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Cash

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Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
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strebte, bugsierte Iacone Eric in die Essecke/Kochnische und drehte ihn dann so, dass er mit dem Rücken zu seinem Partner stand. »Sie sagten, Sie haben eine 22er.«
    »Ja, dem Detective, wie heißt ...« Erics Finger trillerten durch seine Brieftasche, bis er Mattys Karte gefunden hatte. »Clark. Detective Clark. Dass ich den Waffen-gegen-Geld-Tausch gemacht habe.« Er hörte, wie Mullins hinter ihm rumorte.
    »Richtig.« Iacone legte sachte eine Hand auf Erics Arm, damit er sich nicht umdrehte. »Kann irgendjemand bezeugen, dass Sie das tatsächlich ...«
    »Gemacht habe? Na ja, der Beamte hat mir die Bargeldquittung gegeben, das ist Jahre her, keine Ahnung, wie der, und Moment, ich glaube, ein Freund war dabei, Jeff Sanford.«
    Iacone notierte sich den Namen. »Wie erreichen wir Jeff?«
    «Um sicherzugehen, dass ich nicht lüge?«
    »Routine.« Iacone zuckte entschuldigend mit den Achseln, den Stift über dem Notizblock gezückt.
    »Er ist irgendwo upstate - Elmira?«
    «Dem Zuchthaus?«
    »Dem was?« Eric fuhr zurück. »Nein, der Stadt. Er unterrichtet an der Highschool.« Dann das Klatschen eines Buches. »Was macht der da?« Schließlich fuhr Eric zum Wohnzimmer herum, wo Mullins die mit Alessandras Forschungsmaterial vollgestopften Regale durchging. »Das ist nicht so, wie es aussieht«, sagte Eric, »das gehört alles meiner Freundin, für ihren Master, fragen Sie Detective Clark, wir, das ist alles Recherchematerial, jedes ...«
    Mit einem arabischen Sextouristenführer für Thailand in der einen und einem deutschen Spanking-Magazin in der anderen Hand warf Mullins Eric einen Blick zu, der diesen endgültig in seine Einzelteile zerstäubte.
    »Bitte.« Erics Stimme versagte.
    »Johnny«, sagte Iacone sanft.
    Mullins steckte demonstrativ jedes Schriftstück an seinen angestammten Platz zurück, nur waren die Regale so überfüllt, dass ihm jedesmal automatisch weitere Bücher und Zeitschriften entgegenkamen, eins abseitiger als das nächste.
    »Ich mach das schon, ich mach schon.« Eric kniete vor Mullins und begann, mit zitternden Händen den Überschuss aufzuschichten.
    »Was ist denn da drin?« Mullins deutete auf den Schiffskoffer zwischen Futoncouch und Fernseher, versehen mit einem fransigen Brokattuch und einem Vorhängeschloss.
    »Wissen Sie was?« Eric sah vom Boden auf. »Ich habe keine Ahnung. Er war verschlossen, als ich hier einzog, sie hat mir den Schlüssel nie gegeben, und ich habe ihn nie im geöffneten Zustand gesehen. Wahrscheinlich was richtig Peinliches, aber von ihr. Alles hier gehört ihr, sehen Sie mal.« Er sprang auf, marschierte zur Kochnische und riss die Schranktüren auf, dahinter Regale voller Bohnen, Linsen und Zutaten. »Ihrs.« Von dort schritt er zum gemeinsamen Kleiderschrank, aus dem Reißverschlusssäcke mit Mänteln, Pullovern und Kleidern quollen. »Ihrs.« Dann ins Bad, wo er den Duschvorhang wegzog, um ihnen Dutzende Abziehbilder von Delphinen, Riesenkraken und Walen auf den Kacheln zu zeigen. »Alles ihrs. Und wissen Sie was? Ich weiß nicht mal, wann oder ob sie überhaupt zurückkommt, okay?«
    »Schon gut, schon gut.« Iacone wich mit erhobenen Händen zurück. »Wie gesagt, wir sind bloß vorbeigekommen, um noch ein paar Fragen zu klären.«
    »Und uns zu entschuldigen«, fügte Mullins hinzu.
     
    Eric konnte sie hören, während sie die Treppe hinunterstapften. »Wir sollten uns einen Durchsuchungsbefehl für diesen Koffer holen«, sagte Mullins.
    »Scheiß drauf«, sagte Iacone. Dann: »Recherche.«
     
    »Die hättest du sehen sollen da drin, Yoli.« Matty saß auf ihrer Schreibtischkante. »Wie Kakerlaken im Licht. >Davon wusste ich gar nichts<, >Das haben Sie uns nicht gesagt<, >Ist mir neu, Boss<, >Tolle Idee, Boss<, und ich musste es schlucken. Alles wieselt unter den Ofen, und ich muss es schlucken.«
    »Verstehst du jetzt, warum ich nie die Prüfung zum Sergeant gemacht habe?«, fragte sie. »Das ist der erste Schritt, so zu werden wie die. Die Durchgangsdroge.«
    Mullins und Iacone kehrten in den Dienstraum zurück.
    »Wie ist es gelaufen?« Matty fürchtete sich vor der Antwort.
    »Gut«, sagte Iacone.
    »Meint ihr, er hilft uns weiter?«
    »Wieso nicht.«
     
    Auf dem alten heißen Stuhl seines neuen Klienten im Vernehmungsraum des achten Reviers saß Danny Fein alias der Rote Danny von der Hester-Street-Rechtsinitiative Matty, Yolonda und Bezirksstaatsanwalt Kevin Flaherty gegenüber; die dicken, breiten Zähne glänzten wie alte Mah-Jongg-Steine

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