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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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liebten mich wie ihren eigenen Sohn.
    Nie werde ich Aidas Schreie und Patricks Gesichtsausdruck vergessen, als mich die Funktionäre abführten, und für immer werde ich daran denken, wie sie mich und einander umklammerten.
    Die Gesellschaft wusste, was sie tat, als sie Patrick und Aida paarte.
    Wenn ich mit Cassia gepaart worden wäre, hätte ich sicher sein können, ein gutes Leben zu erwarten, und zwar größtenteils an ihrer Seite. Hätte ich in diesem Fall die nötige Kraft aufgebracht, gegen die Gesellschaft zu rebellieren?
    Xander hat es getan.
    Ich gehe den Weg durch den Vorgarten entlang und klopfe an die Tür des Hauses, in dem er einst gewohnt hat.

Kapitel 58
Xander

    In den letzten Wochen konnten wir mehrere Erfolge bei der Herstellung des Heilmittels erzielen. Zuerst entdeckten wir die Felder, von denen uns Cassias Mutter berichtete, und die uns erlaubten, das Mittel in größeren Mengen herzustellen und die Kranken schnellstmöglich damit zu behandeln. Dann fanden wir heraus, wie man die Proteine der Mormonentulpe im Labor synthetisieren kann. Die besten Wissenschaftler der Erhebung und der Gesellschaft haben sich zusammengeschlossen, um diese Durchbrüche zu ermöglichen.
    Bisher hat es etwas genützt. Der Bevölkerung geht es besser. Und sollte das mutierte Virus wieder um sich greifen, haben wir ein Mittel dagegen. Falls es nicht weiter mutiert. Doch die Analysen haben ergeben, dass wir das Schlimmste hinter uns haben. Ich würde den Daten nicht trauen, wenn Cassia sie nicht ermittelt hätte.
    Wir sind auf dem Weg in eine neue Ära: Sobald die Kranken geheilt sind, wird das Volk entscheiden müssen, in welcher Welt es leben will. Keine Ahnung, ob wir diesen Wandel ebenso gut bewältigen werden wie die Seuche.
    »Du hast die Welt gerettet«, sagt mein Vater gerne.
    »Reines Glück«, erwidere ich dann. »Unsere Familie hatte doch immer das Glück auf ihrer Seite.«
    Das ist tatsächlich so. Man braucht sich meine Familie nur einmal anzusehen. Mein Bruder ist nach dem Ausbruch der Seuche in Oria City in die Siedlung zurückgekehrt, und dort sind er und meine Eltern fast bis zum Schluss gesund geblieben. Als sie dann doch erkrankten, traf Ky gerade rechtzeitig ein, um sie hierherzubringen, damit wir sie heilen konnten.
    »Wir haben versucht, den Zusammenhalt in der Siedlung aufrechtzuerhalten«, erzählt mein Vater.
    Das muss man ihm wirklich hoch anrechnen. Er gehörte zu denen, die die Nahrungsmittel rationierten und aufteilten und sich umeinander kümmerten, so lange sie konnten.
    Sie haben im Grunde nichts falsch gemacht. Meine Familie hat immer daran geglaubt, wenn man nur hart genug arbeite und sich an die Gesetze hielte, würde schon alles gut werden. Natürlich sind sie nicht dumm und wissen, dass das nicht immer klappt. Sie haben Schreckliches mit ansehen müssen und sind davon gezeichnet. Aber wahres Leid haben sie nicht erlebt.
    Außerdem bin ich ein Heuchler, denn auch mir ist nichts wirklich Schlimmes zugestoßen. Im Gegensatz zu Ky, dessen ganze Familie ausgelöscht wurde, und Cassia, die ihren Vater verloren hat. Wir, die Carrows, sind ungeschoren davongekommen. Uns allen geht es gut. Sogar meinem Bruder, der sich entgegen meinen Erwartungen nie der Erhebung angeschlossen hat. Ja, ich habe mich in vielen Dingen geirrt.
    Doch das Heilmittel, das wir hergestellt haben, wirkt.

    Als es Zeit für meine Pause ist, verlasse ich das medizinische Zentrum und spaziere hinunter zum Fluss, der mitten durch Camas City fließt. Jetzt, wo die Barrikade verschwunden und das Virus unter Kontrolle ist, wandern die Leute wieder an den Ufern entlang. Ganz in der Nähe des medizinischen Zentrums führt eine Betontreppe zum Wasser hinunter.
    Ky und Cassia gehen manchmal dorthin, wenn er von einer Mission zurückgekehrt ist, und einmal habe ich ihn allein dort angetroffen, als er auf das Wasser starrte.
    Ich setzte mich neben ihn. »Ich danke dir«, sagte ich. Ich sah ihn zum ersten Mal wieder, nachdem er meine Eltern eingeflogen hatte, damit sie das Heilmittel erhalten konnten.
    Ky nickte. »Meine eigene Familie konnte ich nicht retten«, sagte er. »Da musste ich wenigstens deiner helfen.«
    »Und das hast du getan«, erwiderte ich und versuchte, dabei meine Verbitterung zu verbergen. »Du hast sie gerettet, nachdem die Gesellschaft sie im Stich gelassen hatte.«
    Ky zog die Augenbrauen hoch.
    »Ich bin froh, dass sie wieder aufgewacht sind«, sagte ich. »Und ich werde dir für den Rest meines Lebens nie

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