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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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seinem jungen Assistenten die Nachricht, dass das Zugriffteam nun bereitstehe, einschließlich bewaffneter Beamter. »Wie lauten die Befehle, Sir?«
    Osborne-Smith überlegte. »Wir warten ab, ob Hydt sich mit jemandem trifft. Ich will möglichst die gesamte Bande erwischen.«
    »Sir, da unten tut sich was«, sagte der Techniker.
    Osborne-Smith beugte sich näher an den Bildschirm heran. Ein stämmiger Mann in einem schwarzen Anzug – vermutlich ein Leibwächter – rollte Koffer aus Hydts Haus und in die einzeln stehende Garage.
    »Sir, Bond ist in Canning Town eingetroffen.« Der Mann zog an einem Joystick, und das Sichtfeld erweiterte sich. »Da.« Er zeigte darauf. »Das ist er. Der Bentley.« Der edle graue Wagen wurde langsamer und hielt am Bordstein.
    Der Assistent stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Ein Continental GT . Das nenne ich ein großartiges Automobil. Ich glaube, es wurde bei Top Gear vorgestellt. Schauen Sie sich die Sendung auch manchmal an, Percy?«
    »Leider muss ich meistens arbeiten.« Osborne-Smith warf Deputy-Deputy mit dem zerzausten Haar einen bekümmerten Blick zu und kam zu dem Schluss, dass der Junge im Anschluss an den Vorfall Zwanzig wahrscheinlich keine lange Karriere mehr vor sich hatte, sofern es ihm nicht gelang, sich etwas zurückzunehmen und anderen gegenüber respektvoller aufzutreten.
    Bonds Bentley war diskret geparkt – falls man bei einem hundertfünfundzwanzigtausend Pfund teuren Wagen in Canning Town überhaupt davon sprechen konnte. Er stand etwa fünfzig Meter von Hydts Haus entfernt und wurde durch einige Müllcontainer verdeckt.
    »Das Zugriffteam ist an Bord des Helikopters«, meldete der Assistent.
    »Sie sollen losfliegen und in der Nähe der Gewürzgurke kreisen«, sagte Osborne-Smith.
    Damit war das vierzigstöckige Bürogebäude der Swiss Re gemeint, obwohl er fand, dass es eher wie ein Raumschiff aus einem alten Science-Fiction-Film als wie eine Gurke aussah. Es lag zentral und war damit ein guter Ausgangspunkt für die Jagd. »Verständigen Sie alle Flughäfen: Heathrow, Gatwick, Luton, Stansted, London City, Southend und Biggin Hill.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Mehr Leute«, sagte der Techniker.
    Auf dem Monitor war zu sehen, dass drei Personen das Haus verließen. Ein großer Mann in einem Anzug mit grau meliertem dunklem Haar und Vollbart, daneben ein schlaksiger Blonder, dessen Füße nach außen wiesen. Ihnen folgte eine schmale Frau mit weißem Haar in einem schwarzen Kostüm.
    »Das ist Hydt«, sagte der Techniker. »Der mit dem Bart.«
    »Wissen wir was über die Frau?«
    »Nein, Sir.«
    »Und die Giraffe?«, fragte Osborne-Smith mit abfälligem Unterton. Er war wirklich ziemlich verärgert, dass Bond sein Schusswaffenformular einfach ignoriert hatte. »Ist das der Ire, von dem alle reden? Machen Sie ein Foto und schicken Sie es durch das System. Schnell!«
    Das Trio betrat die Garage. Wenig später kam ein Audi A8 daraus zum Vorschein, verließ das Grundstück durch das Vordertor, bog auf die Straße ein und beschleunigte zügig.
    »Alle drei sitzen im Wagen, dazu der Leibwächter«, rief Deputy-Deputy.
    »Mit MASINT erfassen und verfolgen. Und markieren Sie den Audi vorsorglich mit einem Laser.«
    »Ich versuch’s«, sagte der Techniker.
    »Das reicht nicht.«
    Sie beobachteten, wie Bond sich mit seinem Bentley geschickt in den Verkehr einreihte und dem Audi folgte.
    »Zoomen Sie heraus, und bleiben Sie dran«, sagte Osborne-Smith mit dem Lispeln, das er schon seit jeher loszuwerden versuchte, bislang jedoch erfolglos.
    Die Kamera hängte sich an das deutsche Auto. »Gut gemacht«, lobte Osborne-Smith.
    Der Audi wurde schneller. Bond folgte zwar mit einigem Abstand, verlor dabei aber nie den Anschluss. So geübt der Fahrer des deutschen Wagens auch sein mochte, Bond war besser – er sah stets voraus, wann der Chauffeur einen Trick versuchen und im letzten Moment doch nicht abbiegen oder plötzlich die Fahrspur wechseln würde, und blieb unauffällig dran. Ob Grün, Gelb oder Rot, die beiden Wagen befanden sich immer in derselben Ampelphase.
    »Sie fahren auf der Prince Regent Lane nach Norden.«
    »Damit scheidet London City als Flughafen aus.«
    Der Audi wechselte auf den Newham Way.
    »Okay«, rief Deputy-Deputy begeistert aus und fuhr sich mit den Fingern durch die Mähne. »Es ist entweder Stansted oder Luton.«
    »Jetzt biegen sie nördlich auf die A 406 ab«, sagte eine andere Technikerin, eine rundliche blonde Frau, die wie aus dem Nichts

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