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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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glaub’s nicht.»
    «Vorher», sagt er, «möchte ich, dass du verstehst, woher ich komme.»
    Ich lehne mich auf dem Sitz zurück, verschränke die Arme.
    «Ich gebe dir mal ein paar Hintergrundinfos.» Er senkt den Blick, sein Gesicht spannt sich an. «Weißt du, Partner, ich habe mir all die Jahre den Arsch abgearbeitet, schlag mich mehr schlecht als recht durch.»
    Langes Schweigen. «Okay …»
    «Und ich sitze hier jeden Tag und sehe zu, wie ihr Kids mit eurem Geld durch die Gegend rennt. Ihr eingebildeten kleinen Scheißer, die ihr nichts geleistet habt, als euch ein paar Jahre in einem Unternehmen den Arsch platt zu sitzen – und zack! Ausgesorgt.»
    Ich schüttle den Kopf. «So einer bin ich nicht.»
    «Ich sage ja auch nur, ich will meine Chance haben.» Er klingt beinahe wie ein kleiner Junge. «Ich will meine gottverdammte Chance haben, auch ein Stück vom Kuchen zu bekommen. Mein Leben lang schufte ich für das Allgemeinwohl, komme kaum über die Runden, sehe zu, wie Kids wie du Millionen machen, einfach weil sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Ich will da rein.»
    Er dreht sich zu mir um.
    «Ich will die Chance, auch etwas Kohle zu machen. Ich will meine Hypothek abbezahlen. Ich will mir zur Abwechslung mal keine Sorgen mehr machen müssen, wie ich die Rechnungen bezahlen kann.»
    Wir sehen uns sehr lange an. In seinen Augen erkenne ich Schmerz, aber auch einen Funken Hoffnung.
    «Ich will dein Geld nicht, Partner. Ich will nur eine Chance, ein Stück vom Kuchen abzubekommen.»
    Ich wende mich ab und denke darüber nach.
    Crazy Larry beobachtet uns, den Kopf neugierig gereckt, als wäre er eine Katze und ich ein neues Aufziehspielzeug.
    «Sir, ich weiß nichts von einem Kuchen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum ich diesen Kerl am Hals habe, und ich bin auch nicht an irgendeinem fetten Geschäft oder so etwas beteiligt.»
    «Aber du musst.»
    «Wegen diesem Glatzkopf?»
    «Exakt.»
    «Und Sie werden mir nicht sagen, wer er ist, richtig?»
    Er schüttelt den Kopf. «Ich muss es dir nicht sagen. Ich kann mit meinen Ermittlungen fortfahren, ohne dir auch nur einen Furz zu erzählen.»
    «Und wenn ich mich entscheide, Ihnen alles zu erzählen, was ich weiß?»
    Er nickt. «Dann werde ich dir liebend gern auch alles erzählen, was
ich
weiß. Du musst mir dafür lediglich versprechen, dass ich eine Chance bekomme, mir einen Anteil zu sichern, wenn wir herausgefunden haben, was hier los ist. Wenn es zum Beispiel um Insider-Informationen geht, hätte ich die Chance zu entsprechenden Investitionen.»
    «Schön. Aber warum sind Sie so sicher, dass es überhaupt einen Kuchen gibt?»
    Er verschränkt die Arme und lächelt. «Bei diesem Kerl? Dein Freund aus dem Sandkasten? Dieser Kerl mischt sich nicht ein, wenn dabei kein Geld zu machen ist – und ich meine eine Menge Geld.»
    Mir wird flau.
    Er flüstert: «Okay, Partner. Du zuerst.»
    Also erzähle ich es ihm. Ich erzähle ihm alles.
    Und dann erzählt er mir etwas.
    Und mir wird klar, dass ich bis weit über beide Ohren in der Scheiße stecke.
     
    «Um was
ging’s
denn da?» Kate hat Ben auf dem Arm, beruhigt ihn. «Ihr wart mindestens eine Stunde zusammen da draußen.»
    Ich streiche mir die Haare aus dem Gesicht. «Wir haben nur Informationen ausgetauscht.»
    Ich höre Rod und Harry im Zimmer der Jungs lachen.
    «Du siehst blass aus.» Sie mustert mich. «Alles in Ordnung?»
    Ich sehe ihr in die Augen. Verflucht, sie ist so hübsch, so liebevoll, und ich wünschte, wir könnten einfach zu der Zeit zurückkehren, als zwischen uns noch alles so ungezwungen und normal war, als ich sie in die Arme nehmen und sie sich fallen lassen konnte. Natürlich war das Leben damals so viel einfacher – vor den Kindern, vor der Firma, bevor wir einen Kopfsprung in das rauschende Wildwasser unseres neuen Lebens machten.
    «Bin mir nicht ganz sicher.»
    Leises Klopfen an der Haustür. Kate und ich wechseln Blicke, sehen dann zur Tür.
    Von der anderen Seite: «Huuuuuuuuuuuuuuuuu-huuuuuuu?»
    Kate dreht den Kopf und seufzt. Die Tür geht auf, und Calhoun schiebt seinen Kopf herein. «Hallöchen, Sugar Pops.» Er kichert albern und hebt eine Augenbraue. «Was dagegen, wenn ich reinkomme?»
    Ich rapple mich auf. «Also, eigentlich ist das jetzt nicht wirk–»
    Er rauscht an mir vorbei und sieht sich um. «Fein, fein, fein, ist das da nicht der kleine Taj Mahal?» Er registriert alles, seine Augen sind blitzschnell; er hat es zum ersten Mal in unser Haus

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