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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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zeigen, dass jeder der Texte in dieser Woche verfasst und hochgeladen wurde.«
    »Genau wie wir Daten über Gene Theron hochgeladen haben, um Ihre Tarnidentität zu etablieren.«
    »Richtig. Der echte Noah hat das getan, damit wir uns weiter auf Hydt konzentrieren würden. Und das bedeutet, dass Vorfall Zwanzig – die Tausende von Toten – nicht der Bombenanschlag in York gewesen ist. Gehenna und Vorfall Zwanzig sind zwei völlig verschiedene Pläne. Es wird noch etwas anderes passieren. Und zwar bald – noch heute Abend. So stand es in der ursprünglichen E-Mail. Diese Menschen, wer sie auch sein mögen, befinden sich immer noch in Gefahr.«
    Trotz des Erfolgs bei Green Way stellten sich ihm wieder die gleichen entscheidenden Fragen: Wer war der Gegner, und was war seine Absicht?
    Solange Bond die Antworten nicht kannte, konnte er nicht reagieren. Doch er musste. Es blieb kaum noch Zeit.
    bestätigen vorfall für freitag, den 20., abends, rechnen mit tausenden unmittelbaren opfern …
    »James?«
    Fragmente von Fakten, Erinnerungen und Theorien wirbelten ihm durch den Kopf. Und genau wie in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Green Way fing er auch jetzt an, die einzelnen Stücke zu sammeln und die geschredderte Blaupause von Vorfall Zwanzig irgendwie wieder zusammenzusetzen. Bond stand auf, verschränkte die Hände auf dem Rücken und beugte sich vor. Sein Blick schweifte über die Papiere und Notizen auf dem Schreibtisch.
    Jordaan war verstummt.
    Schließlich flüsterte er: »Gregory Lamb.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was ist mit ihm?«
    Bond antwortete nicht sofort. Er setzte sich wieder. »Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Natürlich.«

65
    »Was ist denn los, Gene? Du hast gesagt, es sei dringend.«
    Sie waren allein in Felicity Willings Büro bei der Wohltätigkeitsorganisation im Zentrum von Kapstadt, unweit des Lodge Clubs, in dem sie sich am Mittwochabend kennengelernt hatten. Bond war mitten in ein Treffen mit einem Dutzend Männern und Frauen geplatzt – wichtigen Helfern bei den Nahrungsmittellieferungen – und hatte darum gebeten, Felicity unter vier Augen sprechen zu dürfen. Nun schloss er die Bürotür. »Ich hoffe, du kannst mir helfen. Es gibt hier in Kapstadt kaum jemanden, dem ich vertraue.«
    »Sicher.« Sie setzten sich auf das billige Sofa. Felicity, die eine schwarze Jeans und eine weiße Bluse trug, rückte etwas näher. Ihre Knie berührten sich. Sie wirkte sogar noch erschöpfter als gestern. Bond erinnerte sich, dass sie sein Hotelzimmer noch vor Tagesanbruch verlassen hatte.
    »Zunächst mal muss ich dir etwas gestehen. Und, na ja, es könnte Einfluss auf unsere Pläne für Franschhoek haben – und auf vieles andere.«
    Sie nickte stirnrunzelnd.
    »Und ich muss dich bitten, es für dich zu behalten. Das ist überaus wichtig.«
    Sie sah ihn fragend an. »Natürlich. Aber jetzt rede bitte endlich. Du machst mich ganz nervös.«
    »Ich bin nicht der, für den du mich hältst. Ich arbeite hin und wieder für die britische Regierung.«
    »Du bist ein … Spion?«, flüsterte sie.
    Er lachte. »Nein, nichts so Eindrucksvolles. Die Bezeichnung lautet Sicherheits- und Integritätsanalytiker. Und die Arbeit ist meistens stinklangweilig.«
    »Aber du bist einer von den Guten?«
    »So könnte man es ausdrücken.«
    Felicity lehnte ihren Kopf an seine Schulter. »Als du gesagt hast, du würdest in der Sicherheitsbranche arbeiten … in Afrika ist das für gewöhnlich die Umschreibung für einen Söldner. Du hast behauptet, du wärst keiner, aber ich habe dir nicht ganz geglaubt.«
    »Das war meine Tarnung. Ich habe gegen Hydt ermittelt.«
    Ihre Miene wirkte zutiefst erleichtert. »Da bitte ich dich noch, dich ein wenig zu ändern. Und … nun bist du plötzlich jemand völlig anderes, als ich dachte. Um hundertachtzig Grad gedreht.«
    »Ziemlich selten bei einem Mann, was?«, merkte Bond lakonisch an.
    Sie lächelte kurz. »Das heißt … dein Name ist nicht Gene? Und du kommst nicht aus Durban?«
    »Nein. Ich wohne in London«, sagte er ohne den schwachen Afrikaander-Akzent und streckte die Hand aus. »Ich heiße James. Es freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Willing. Werfen Sie mich jetzt raus?«
    Sie zögerte nur einen Moment und schloss ihn dann lachend in die Arme. Dann lehnte sie sich zurück. »Du hast gesagt, du brauchst meine Hilfe.«
    »Ich würde dich nicht darum bitten, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe, aber mir läuft die Zeit weg. Es stehen Tausende von Leben auf dem

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