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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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an ihrer Hand, und er kam von selbst darauf. »Im Hafen war kein Polizist.«
    »Da hab ich wohl gelogen, was? Setz dich. Auf den Boden.«
    Sobald er gehorcht hatte, lud Felicity die Walther durch. Es wurde eine Patrone ausgeworfen, aber nur so konnte sie sichergehen, dass die Waffe wirklich feuerbereit war. »Ich weiß, dass du trainiert bist, Leute zu entwaffnen. Ich habe zuvor schon getötet, und es macht mir nichts aus. Dein Überleben ist nicht erforderlich, also werde ich dich mit Freuden erschießen, falls du irgendwas versuchst.«
    Doch bei »mit Freuden« stockte fast ihre Stimme. Was, zum Teufel, ist los mit dir?, tadelte sie sich wütend. »Leg sie dir an.« Sie warf ihm Handschellen zu.
    Er fing sie auf. Gute Reflexe, dachte sie. Sie wich einen Meter weiter zurück.
    Felicity hatte von eben, als er sie getragen hatte, immer noch seinen angenehmen Geruch in der Nase. Es musste Seife oder Shampoo aus dem Hotel sein. Er war nicht der Typ für Rasierwasser.
    Wieder der Zorn. Verdammter Kerl!
    »Die Handschellen«, wiederholte sie.
    Er zögerte und ließ die Fesseln dann um seine Handgelenke einrasten. »Und? Was soll das?«
    »Enger.«
    Er drückte die Handschellen fester zu. Sie war zufrieden.
    »Für wen genau arbeitest du?«, fragte sie.
    »Für einen Laden in London. Dabei müssen wir es belassen. Und du arbeitest also mit Lamb zusammen?«
    Sie lachte auf. »Mit diesem fetten, verschwitzten Spinner? Nein. Weswegen auch immer er herkommt, es hat nichts mit meinem Projekt zu tun. Wahrscheinlich hat er mal wieder irgendeine lächerliche Geschäftsidee. Vielleicht will er diesen Schuppen hier kaufen. Ich habe gelogen, als ich sagte, ich hätte gehört, wie jemand ihn Noah genannt hat.«
    »Und was machst du dann hier?«
    »Ich bin hier, weil ich sicher bin, dass du deinen Bossen in London mitgeteilt hast, dass Lamb dein Hauptverdächtiger ist.«
    Ein Aufflackern in seinen Augen bestätigte das.
    »Captain Jordaan und ihre halbwegs kompetenten Beamten werden hier morgen früh den Schauplatz eines erbitterten Kampfes vorfinden. Zwischen dir und dem Verräter Gregory Lamb, der ein Kreuzfahrtschiff versenken wollte, sowie der Person oder den Personen, die sich hier mit ihm getroffen haben. Du hast die Leute überrascht, und es gab einen Schusswechsel. Alle wurden getötet. Es werden offene Fragen bleiben, aber alles in allem ist die Angelegenheit damit erledigt. Oder zumindest für mich wird sie kein Grund zur Sorge mehr sein.«
    »Sodass du tun kannst, was auch immer du vorhast. Aber ich verstehe nicht. Wer, zum Teufel, ist Noah?«
    »Nicht wer, James, sondern was. N-O-A-H .«
    Sein gut aussehendes Gesicht wirkte verwirrt. Dann dämmerte es ihm allmählich. »Mein Gott … deine Gruppe ist die International Organisation Against Hunger. IOAH . Bei der Wohltätigkeitsveranstaltung hast du erzählt, ihr hättet erst kürzlich ausländische Filialen eröffnet. Das heißt, bis dahin wart ihr die National Organisation Against Hunger. NOAH .«
    Sie nickte.
    Er runzelte die Stirn. »In der Nachricht, die letztes Wochenende aufgefangen wurde, stand ›noah‹ in Kleinbuchstaben, so wie alles andere auch. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es sich um eine Person handele.«
    »Wir waren da etwas nachlässig. Es heißt schon eine ganze Weile nicht mehr NOAH , aber wir haben uns so an den ursprünglichen Namen gewöhnt, dass wir ihn immer noch verwenden.«
    »Wir? Von wem stammt denn die Nachricht?«
    »Von Niall Dunne. Er arbeitet für mich , nicht für Hydt. An den war er bloß ausgeliehen.«
    »Für dich?«
    »Schon seit ein paar Jahren.«
    »Und wie hängt ihr mit Hydt zusammen?«
    »Niall und ich haben im subsaharischen Afrika mit zahlreichen Warlords und Diktatoren zu tun. Vor neun oder zehn Monaten erfuhr Niall durch einige von ihnen von Hydts Plan, diesem Gehenna. Es war zwar ziemlich weit hergeholt, aber es klang so, als könnte eine Investition sich lohnen. Ich gab Dunne zehn Millionen, um mit einzusteigen. Er erzählte Hydt, es stamme von einem anonymen Geschäftsmann. Eine Bedingung für die Zahlung war, dass Dunne mit Hydt zusammenarbeitete, um die Verwendung des Geldes zu überwachen.«
    »Ja«, sagte James, »er hat andere Investoren erwähnt. Hydt wusste also nichts von dir?«
    »Nicht das Geringste. Und wie sich herausstellte, war Severan begeistert von der Idee, Dunne als taktischen Planer einzusetzen. Ohne ihn wäre Gehenna nicht mal annähernd so weit gediehen.«
    »Der Mann, der an alles

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