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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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zeigen. Schwarze Lederschuhe, nicht abgeschlurft.
    «
Boaaa
. Larry.»
    Seine Augen sind ernst. «Ich fahre.»
    In einem Auto? Mit Larry?
    Ich kratze mich am Kopf, blicke fort. «Weißt du, also eigentlich … Wir sollten jeder unser eigenes Auto nehmen, denn ich werde über Nacht oben bleiben und dann morgen von dort aus direkt zum Flughafen weiterfahren.»
    Larry blinzelt mich an. «Dein Auto. Ich fahre.»
    «Ja, aber du musst heute Abend doch wieder nach Hause kommen.» Übersetzung:
Nie im Leben wirst du bei uns bleiben.
    Er dreht sich um und geht. «Ich werde im Wagen warten.»
    «Okay, Larry.»
    «Ich fahre.»
    «Tja, das werden wir sehen Larry, das werden wir dann sehen …»
    Er bleibt stehen und dreht sich um, sieht mich durchdringend an. «Ich werde fahren.»
    Ich versuche, den Blick nicht zu senken, ihn wissen zu lassen, dass ich hart bleiben kann. Er starrt zurück, sein Lächeln gefriert. Und ich begreife, erstens, dass ich zum Fahren wahrscheinlich wirklich zu benebelt bin. Und zweitens, dass Larry den ganzen Tag lang so weitermachen kann – und auch wird.
    «Okay, Larry, du fährst.»
     
    Fünf Minuten später klammere ich mich fest.
    «Fahr langsamer, Larry.»
    Wir schlängeln uns durch den dichten Verkehr auf der 101 Richtung Norden.
    «Nein.» Seine Stimme ganz leise. «Das beruhigt mich.»
    Er nimmt die Ausfahrt Ralston Avenue und tritt angesichts unseres doch erheblichen Tempos von rund hundertfünfzig rasant auf die Bremse.
    «Was machst du? Warum fährst du ab?» Meine Stimme wird schärfer. «Fahr rechts ran, Larry, ich übernehme jetzt das Steuer.»
    Er fährt uns auf die andere Seite der Überführung, nimmt die Auffahrt Richtung Süden und gibt Gas. Die Maschine beginnt zu kreischen.
    «Ich zentriere mich», sagt er beschwichtigend.
    Mein Handy klingelt.
Scheiße. Es ist Fitzroy.
Ich gehe ran.
    «Danny?»
    «Hi, Stephen.»
    «Wo sind Sie?»
    «Ich bin gerade –»
    «Machen Sie gerade Margaritas, Danny? Ich höre einen Mixer.»
    «Oh, nein, das ist nur mein –»
    «Geht’s Ihnen gut, Danny?»
    Larry rast an einem Range Rover vorbei, drückt mich gegen die Tür.
    «Mir geht’s gut, Sir. Ich bin nur gerade –»
    «Ich habe diese E-Mail erhalten, Danny.»
    «Oh, das –»
    «Ich dachte, Sie hätten zu Beth gesagt, Sie wären sehr beschäftigt.» Er klingt amüsiert.
    «Sir, diese E-Mail ist nichts als ein Haufen gequirlte Scheiße. Ich glaube, die IT versucht gerade herauszufinden, wer das verschickt hat.»
    Larry klemmt sich hinter einen Hummer, legt sich auf die Hupe.
    «Sind Sie das, Danny?»
    «Ja, das war nur –»
    «Nicht nötig, sich deshalb eine aggressive Fahrweise anzueignen, Danny.»
    «Nein, ich bin nur –»
    «Danny, ich sehe Sie morgen im Jet.»
    «Jawohl, Sir.»
    «Sofern Sie sich nicht ein paar Tage frei nehmen müssen, um Ihr Privatleben in Ordnung zu bringen.»
    «Nein, Sir. Ich werde da sein.»
    «Und, Danny?»
    «Ja, Sir.»
    «Wir nehmen den Neuen mit.»
    «Den Neuen?»
    «Ja, den Rattenfresser.»
    «Oh, den Neuen. Okay.»
    «Er hat eine Menge Ideen, Danny. Er denkt quer, schaut über den Tellerrand. Er möchte mitkommen, also lasse ich euch Jungs diese Rede gemeinsam aushecken.»
    Was anderes als «Klingt interessant» fällt mir nicht ein.
    Larry nimmt die Ausfahrt Holly Street und latscht wieder auf die Bremse, wodurch ich aufs Armaturenbrett geschleudert werde.
    «Und, Danny?»
    «Ja, Stephen?»
    «Sie sind nicht allein.»
    «Sir?»
    «Sie sind nicht allein.»
    Ich warte, weiß nicht, worauf er hinauswill.
    Er macht eine Kunstpause. «Ich bin auch einer von der Sorte.»
    «Was für eine Sorte, Sir?»
    «Ich stehe auch auf Ärsche, Danny. Genau wie Sie.»
    Die Verbindung wird unterbrochen.
    Larry nimmt die Überführung und fährt die Auffahrt Richtung Norden hinauf.
    «Larry, was soll das?»
    «So …» Wieder tritt er kräftig aufs Gas, legt sich auf die Hupe und rast die Spuren in nördlicher Richtung entlang. «… stimme ich mich auf meine Frequenz ein.»
    Oh ja. Das hatte er früher an diesem Tag ja auch schon mal gemacht, als die Geeks ihm folgten. Das sind so was wie Einführungsrunden zum Aufwärmen, nur dass es eher an Sprints die 101 hinauf und hinunter erinnert.
    «Ich will die richtige Frequenz haben», sagt er und starrt auf die Straße. «Für mein Date.»
    Ich umklammere den Haltegriff und lasse mich tiefer ins Polster sinken, während er einen dramatischen Spurwechsel hinlegt. Mir dreht sich der Magen um, und mit jeder Erschütterung

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