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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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ich gewartet, die Regeln zu brechen und es ihr zu erzählen. Damit sie nicht versucht, mich von dem Auftrag abzuhalten. Sie weiß, wenn ich einmal nach Central gelange, könnte ich einen Weg finden, dort zu bleiben.
    Ohne mit der Wimper zu zucken erwidert sie: »Darauf hast du lange gewartet.« Sie schiebt ihren Stuhl vom Tisch weg, und steht auf, um zu gehen. »Sieh zu, dass du wieder zurückkommst.«
    Ich verspreche ihr nichts. Ich konnte Indie noch nie anlügen.

    Ich habe gerade mit dem Essen angefangen, als die Sirene ertönt.
    Ich stoße einen unterdrückten Fluch aus.
    Keine Übung! Nicht heute Abend! Das kann nicht sein!
    Ich erhebe mich mit dem Rest der Trainees, und wir eilen nach draußen. Gestalten, genauso hastig und ebenso dunkel gekleidet wie ich, eilen zu den Schiffen. Allem Anschein nach ist es eine Ernstfallübung. Die Start-und Landebahnen sowie die angrenzenden Flächen sind mit Luftschiffen und angehenden Piloten überfüllt, die alle diese Übung absolvieren – um bereit zu sein für den einen, großen Botenflug, mit dem wir eines Tages die Gesellschaft übernehmen werden. Ich schalte mein Miniterminal ein. Bei Startbahn 13 melden. Gruppe 3. Schiff C-5. Kopilot , lautet die Nachricht
    Ich glaube nicht, dass ich dieses Schiff schon einmal geflogen habe, doch das spielt keine Rolle. Ein ähnliches habe ich bestimmt schon einmal gesteuert. Aber warum bin ich Kopilot? Normalerweise bin ich der Pilot und nicht der Kopilot, egal, mit wem ich fliege.
    »Zu den Schiffen!«, rufen die Kommandeure. Die Sirenen heulen.
    Als ich mich dem Schiff nähere, sehe ich, dass innen bereits Licht brennt und sich jemand im Cockpit bewegt. Der Pilot muss schon an Bord sein.
    Ich nehme die Stufen und öffne die Tür.
    Indie dreht sich zu mir um und reißt vor Erstaunen die Augen auf. »Was machst du denn hier?«
    »Ich bin der Kopilot. Bist du die Pilotin?«
    »Ja.«
    »Wusstest du, dass wir zusammen fliegen?«
    »Nein.« Sie dreht sich wieder zum Armaturenbrett um und startet die Antriebssysteme des Schiffes – ein gleichermaßen vertrautes wie beunruhigendes Geräusch. Dann dreht sie ihren Kopf mit einer ruckartigen Bewegung zu mir herum, so dass ihr Zopf durch die Luft fliegt. Verärgert fragt sie: »Warum werden wir beide auf einem Schiff eingesetzt? Wir sind beide gut! Das ist doch Verschwendung!«
    Die Stimme des Gruppenkommandeurs ertönt durch die Sprechanlage im Cockpit. »Beginn der letzten Überprüfung vor dem Start!«
    Ich unterdrücke einen Fluch. Es ist wirklich eine Übung für den Ernstfall. Wir werden tatsächlich fliegen. Meine Reise nach Central kann ich vergessen.
    Es sei denn, wir werden während unserer Übung dorthin geschickt. Mir bleibt noch ein Funken Hoffnung.
    Indie sagt ins Mikrophon: »Unser Bote fehlt noch!«
    Genau in dem Moment wird die Tür geöffnet, und eine weitere Gestalt in Schwarz tritt ein. Im ersten Moment können wir sie nicht erkennen, und ich denke: Vielleicht ist es Vick, oder Eli. Warum eigentlich nicht? Dass ich mit Indie zusammen in diesem Einsatz bin, fühlt sich genauso unwahrscheinlich an.
    Doch Vick ist tot und Eli irgendwo weit weg.
    »Bist du der Bote?«, fragt Indie.
    »Ja«, antwortet der Neuankömmling. Er muss in unserem Alter sein, vielleicht ein, zwei Jahre älter. Ich glaube nicht, dass ich ihn schon einmal gesehen habe, aber es strömen ja auch ständig neue Leute ins Lager. Ich entdecke mehrere Kerben in seinen Stiefelsohlen, als er hinüber zur Luke geht.
    »Du warst in den Lockvogel-Dörfern«, sage ich. Hier sind eine Menge anderer, die auch eine Zeitlang als Lockvögel eingesetzt waren.
    »Ja«, antwortet er kurz angebunden. »Ich heiße Caleb.«
    »Wir haben uns dort nicht gekannt, oder?«, frage ich.
    »Du mich nicht«, entgegnet er und verschwindet im Frachtraum.
    Indie sieht mich an, eine Augenbraue hochgezogen, und sagt: »Vielleicht haben sie ihn mitgeschickt, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Zwei intelligent, einer blöd.«
    »Haben wir für die Übung Fracht geladen?«, frage ich.
    »Ja, medizinisches Material.«
    »Welche Art von Material?«, frage ich. »Echtes?«
    »Keine Ahnung. Die Kisten sind versiegelt.«

    Kurz nachdem Indie gestartet ist, spuckt der Computer im Cockpit Flugkoordinaten aus.
    Ich lese den Ausdruck.
    »Wohin geht es?«, fragt Indie.
    »Grandia City«, antworte ich. Nicht nach Central.
    Doch Grandia liegt grob in derselben Richtung. Vielleicht können wir über Grandia hinweg und weiter nach Central

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