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Cash

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Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
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hören uns bestimmt gar nicht erst zu.«
    »Fühl mich grad nicht so gut«, gurgelte Little Dap. »Was du nicht sagst.«
    »Wo steh ich grad?« Er wackelte mit dem Kopf, legte ihn dann an die Gitterstäbe.
    »Etwa zwei Zentimeter vor dem Hochsicherheitstrakt.«
    »Und wenn ich euch ne Knarre liefere?«
    »Hey, das ist doch unser Text.«
    »Ihr Nigger fragt immer nach ner Knarre.«
    »Wir hören.«
    »Scheiße ... Und wenn ich euch den Mörder von dem Weißen liefere?«
    »Ganz Ohr, Bruder.«
    »Aber bevor ich's Maul aufmache, brauche ich Immunität. Ihr wisst schon, der Erste, der singt, kriegt den Deal. Ihr kennt das ja.«
    «Wir sind ganz Ohr.«
    Eine Stunde später weckte Lugo Matty auf.
    »Und danach sagt er zu uns, >Ich brauche Immunität.<«
    «Und ihr habt gesagt...«
    »Sehen zu, was sich machen lässt, aber nimm erst mal kräftig Vitamin C und B plus.«
    »Gut.« Matty stand auf, rieb sich das Gesicht. Er fand das Ganze nicht allzu spannend, aber trotzdem ...
    »Na jedenfalls, das sagt der Junge, aber wer weiß das schon.«
    »In Ordnung, ich bin gleich da.« Er griff nach seinem Hemd. »Und wie ist er, hart, weich?«
    »Butterweich.«
     
    *
     
    Nach sechs Stunden Durchkauen und Wiederkäuen war Arvin »Little Dap« Williams' Geschichte noch immer wasserdicht. Er kannte Tristans Nachnamen nicht, wusste aber, wo er wohnte, und als Yolonda am nächsten Morgen ins Büro kam, hatte Matty von den Siedlungskollegen bereits alle notwendigen Informationen erhalten.
    Eine Stunde später, Iacone und Mullins standen außer Sichtweite im Korridor, fragte Matty, als er an die Tür klopfte, Yolonda leise: »Bist du sicher, dass du nicht noch einen kleinen Plausch unter vier Augen abhalten willst?«
    »Ich würde diesen Teufelsbraten am liebsten an den Haaren hier rauszerren«, antwortete sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    Matty klopfte wieder, eine Frau mit gelben Plastikhandschuhen linste durch den Türspalt und löste die Kette, als sie die Polizeimarke sah.
    »Wir würden gern mit Tristan sprechen«, sagte Yolonda. »Nichts Schlimmes.«
    »Tristan?« Ihr Gesicht verzog sich vor Beunruhigung, als sie nachdenklich zum Schlafzimmer blickte. »Da sollten Sie auf meinen Mann warten.«
    »Wir machen's kurz«, sagte Yolonda.
    Nachdem sie Iacone im Wohnzimmer postiert hatten, gingen Matty, Yolonda und Mullins an zwei kleinen Kindern, die still vor dem Fernseher saßen, vorbei zum Schlafzimmer; bevor sie die Tür öffneten, schob Matty die Frau zur Seite.
     
    Tristan saß über sein Spiralheft, sein Beatbuch gebeugt am Fußende seines Bettes, sah abwechselnd mit schmalen Augen auf die Hausordnung seines Ex-Stiefvaters und spuckte Verse aus.
     
    Jede Regel für den Flegel und sonst Prügel
    Hände weg von meinem Kühlschrank
    Drogen wirken fixer machen krank
    Blut ist dicker
    Straßensicker
    wo die Besten
    euch testen
    Wilder Westen
    ihr wollt's bringen
    ist kein Ding
    Bin ein Spieler ein Killer
    seid verständnisvoll
    für die Handvoll
    die ich bin
     
    Schatten legten sich dunkel auf die Seite, Tristan blickte auf und sah die drei Detectives über sich stehen.
     
    Bin ich deine Beute?
     
    »Steh bitte auf.«
    »Sekunde.« Tief gebeugt schrieb Tristan schnell noch etwas auf, während er ihnen bedeutete zu warten.
     
    Betet alle, Leute
    Ein neuer Tag ist heute
     
    Hände hoben ihn an den Oberarmen hoch wie ein Kind, und das Heft fiel zu Boden.
     
    Es war Mittag, und Eric versuchte sich daran zu erinnern, wie man aus dem Bett kam. Zu diesem Zeitpunkt schien es niemanden zu scheren, ob er menschlicher Müll war oder nicht, und das machte ihn einfach fertig. Der gleichgültige Chor in seinem Kopf bestand unter anderen aus Ike Marcus' Vater, diesen beiden Detectives und Bree. Komischerweise war Ike Marcus nicht dabei; höchstwahrscheinlich weil er gestorben war, ohne zu wissen, was Eric für ihn tun oder nicht tun würde, wobei Eric ihn vermutlich sowieso bald einholen würde. Und dann fiel sein Blick auf Harry Steeles Geschenkkorb.
     
    Eric saß an der Granitkücheninsel unter dem gesprenkelten Schimmer des Buntglas-Davidsterns.
    »Hab gehört, du hast Danny Fein gefeuert«, sagte Steele.
    »Ich brauchte ihn nicht mehr.« Eric sah in die Ferne, seine Knie hüpften unterm Tisch auf und ab. Nach einem halben Leben in Steeles Diensten machte es ihn noch immer nervös, außerhalb eines Restaurants mit ihm allein zu sein.
    »Okay.«
    Eric trank seinen kalten Kaffee und starrte dann in den Satz, als könnte er in ihm lesen.

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