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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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Aufgaben zu tun, und ich kann gut darauf verzichten, dass irgendwelche Leute mit solchem Zeitverschwendungsmist zu mir kommen. Und es verplempert nicht nur meine, es verschwendet die Zeit aller Beteiligten.»
    «Ich wusste nicht, was–»
    «Beth …» Ich versuche, nicht wütend auszusehen, zwinge meine Augen, etwas milder zu werden. Ich muss nur entschieden und beherrscht wirken. «Schluss damit.»
    Beth sieht fort, nuschelt leise vor sich hin.
    Fitzroy wirkt beinahe beeindruckt. «Tja …», sagt er und unterbricht sich. «Diese Seite mag ich an Ihnen, Danny. Sie wandern die Pyramide hier bereits munter hinauf.»
    Wenn du meinst, Arschloch.
    Sharon steckt ihren Kopf herein, sieht Fitzroy an. «Sie müssen jetzt zum Flugplatz.»
    Fitzroy sammelt seinen Kram zusammen, klappt seinen Laptop zu. «Wir waren Zeuge der Geburt eines neuen Danny, Sharon.» Er schnappt sich sein Handy, schiebt den Laptop in seine Aktentasche und wirft der völlig verstörten Beth noch einen kurzen Blick zu. «Und ich glaube, er hat die gute Beth sprachlos gemacht.»
    «Solange sie sprachlos ist», sage ich grinsend, «möchte ich Sie noch wissen lassen, dass Sharon mich auf die Passagierliste morgen gesetzt hat.»
    Er dreht sich zu mir um. «Sie kommen mit nach Tampa?»
    Ich nicke und zucke mit den Achseln. «Es sind überarbeitete Folien – ich habe einige neue Anmerkungen eingebaut, deshalb dachte ich, wir sollten die Rede auf dem Hinflug lieber noch mal zusammen durchgehen. Und wenn ich dabei bin, kann ich mich auch für Sie um den technischen Kram kümmern.»
    Er geht zur Tür. «Ausgezeichnet.»
    «Ich kann das auch, Stephen», sagt Beth. «Dafür muss er nicht mitkommen.» Ein klassischer Beth-Schachzug.
    Er dreht sich nicht mehr um, sagt nur: «Klärt das unter euch.»
    Ich begegne Beth’ Blinzeln und sage leise: «Ich denke, das haben wir gerade getan.»
     
    Das ist also das Problem.
    Die Leute sehen mich mit Fitzroy durch die Gegend rennen und reden, stellen sich vor, wie ich mit seinem Flugzeug herumjette und all das. Sie sehen mich in seinem Büro. In ihrer Phantasie betrete ich neben Fitzroy regelmäßig irgendein schickes europäisches Hotelfoyer, eingerahmt von Bodyguards. Sie stellen sich vor, wie wir über seinen Couchtisch gebeugt zusammensitzen, während ich die neueste verrückte Idee auf einem Zettel skizziere. Sie sehen mich in Vorstandssitzungen, wo große Entscheidungen gefällt werden.
    Das Problem ist nur, sie haben nicht die geringste Ahnung.
    Ich bin eher so was wie ein Page, ein Lakai, der Reden produziert und als Ghostwriter Kommentare verfasst, jemand, für den nichts unter seiner Würde ist, wenn es darum geht, den CEO zu unterstützen. Der Chef will einen Kaffee? Kein Problem, schon unterwegs. Der Chef braucht eine Überarbeitung von Folien, die so versponnen sind, dass sie Ghandi zu Gewalt im Straßenverkehr verleiten würden? Schön, immer her damit. Der Chef braucht mich, damit ich einige Gedanken zur Zukunft des Internets zu Papier bringe und anschließend im Jet wieder unsichtbar mache? Mit Vergnügen. Und ich mache meine Sache gut.
    Anschließend fahre ich in meinem vierzehn Jahre alten, unauffälligen Auto nach Hause.
    Hat der Mann mich jemals gebeten, einer Vorstandssitzung von FlowBid beizuwohnen? Niemals.
    Macht’s mir was aus? Absolut nicht.
    Man sieht als, das Ansehen meines Jobs hat mich nie sonderlich interessiert. Es war einfach nur ein Job, für den ich geeignet war; er hat mich gefunden und sofort am Wickel gehabt. Es war nicht andersrum. Für manche Leute ist es schwer, das zu verstehen. Das sind für gewöhnlich Menschen, die von Status und Ansehen besessen sind – die keinen Gedanken daran verschwenden, dass ich möglicherweise einfach ein ehrlicher Kerl bin, der gute Arbeit leistet, sondern besessen sind von der Tatsache, dass ich mit einer lebenden Legende arbeite. Mit Stephen Fitzroy. Innerhalb dieser Kultur von Status, Abstammung und Übererfüllung bin ich ein Faktor, der Verwirrung stiftet.
    Nehmen wir zum Beispiel George aus der Unternehmensentwicklung, der mich auf dem Korridor aufhält, als ich zu meinem Arbeitsplatz zurückhumple.
    «Was gibt’s Neues im Fitzroy-Reich?», ruft er.
    «Ich weiß nicht, was du meinst.»
    «Klar weißt du das, ihr Jungs wisst doch Bescheid.»
    «Nein, tue ich nicht.»
    «Es wird über einen weiteren Aktiensplit nachgedacht, stimmt’s?»
    Was mir neu ist – aber nicht, dass George mir das glauben würde.
    «Sorry, George. Keine Ahnung, was

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