihr Körper bog sich ihm entgegen, ihre Muskeln verkrampften sich, und plötzlich
sah Caroline helle Blitze vor ihren Augen explodieren. Sie schlang ihre Beine
um Guthrie und stieß einen gellenden Schrei aus, der tief aus ihrer Kehle kam.
Die Welt um sie herum hörte auf zu existieren; nur Guthrie war noch
Wirklichkeit für sie. Als sie endlich stilllag und weinte, weil sie das Gefühl
hatte, daß ihre Seele ihr entflohen und zurückgekommen war, kam sie in den
Genuß, Guthrie auf
dem Höhepunkt seiner Empfindungen zu beobachten.
Ein
heiserer Ton, der fast wie ein Schluchzen klang, entrang sich seinen Lippen,
als er noch einmal ganz tief in sie eindrang, und Caroline umklammerte seinen
Po. Seine Augen wurden glasig, er keuchte heftig, und noch immer bewegte sich
sein Körper und gab und gab ...
»Caroline«,
murmelte er flehend. »O Gott ... Caroline ...«
Dann brach
er über ihr zusammen und legte seinen Kopf auf ihre Brust. Sie streichelte sein
Haar und seinen Rücken, bis er wieder zu Atem gekommen war, und dann schloß er
wieder seine Lippen um eine ihrer Brustspitzen, und das ganze Ritual begann von
neuem.
Der
Brief lag auf Carolines
Teller, als sie zwei Stunden später mit geröteten Wangen und strahlenden Augen
zum Abendessen hinunterkam.
Als sie den
Poststempel sah, runzelte sie die Stirn. Der Brief war erst vor wenigen Tagen
abgeschickt worden. Obwohl ihr die Handschrift nicht vertraut war, kannte sie
den Absender: Der steife weiße Umschlag kam aus Fox Chapel, Pennsylvania.
Carolines
Lächeln verblaßte, als sie ihn mit zitternden Fingern aufriß. War Lily etwas
zugestoßen? Hatte sie endlich einen Anhaltspunkt für den Aufenthaltsort ihrer
Schwester bekommen, nur um sie wieder zu verlieren?
»Sie ist
nach Chicago gefahren!« rief Caroline erregt, als sie die wenigen Zeilen
gelesen hatte. »Der Brief ist von einer Mrs. Joss Halliday, und sie schreibt,
daß Lily nach Chicago gefahren ist, um uns zu suchen – Emma und mich!«
Guthrie
lächelte und griff nach dem Teller mit dem Brot. »Tja, dann sollten wir uns
besser auf den Weg nach Osten machen, Mrs. Hayes. Wenn du einen Brief und einen
Scheck von deiner Mutter erhalten hast, wird es bei deinen Schwestern nicht
anders sein. Ich glaube, wir beginnen unsere Suche mit einem Besuch bei der
mysteriösen Kathleen.«
»Ich weiß
doch gar nicht, wo sie lebt!« rief Caroline verzweifelt. »Ich habe ihren Brief
fortgeworfen ...«
»Und ich
bin hingegangen und habe ihn aufgehoben, als du meine Söhne zur Welt
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