Carries ruhmreichen Tage
Männer im Haus, außer dem verschwundenen Rocko und dem allgegewärtigen Alain.
» Oh, tut mir leid.... Ich möchte nicht unhöflich erscheinen « , sagt Carrie. Sie erhebt sich und geht zu Cid, um ihn zur Begrüßung auf die Wangen zu küssen » Sehr erfreut « , wiederholt sie. Sie hat seinen Atem aufgeschnappt. Nach Alkohol... verdammt, wie der von dem Typ, der ihr letzte Nacht einen Besuch in ihrem Bett abgestattet hat.
...Dann schießt ihr unvermutet ein weiteres, noch viel schlimmeres Übel durch den Kopf. Weshalb sie zum Vater geht und ihm auch diese beiden Begrüßungsküsse gibt.
» So begrüßt man sich in Spanien « , erklärt sie, das, was niemand versteht.
» Oh, ja... « , sagt der Vater. » Gut Kindchen, nochmals sehr erfreut. «
– Scheiße, scheiße, scheiße! – Carrie ist äußerst angespannt. Sie geht zurück auf ihren Platz, aber sie hat lediglich herausgefunden, daß Cid nach Alkohol riecht.....und ebenso sein Vater. Derjenige, der ihr letzte Nacht sein Glied in den Mund steckte, hatte ebenfalls getrunken....und ausgerechnet der Atem von diesen beiden Typen ist identisch, und der von Alain, der sich von Zeit zu Zeit auch ein Gläschen Cognac zu genehmigen pflegt.
– Ich sitze in der Patsche – ...besonders gibt ihr der philippinische Gärtner zu denken, den sie vom Fenster aus sah und der ihr zugelächelt hat.
Ja, auch der Blick des Vaters ist verschmitzt. Man muß ihn sich nur vorstellen, wie er hinter den Schwestern im Krankenhaus her ist, mit dem letzten Hauch von Leben.
In Anbetracht der List, mit der sie Clinton wegen des blauen Kleides von Monica Lewinsky überführt haben, sollte sie diese Unterwäsche, mit der man ihr den Mund gesäubert hat, wohl besser unter dem Stoff ihres Kleides verbergen,
* * *
Rocko kommt mit dem Taxi. Er sieht übernächtigt aus und bietet Grund zum Gelächter, durch die Geländersäulen der Terrasse, auf der die Familie ihren Kaffee einnimmt. Bis dahin, hat sich Carrie zurückgehalten. Sie hat sich in keine unangenehmen Situationen gebracht. Sie hat nur das nötigste gesprochen aber auch nur, weil niemand etwas von ihr wissen wollte.
» Und das....? « , sie versuchen im zu entlocken, weshalb er mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt
Rocko zuckt mit den Schultern.
» Brigitte.... « , seufzt er. » Ich vermute, daß sie das Auto behalten hat. «
» Hast du mit ihr Schluss gemacht mein Sohn? « , fragt das Familienoberhaupt Alain. Dieser möchte seinem Vater nicht erklären, daß die Dinge komplizierter sind, als sie erscheinen. Vermeintlich war Brigitte jetzt mit Rocko zusammen.
» Versuch’ nicht so viel zu fragen « , sagt die Mutter. » Gewöhne dich lieber daran nichts zu wissen, so wie ich. «
…..
» Das ist das dritte Auto das du in diesem Jahr „verlierst“ Rocko « , sagt Cid.
» Nun, ich vermute sie hat es verdient « , und athletisch wie er ist, steigt Rocko auf die Balustrade, wo er sich hinsetzt. Dann geht er zu Mama, um ihr einen Kuss zu geben und einen weiteren seinem Papa.... und da trifft er auf Carries durchdringenden Blick.
» Rocko.... Ich möchte mit dir reden « , sagt sie. Sie überfällt ihn. Sie nimmt ihn am Arm, während die Familie nichts weiter tun kann, als anzunehmen, daß eine Anwältin mit Elan auf diese Art und Weise arbeitet.
» Gut geh´n wir in die Bibliothek. «
» Auf keinen Fall. Bring mich woanders hin « , bittet sie. Sie weiß, daß die Wände Ohren haben. Sie weiß es wegen der Hausangestellten.
» Okay, geh´n wir zur Ranch. «
* * *
Es ist keine Ranch. So nennen sie die Garage. Eine separat stehende, große, aus Holz gebaute Hütte. Dort wohnen die Ferraris der Familie. Da gibt es alles. Von allem etwas und das ist viel.
Carrie ist für einen kurzen Moment überwältigt. Dort, wo die Leute sonst Gerümpel aufbewahren, erlauben sich diese Menschen einen Fernseher und einen Aufenthaltsraum mit einer kleinen Bar, bis hin zu ein paar Ledersofas.
» Erzähl, wie war’s mit Alain? «
» Dein Bruder. Er ist ein Schatz. Was ich nicht verstehe, ist deins. «
» Meins? Wovon sprichst du? «
» Tja.... Keine Ahnung... Sag du´s mir. «
» Was denn , wenn ich nicht weiß, was du willst? «
» Eine Erklärung, das ist, was ich will. «
» Oje, so hatte ich dich nicht erwartet. Moment mal.... ich kann’s mir vorstellen.... du möchtest wissen.... was in jener Nacht geschah? «
» Ähä, bitte. «
Und Rocko sieht sie lange an. Er lächelt. Sie nicht, aber eines
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