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Cash

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Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
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erinnere.« Sie streifte ihr Kinn mit einem langen Nagel. »Danke, besten Dank.«
    »Aber doch, ich erinnere mich. Es war kein besonders gutes Jahr für mich. Hast du manchmal solche Jahre?«
    »Nein.« Eric nahm schließlich eine Zigarette an. »Ich bin ein Glückspilz.«
    »Davon hab ich gehört.« Sie lächelte mitfühlend, als sie ihm Feuer gab, die Hände als Windschutz um seine geschlossen. »Weißt du, hier dein Geld zu machen heißt ja nicht, dass du hier auch wohnen musst. Ich habe mir mit ein paar anderen Flüchtlingen drei Städte weiter ein Haus gemietet, ein altes viktorianisches, gleich an einem Naturschutzgebiet. Da ist noch ein Zimmer frei. Willst du es haben?«
    »Flüchtlinge woher? Aus der Stadt?«
    »Der einen oder anderen. New York, Philadelphia oder sonstwo. Wir sitzen alle so ziemlich in einem Boot, irgendwelche Hostessen oder Manager hier unten, keine Stromer, Regenmörder oder sonstwas ... Also denke ich mir, wenn dieses Fiese McEklig, CBGB, BCGB nichts wird, können wir daraus alle zusammen eine Sitcom basteln oder eine Reality Show oder was.«
    »Warst du in der Nacht mit Ike zusammen?« Eric überrumpelte sich selbst mit seiner Frage.
    »Ja«, antwortete sie vorsichtig.
    »Wie war das?«
    »Wie bitte?«
    »Wer ist neben mir gestorben. Wer war bei mir.«
    «Ganz ehrlich?«, sagte sie. »Ich kannte nicht mal seinen Namen, bis die Cops mich befragt haben.« Eric wartete.
    »Ich weiß nicht ... ich war bekifft, aber ... Er war ziemlich begeistert, weißt du? Wie ein großer Welpe. Aber sehr süß. Und sehr schmeichelhaft.«
    »Hm.« Er wollte mehr.
    »Willst du jetzt das Zimmer?«
    Eric sah aufs Wasser. Wie zum Teufel kann ein großes Meer, eines der größten, das wir haben, dachte er, aussehen, als brauchte es eine Müllentsorgung? Wie eine überflutete Seitengasse hinter dem East Broadway.
    »ZumErsten ...«
    »Schmeichelhaft«, sagte Eric. »Was meinst du damit, er war sehr schmeichelhaft.«
    »Ike? Als könnte er gar nicht glauben, dass er tatsächlich gerade mit mir zusammen ist. Als wäre es die tollste Nacht seines Lebens.«
    »Ah.« Eric atmete aus.
    »Zum Zweiten ...«
    »Moment, mein Gott, einfach ...«
    »Zum ...«
    »Okay, okay.« Er nahm einen letzten Zug und schnippte die Kippe in den Sand unterhalb der Promenade. »Ich bin dabei.«
     
    Er hasste den Busbahnhof. Vor fünfzehn Jahren, als er in Midtown North Streife fuhr, hatten ihm die gleitenden Räuber/Beute-Schwingungen immer das Gefühl gegeben, er befände sich unter Wasser.
    Davor allerdings, in den drei Semestern, die er es auf dem College ausgehalten hatte, war er hier ein Dutzend Mal im Jahr ein- und ausgestiegen, hin und her zwischen seinem Zuhause in der Bronx und der State University of New York oben in Cortland. Damals bedeutete das Aussteigen aus dem Bus Ferien, Wiedersehen, Familie. Der junge Matty war zu angefüllt gewesen mit eigenen Gefühlen, um den Ort nüchtern zu betrachten, um sich selbst darin mit den Augen der Fleischfresser rundherum zu sehen.
    Und als er jetzt hier saß und auf den Bus aus Lake George wartete, fragte er sich, ob der Andere diesen Ort wohl ähnlich empfand, wenn er herkam, dieses Branden, Wogen in der Brust beim hydraulischen Zischen der sich öffnenden Türen, diese weit offene Bereitschaft für alles, was da kommen mochte. Als der Bus, der ursprünglich aus Montreal kam, in seine Haltebucht einfuhr, stand Matty mit einigen anderen direkt in den Empfangstüren, den Blick auf die Silhouetten der aussteigenden Passagiere im Gegenlicht der unterirdischen Bahnhofsbeleuchtung gerichtet.
    Kein Eddie.
    Sein erster Gedanke war, dass der Junge irgendwo zwischen Lake George und New York ausgestiegen war, ein kleiner Entfesselungskünstler, ein Trickbetrüger. Drogenjunge. Da Matty seine Handynummer nicht hatte, rief er bei seiner Ex an und bekam die Mailbox. »Wo ist er, Lindsay? Ich stehe hier wie ein Arschloch vor einem leeren Bus. Ruf mich an.« Mit wachsender Wut marschierte er durch den Bahnhof, sah ein Mädchen etwa in Eddies Alter, teigig, keine allzu kluge Miene, aber im Blick die ausdrucksleere Achtsamkeit einer Ausreißerin, sah dann, Einbildung oder nicht, die Jäger, still, bereit, solo, in behutsamer, geduldiger Bewegung, und kam zu dem Schluss, dass seinem Sohn etwas zugestoßen war. »Lindsay, ich noch mal. Ruf mich an. Bitte.«
    Zwanzig Minuten später rief sie an.
    »Wo ist er?«
    »Hast du auf den Vierfünfundvierziger gewartet? Den hat er verpasst.«
    »Wo ist er, weißt du,

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