Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Mund.
    Während er
sie küßte und liebkoste, flüsterte Caroline ihm zärtliche Worte zu, die zu
kostbar waren, um laut ausgesprochen zu werden.
    Irgendwann
war Carolines Erregung so übermächtig, daß sie Guthrie auf die Matratze
zurückdrängte und an ihm auf und niederglitt, bis eine Welle der Lust über ihr
zusammenschlug und das Zimmer vor ihren Augen verschwamm.
    Nachdem
auch Guthrie seinen Höhepunkt erreicht hatte, waren beide viel zu erschöpft, um
sich zu bewegen. Erst sehr viel später, als sie sich ein wenig erholt hatten,
legte Caroline sich neben ihren Mann und deckte ihn behutsam zu. Zärtlich
strich sie mit dem Zeigefinger über seine Lippen und bot ihm von neuem ihre
Brust, um die er mit einem wohligen Aufstöhnen seine Lippen schloß.
    Am Morgen
liebten sie sich erneut, und dann stand Caroline auf, wusch sich und zog ein
schwarzes Kleid an.
    An jenem
Nachmittag wurde Miss Ethel auf dem Friedhof neben Miss Phoebe beigesetzt, und
es schien nur recht, daß die beiden Schwestern wieder zusammen waren, in einer
schöneren, besseren Welt.
    Traurig,
aber von einem tiefen Frieden erfüllt, verließ Caroline den Friedhof. Eines
Tages würde sie ihre rettenden Engel wiedersehen, und dann würde sie ihnen sehr
viel zu erzählen haben.

25

    Der
Winterschnee trieb
an den Fenstern vorbei, und Caroline war schon hochschwanger, als sie Ende
Januar die Briefe in Miss Ethels Schmuckkasten fand.
    Mit
zitternden Händen nahm Caroline sie an sich und setzte sich damit auf Miss
Ethels Bett. Einer der Briefe war von Kathleen Harrington, Carolines Mutter,
und es lag ein Scheck über siebenhundertfünfzig Dollar darin.
    Von den
unterschiedlichsten Emotionen beherrscht – Hoffnung, Fassungslosigkeit und
Zorn – las Caroline den Brief zweimal, bevor sie die Botschaft ihrer Mutter
verstand. Kathleen hatte jahrelang nach ihr gesucht, genau wie nach ihren
anderen beiden Töchtern. Ihre Kinder aufgegeben zu haben, bereite ihr die
größte Schuld, schrieb sie, und sie hoffte nun auf eine Wiedervereinigung in
Chikago.
    Um
Carolines Mund zuckte es, als sie den Scheck anstarrte. Sie brauchte das Geld
nicht; Guthries Mine warf gute Erträge ab, das neue Haus stand stolz und
prächtig am Stadtrand von Bolton, und die Schwestern Maitland hatten ihr auch
etwas vermacht.
    Sie
zerknüllte den Scheck in der Hand und ließ ihn achtlos auf den Boden fallen, wo
er mitten auf dem Teppich liegenblieb.
    Der andere
Brief kam aus Fox Chapel, Pennsylvania, und war schon vor Monaten aufgegeben
worden – Ende Juli. Carolines Hals war eng vor Hoffnung und der Angst vor
einer Enttäuschung, als sie den Umschlag öffnete, mehrere gefaltete Briefbögen
herausnahm und zu lesen begann.
    28. Juli 1878
    Meine
liebe Caroline,
    meine
größte Hoffnung ist, daß Du, wenn Dich dieser Brief erreicht, von Deinem
Abenteuer sicher und unbeschadet nach Hause zurückgekehrt bist ...
    Ein
rascher Blick auf
das Ende des Briefes verriet Caroline, daß er von Lily war, und ihre Augen
füllten sich mit Freudentränen. Lily war glücklich, schrieb sie – ausgenommen
der Tatsache natürlich, daß sie ihre Schwestern noch nicht gefunden hatte – und
war mit einem Mann namens Caleb Halliday verheiratet, der früher Major in der
Armee der Vereinigten Staaten gewesen war. Im Winter erwartete sie ein Kind und
hoffte, eines Tages zu der Farm zurückzukehren, die sie im Staate Washington
erworben hatte.
    Caroline
las schon zum dritten Mal die kostbaren Worte mit Tränen in den Augen, als die
Tür leise ächzte und Guthrie auf der Schwelle erschien.
    »Lily«,
sagte sie und hielt das Blatt hoch.
    Guthrie
nahm den Brief, und während er ihn las, wurde sein vergnügtes Schmunzeln immer
ausgeprägter. »So, sie hat also einen Yankee geheiratet, was?« scherzte er, als
er Caroline die Bogen zurückgab und sich bückte, um sie auf die Stirn zu küssen.
»Na ja. Sie ist deine Schwester, und da ist anzunehmen, daß sie mir sympathisch
ist.«
    Mit
Guthries Hilfe gelang es Caroline, sich aufzurichten. Sie schlang ihre Arme um
seine Hüften und legtet ihren Kopf an seine Schulter. »Miss Ethel
hatte die Briefe für mich aufbewahrt«, sagte sie leise. »Stell dir vor, sie
waren die ganze Zeit hier! Ich hätte nur nachzusehen brauchen.«
    Guthrie hob
sanft ihr Gesicht zu sich empor. »Du hast all diese Monate sehr getrauert«,
erinnerte er sie. »Außerdem glaube ich, daß sich die Dinge immer im rechten
Augenblick ereignen.«
    Caroline
verzog das Gesicht, als ihr Kind ihr einen Tritt

Weitere Kostenlose Bücher