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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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Idioten.»
    «Nett.»
    «Leute stoßen sich an dem Wort
Idiot
. Aber genau genommen bloß jene, die selbst keine Idioten sind. Wenn man dazugehört, ist man zufrieden damit, denn man könnte ja auch was viel Schlimmeres sein.»
    Ich beschließe, nichts zu sagen.
    Fitzroy mustert mein Gesicht, täuscht Besorgnis vor mit verwirrt hochgezogenen Augenbrauen. «Mit Ihnen alles okay, Danny?»
    «Ja, alles bestens. Und nicht vergessen: Draußen wartet die Limousine, die Sharon bestellt hat.»
    «Die kann warten.» Er studiert mein Gesicht. «Sie sind nicht sauer oder so was?»
    Ich werde tatsächlich langsam sauer. Ich meine, nur Fitzroy würde sich eine solche Pyramide ausdenken, und nur Beth Gavin würde das irrsinnig witzig finden. So sehen sie die Welt, so sehen sie mich und die anderen hier. Aber natürlich lasse ich mir keinerlei Reaktion anmerken, denn genau das ist es, was sie wollen – eine Reaktion.
    «Sie haben da eine kleine Schnittwunde.» Er sieht sie an. «Über Ihrer rechten Augenbraue.»
    «Oh, ja. Harry war mit seinem Laserschwert ein bisschen unvorsichtig.» Ich denke an die Schaufel, die auf mein Gesicht zukam, spüre, wie ich mich kurz anspanne.
    «Sieht aus, als würd’s eine ordentliche Prellung.»
    «Harry schlägt fest zu.»
    Beth hat sich wieder ihren Notizen zugewendet. Jede Erwähnung von Kindern schreckt sie für gewöhnlich ab.
    «Okay», sagt er, richtet sich auf und wedelt mit dem Blatt vor meiner Nase herum. «Die Idioten haben wir also auch abgehakt.»
    «Das haben wir.»
    «Womit uns nur noch die letzte Gruppe bleibt, an der Spitze der Pyramide.»
    Ich kneife die Augen zusammen, fixiere da Blatt. «Der kleine Punkt da oben an der Spitze?»
    Beth lacht laut. Fitzroy zeigt seine Kaffeezähne und kichert.
    «Was steht da?»
    «Führer.» Fitzroy ist so stolz auf seine kleine Comedy-Einlage, streckt die Brust raus, lächelt so breit, dass man sein Zahnfleisch sieht. «Das sind die Führer.»
    Ich drücke ein betretenes Lächeln ab. «Interessante Weltsicht.»
    Er verliert das Lächeln. «Realistische Weltsicht.»
    Ich schenke ihm meinen kleinlauten Ach-ja?-Blick.
    «Es ist diese winzige Gruppe von Führern an der Spitze, Danny, die die Welt regiert.»
    «Hm, ja. Interessant.»
    «Nicht interessant, Danny. Realistisch.»
    «Okay.»
    Beth sitzt da und sieht mich mit glänzenden Augen an.
    «Meine Frage an Sie lautet nun: An welcher Stelle dieser Pyramide befinden Sie sich?»
    Ich werfe Beth einen Blick zu. Sie ist so ruhig und ungezwungen da auf der Couch, während sie mich belustigt beobachtet.
    «Ich weiß es nicht. Hab wirklich noch nicht darüber nachgedacht, Stephen.»
    Natürlich weiß ich, wo Fitzroy und Beth sich selbst auf der Pyramide verorten. Ich wünschte, ich brächte es über mich zu fragen, was aus den fehlenden Schichten geworden war – den Lügnern, Betrügern, Arschlöchern. Ganz zu schweigen von all den ehrenhaften und anständigen Leuten.
    «Wo stehen Sie, Danny?»
    Ich sehe zu Boden und spüre die Wut in mir hochkochen. «Nun, ich bin weder ein Schwachkopf noch ein Idiot oder Depp.»
    Als ich aufschaue, wechseln sie Blicke.
    Vielleicht ist es genau das, was ich brauchte, diese verschissene Nummer mit der Pyramide, um meinen Zorn zu schüren, mich aktiv werden zu lassen. Ich wende mich Beth zu, ich spüre, wie meine Miene erstarrt.
    «Übrigens», sage ich, «warum hetzen Sie mir eigentlich andauernd Leute wie Janice auf den Hals? All diese Leute, die sagen, Sie hätten gesagt, ich könnte all diesen Dateneingabe-Scheiß machen.»
    Beth verliert auch noch das wenige an Farbe, das sie hat. «Bitte?» Damit hat sie nicht gerechnet. «Was? Janice?»
    Ich starre zurück. «Ja, Janice aus der Finanzabteilung. Die geht mir mit diesem Dateneingabe-Chaos-Projekt pausenlos auf die Nerven.»
    Langes Schweigen. Fitzroy tritt übertrieben betont einen Schritt zurück und sieht Beth an, als würde er sagen,
Interessant. Das lässt du dir von dem gefallen?
    «Was überhaupt keinen Sinn ergibt», füge ich hinzu, «da ich ja Stephens Redenschreiber bin, und ich bin sicher, Sie sind nicht der Auffassung, ich sollte meine Zeit und Aufmerksamkeit von dem abziehen, was er benötigt.»
    Ihr Gesicht verfärbt sich knallrot. «Sie haben doch gesagt, Sie wollten neue –», setzt sie an.
    «Beth, das muss aufhören.» Fitzroy sieht ganz schön überrascht aus, dass sein normalerweise so freundlicher Redenschreiber Beth Gavin derart aufdreht. «Ich habe mehr als genug mit meinen richtigen

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