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Cash

Cash

Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
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dieses Wochenende.« Deputy Inspector Berkowitz in Mattys Ohr.
    »Boss, ich frag schon gar nicht mehr.«
    »Mit diesem blöden Predigerkind ...«
    »Verstehe.«
    »Was für eine Verschwendung von Zeit und Personal.«
    «Stimmt.«
    »Wissen Sie, wo sie diese Teufelskult-Geschichte her hat?«
    »Aus dem Kino?«
    »Ja, aber welcher Film?«
    »Keine Ahnung.« Matty hatte dieses Getippel um den heißen Brei satt. »Rosemarys Baby?«
    «Eyes Wide Shut.«
    «Was für ein Ding?«
    »Sie wissen schon, wo sie mitten in dem Anwesen diese Orgie abhalten.«
    »Hab ich nicht gesehen.«
    »Alle sind dort, nackt mit so Eulenmasken.«
    »Nicht gesehen.«
    »Ich kann nicht recht glauben, dass uns der Mensch, der uns Spartacus gegeben hat, mit solchem Mist bedenkt.«
    Es reichte. »Sagen Sie, ich habe gerade einen Anruf bekommen, der Mann hat beschlossen, persönlich zwanzigtausend in die Belohnungskasse zu werfen, das macht dann zweiundvierzigtausend, und um das anzukündigen, hätte er gern eine Pressekonferenz.«
    »Wa, was für ein Mann?«
    »Marcus.«
    »Der Vater?«
    »Aus eigenen Mitteln«, sagte Matty. »Eine Pressekonferenz, jetzt?«
    »Übermorgen, damit er Zeit hat, das Treuhandkonto einzurichten.«
    »Übermorgen.«
    «Genau.«
    »Da muss ich Sie noch mal anrufen.«
    »Boss, genau genommen bittet er nicht um Erlaubnis, er will bloß wissen, ob wir ihn dabei unterstützen, um der Sache noch mehr Nachdruck zu verleihen.«
    »Sind Sie jetzt sein Pressesprecher, oder wie?«
    »Wollen Sie mich verarschen? Dermaßen im Gegenteil, ich tue alles, um dieses arme Schwein zu zügeln, damit er nicht allen in der Suppe hängt. Aber wenn es Ihnen lieber ist, gebe ich ihm Ihre Telefonnummer, dann können Sie sein Ansprechpartner sein, und ich könnte in der Zwischenzeit versuchen, diese Scheiße hier zu lösen, statt mir den ganzen Tag das Ohr abkauen zu lassen.«
    «Wann soll das sein?«
    »Übermorgen. Am Tatort. Wenn Sie das nicht übernehmen und es ins Hauptquartier oder das Achte verlegen, wird das ein Zirkus.«
    «Da muss ich ein bisschen rumtelefonieren.«
    «Ist das eine Zusage?«
    «Ich rufe Sie wieder an.«
    Matty legte auf und sah Billy an, der niedergeschlagen, aber begierig auf dem Stuhl gegenüber saß.
    »Und?« Sein Mund hing offen wie eine Türangel.
    »Das Übliche.«
    »Nichts?«
    »Sie lernen schnell«, sagte Matty. »Na schön, ich möchte, dass Sie Folgendes tun.«
     
    »Okay ... ich hatte Angst«, fing Eric an. Von der Kellerluft und dem Gramm Dreckskoks, das er heute Morgen testweise vor dem Hamilton Fish Park erworben hatte, musste er niesen. »Ein paar, ein paar Straßentiere haben uns gekrallt und den Kerl neben mir erschossen, und ich? Bin einfach weggelaufen. Ich bin ins Haus gelaufen. Da ist eine Waffe, also haust du ab. Menschliche Natur, okay? Aber selbst im Versteck, selbst als der Schütze weg war, war ich so gelähmt, dass ich nicht mal dran gedacht habe, 911 anzurufen. Den Bullen habe ich zwar was anderes erzählt, aber das war gelogen. Und erst dachten sie, ich lüge, um ein Verbrechen zu vertuschen. Als wäre es für sie undenkbar, so einen Schiss zu haben, dass man vor Scham wegen so was Banalem lügen muss. Aber, verstehst du, diese Leute wissen, wie man Lügen auseinandernimmt. Vielleicht wissen sie nicht, was hinter der Lüge steckt, vielleicht meinen sie's zu wissen, aber erst mal ist ihnen das egal, sie hängen sich einfach nur an der Lüge auf, hauen drauf, hauen drauf, sehen zu, wie ich vor ihren Augen auseinanderbrösele, als hätten sie's darauf angelegt. Und ich hatte das Gefühl, ich bin noch einmal in Lebensgefahr. Und wollte nur raus. Ich wollte nur raus aus diesem Raum. Und ganz zum Schluss haben sie mir meine Feigheit nicht abgenommen, sie war einfach zu unvorstellbar. Ich meine, wahrscheinlich haben sie so getan, als ob, gegen Ende hat mich der eine Bulle so getrümmert, als eine Art Torschlussmanöver, damit ich einknicke und gestehe, um meine, meine Männlichkeit oder was zu retten, aber es war klar, dass er immer noch dachte, ich verarsche sie.«
    Bree stand da und sah ihn an, als wären noch weitere Leute im Keller und er würde ihre gesamte Zeit beanspruchen, und Eric dachte, Wie können sich Menschen so schnell gegen einen wenden?
    »Aber schlimmer als der Fiese« - Eric kokste weiter - »war die andere, die Verständnisvolle ...«
    »Das klingt furchtbar«, sagte sie, bevor er zum Eigentlichen kommen konnte, und ihr maßvoller Ton zerriss ihn förmlich. Es war, als sei ihr

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